Bauernproteste in der fruchtbaren Region um Larissa (Thessalien)

In Griechenland, besonders in der fruchtbaren Region um Larissa (Thessalien), protestieren Bauern mit massiven Traktorblockaden auf Hauptverkehrsstraßen wie der Autobahn Athen-Thessaloniki gegen verspätete Subventionen, hohe Produktionskosten und zu niedrige Preise, was zu landesweiten Verkehrsbehinderungen führt. Die Landwirte, angeführt von Thessalien, fordern von der Regierung Unterstützung und faire Preise für ihre Produkte.

Euronews – 1.12. 2025

30/11/2025 Die Spannungen flammten am Sonntag im Dorf Platykampos in der Nähe von Larissa in Zentralgriechenland auf, Stunden bevor die Bauern eine große Protestblockade im nahe gelegenen Nikaia zusammenstellen sollten.

Bauern, die mit dem Traktor auf das Gelände zufuhren, versuchten, die Nationalstraße zu betreten, wurden aber von einer starken Bereitschaftspolizeipräsenz gestoppt. Die Straße war von einem Polizeiwagen, der über die Fahrspuren positioniert war, vollständig gesperrt worden, was zu einem hitzigen Austausch führte, als die Landwirte ihre Entfernung forderten.

Die Situation eskalierte, als die Polizei Tränengas einsetzte, um die Landwirte zurückzudrängen, die versuchten, die Blockade zu erweitern, berichtete der staatliche Sender ERT.

In einer separaten Aktion gelang es den Bauern aus der benachbarten Region Karditsa, trotz der Bemühungen der Polizei, die Demonstrationen einzudämmen, die Autobahn E65 zu erreichen. Die Landwirte sagen, dass sie bereit sind, ihre Kampagne über steigende Produktionskosten, verzögerte Entschädigungszahlungen und Probleme mit der staatlichen Agrarzahlungsbehörde OPEKEPE zu intensivieren.

Die Polizei verhängte am Mittag vorübergehende Verkehrsbeschränkungen für die alte Autobahn Larissa-Athen und leitete Fahrzeuge zu alternativen Routen um, um die Überlastung zu erleichtern.

Beitrag von Gregor Kritidis auf facebook:

Landwirte in Griechenland haben die Nationalstrasse Athen – Thessaloniki besetzt. Vor allem zwei Aspekte spielen dabei eine Rolle: Die steigenden Preise für Vorprodukte und Betriebsmittel wie Dünger, Saatgut und Treibstoffe, die von hochgradig konzentrierten Unternehmen dominiert werden. Und die sinkenden Erzeugerpreise: Die Industrien, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten, und die Einzelhandelsketten sind ebenfalls hochgradig konzentriert, faktisch handelt es sich um Oligopolstrukturen. Genossenschaften spielen als Alternative nur noch eine geringe Rolle. Eine Analyse dazu mit Schwerpunkt Deutschland im KB. Auf dem Foto ein Plakat mit der Aufschrift: „Zu verkaufen, auch ich hole mir einen Ferrari“ – Der rote Ferrari einer Agrarunternehmerin der regierenden ND ist zum Sinnