Tempi: Die Intrigen der Blauen zur Vertuschung gehen weiter. Und sie sind aufschlussreich.

Christos Avramidis, 9.7.2025 – jacobin.gr

AKATADIOKTOI
Ihr werdet atmen in
Waggons voller Särge.
Schreckgespenster werden
Euer Sein/Existenz heimsuchen. Bis an
den Rand des grenzenlosen Nichts…

Es gibt ein sehr ernstes Thema bezüglich #Tempi, das leider vertuscht wurde.

Vor kurzem sollte der Prozess gegen diejenigen stattfinden, die unter dem Verdacht stehen, für das „Verschwinden” der Videos vom Beladen des Güterzuges verantwortlich zu sein.

Viele Angehörige waren bis nach Larissa gereist, um diesen wichtigen Prozess, der ihre Kinder betrifft, mit Spannung zu verfolgen. Der Prozess wurde jedoch vertagt, weil ein Anwalt der Angeklagten geltend machte, dass er Rückenschmerzen habe.So wurden die Angehörigen unnötig belästigt und mussten sofort in ihre Städte zurückreisen.Was von der öffentlichen Hand verschwiegen wurde, ist, dass die Regierung keinen Anwalt für die Verhandlung bestellt hat.

Also keinen, der die Interessen der öffentlichen Hand gegenüber den Angeklagten vertritt. Warum wohl?

Weil der Hauptangeklagte Terezakis ist. Laut Anklageschrift „hatte er aufgrund seiner Stellung als Geschäftsführer der OSE auch die Funktion des Verantwortlichen für die Verarbeitung aller aufgezeichneten Daten“ und es wird außerdem erwähnt, dass „Durch Überredung, Ratschläge, Aufforderungen, Ermahnungen, Druck und unter Ausnutzung seines Einflusses aufgrund seiner Stellung seiner Position und seiner Beziehung zum natürlichen Täter mit der Absicht veranlasst, den ersten Angeklagten dazu zu bringen, ein Dokument zu vernichten, um das Ermittlungsverfahren und insbesondere die Sammlung der für die Feststellung der Wahrheit erforderlichen Beweise zu erschweren.”(…)

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griech. Original

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Revolte gegen das System Mitsotakis

Von Gregor Kritidis, 10. Mai 2025 – lunapark21

Eine tiefgreifende Unruhe hat die griechische Gesellschaft erfasst

Die Massendemonstrationen am 26. Januar 2025 waren kein Blitz aus heiterem Himmel.1 Die aktuellen Ereignisse sind eine Folge der Krise des neoliberalen Modells, das in Griechenland nur durch die Etablierung einer Diktatur der Gläubiger – repräsentiert durch die Troika aus IWF, der EZB sowie der EU – aufrecht erhalten werden konnte. Die Auswirkungen der EU-Krisenpolitik ab 2010, in deren Folge die griechische Ökonomie um mehr als ein Viertel einbrach, Arbeitslosigkeit, Armut und Verelendung immer neue Rekorde erreichten, haben tiefe Wunden in die griechische Gesellschaft geschlagen. Ebenso bleibt die brutale staatliche Repression gegen den massiven sozialen Widerstand – wiederholt wurden Regierungen gestürzt – im kollektiven Gedächtnis.

Der Versuch, im »Athener Frühling« 2015 mit veränderten parlamentarischen Mehrheiten eine Krisenpolitik im Interesse der Mehrheit der griechischen Bevölkerung durchzusetzen, scheiterte am ökonomischen und politischen Druck der EU unter maßgeblicher Führung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble. Die nach den Wahlen im Januar gebildete Koalitionsregierung aus der Linkskoalition SYRIZA und den Unabhängigen Griechen (AnEl) vollzog im Sommer eine 180-Grad-Wende: Unter der massiven Drohung der Europäischen Zentralbank, die Geldzirkulation zusammenbrechen zu lassen, kapitulierte die Regierung Tsipras trotz eines mit über 60 Prozent gewonnenen Referendums bedingungslos. (..)

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Das vergebliche »Nein«

Wie das Brüsseler Finanzkapital und seine politischen Helfer das griechische »Oxi« zur Austeritätspolitik in eine schwere Niederlage für das Volk verwandelten

Von Hansgeorg Hermann, 7.7. 2025 – jw

Keine Macht den Gläubigern Griechenlands: Proteste kurz vor dem Referendum (Athen, 4.7.2015)

Am Donnerstag, 2. Juli 2015, meldete die linke Pariser Zeitung L’Humanité einen Erfolg der Solidarität mit den »Griechen, die ihren Gläubigern widerstehen«. In der Tat waren an diesem Tag in ganz Europa vor allem junge Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die damals bereits fünf Jahre andauernde Herrschaft des Finanzkapitals an der Ägäis zu protestieren. Gleichzeitig verlangten sie in mehr als 200 Städten des alten Kontinents Selbstbestimmung und Demokratie für die rund elf Millionen Menschen jenes Landes, das von Politikern nahezu täglich floskelhaft als »die Wiege« dieser Staatsform bezeichnet wird. In den ersten Monaten des Jahres 2015 wurde die fromme Formel als leeres Geschwätz entlarvt. Was war geschehen? Nichts Besonderes eigentlich, will man den Wahlsieg einer linken Partei und die darauf folgende Zusammenstellung einer Regierung aus Repräsentanten dieser Partei nicht als außergewöhnliches Ereignis charakterisieren.

Im Fall Griechenland war das anders und am Ende bitter für seine Einwohner. (…)

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Die europäische Linke hat sich immer noch nicht von SYRIZAs Scheitern erholt

Heute vor 10 Jahren stimmte eine Mehrheit in Griechenland gegen das europäische Kürzungsdiktat. Dass die linke Regierung unter Alexis Tsipras sich wenige Tage danach dem Diktat doch fügte, war eine Zäsur, die die Linke in ganz Europa bis heute nicht richtig aufgearbeitet hat.

Von Lisa Mittendrein und Martin Konecny, 5. 7. 2025 – JACOBIN

Obwohl es sich für manche wie eine Ewigkeit anfühlen mag, ist es erst 10 Jahre her, seit am 5. Juli 2015 über 60 Prozent der Menschen in Griechenland in einem Referendum gegen die Austeritätspolitik stimmten, die ihnen von der EU-Kommission und den Ländern der Eurozone aufgezwungen wurde. Trotz großer Ungewissheit über die Folgen war es ein Votum für Selbstbestimmung und eine neue Wirtschaftspolitik, und gleichzeitig der Höhe- und Endpunkt eines offenen politischen Moments, der 2011 begann. (…)

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Und kurz darauf das:

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Zehn Jahre »Oxi«: Hart, härter, Mutti

In der Griechenland-Krise zeigte Deutschland seine Macht – und was es zu ihrem Erhalt bereit ist zu tun

Von Stephan Kaufmann, 03.07.2025 – nd

Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland, und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Foto: Sebastian Willnow/dpa

Chinas Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht und die neue Geopolitik der USA bedeuten einen Verlust an Macht und Einfluss für die EU und damit auch für ihr größtes Mitglied, Deutschland. In Europa erneuern die Atommächte Frankreich und Großbritannien ihren Führungsanspruch. Gleichzeitig schwächen Industrieflaute und US-Zollkrieg die Position der Exportnation Deutschland. Das war vor zehn Jahren ganz anders: Damals hatte die Eurokrise der Welt vor Augen geführt, dass Europas Stabilität an der Finanzkraft Deutschlands hängt, was es der Bundesregierung ermöglichte, in der EU durchzuregieren.

Wer ist die mächtigste Frau der Welt? Im Mai 2015, zwei Monate vor dem griechischen Referendum, war für die »Forbes«-Redaktion klar: Angela Merkel. Bereits in den Vorjahren hatte das US-Magazin die deutsche Kanzlerin an die erste Stelle gewählt, schließlich sei sie »unangefochtenes Oberhaupt der EU«, sie sei »die ›Eiserne Lady‹ Europas und die Hauptakteurin im Wirtschaftsdrama der Euro-Zone«, die »existenzielle Herausforderungen für die EU gemeistert« habe. (…)

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#GlobalMarchToGaza

Morgen, am 12. Juni, brechen wir nach Kairo auf, um gemeinsam mit 4000 Menschen aus 52 Ländern an dem historischen Marsch nach Gaza teilzunehmen! Gleichzeitig kommt die Karawane Sumud aus den Maghreb-Ländern mit weiteren 7000 Menschen! Israel kann zwar Lastwagen, Schiffe und Lebensmittel stoppen, aber es kann nicht die riesige Welle internationalistischer Solidarität aufhalten, die von Tag zu Tag wächst und das Schweigen und die staatliche Politik der Komplizenschaft durchbricht. Es ist bekannt, dass man einen Krieg nicht nur mit Waffen gewinnen kann, sondern auch mit einer Erzählung. Deshalb wird Israel verlieren, so wie das Apartheidregime in Südafrika verloren hat. Denn heute sieht die ganze Welt ganz klar: Das Recht ist auf der Seite Palästinas! (Übersetzung)

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Revolte gegen das System Mitsotakis

10. Mai 2025 – Gregor Kritidis

Die Massendemonstrationen am 26. Januar 2025 waren kein Blitz aus heiterem Himmel.1 Die aktuellen Ereignisse sind eine Folge der Krise des neoliberalen Modells, das in Griechenland nur durch die Etablierung einer Diktatur der Gläubiger – repräsentiert durch die Troika aus IWF, der EZB sowie der EU – aufrecht erhalten werden konnte. Die Auswirkungen der EU-Krisenpolitik ab 2010, in deren Folge die griechische Ökonomie um mehr als ein Viertel einbrach, Arbeitslosigkeit, Armut und Verelendung immer neue Rekorde erreichten, haben tiefe Wunden in die griechische Gesellschaft geschlagen. Ebenso bleibt die brutale staatliche Repression gegen den massiven sozialen Widerstand – wiederholt wurden Regierungen gestürzt – im kollektiven Gedächtnis.

Der Versuch, im »Athener Frühling« 2015 mit veränderten parlamentarischen Mehrheiten eine Krisenpolitik im Interesse der Mehrheit der griechischen Bevölkerung durchzusetzen, scheiterte am ökonomischen und politischen Druck der EU unter maßgeblicher Führung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble. Die nach den Wahlen im Januar gebildete Koalitionsregierung aus der Linkskoalition SYRIZA und den Unabhängigen Griechen (AnEl) vollzog im Sommer eine 180-Grad-Wende: Unter der massiven Drohung der Europäischen Zentralbank, die Geldzirkulation zusammenbrechen zu lassen, kapitulierte die Regierung Tsipras trotz eines mit über 60 Prozent gewonnenen Referendums bedingungslos. (…)

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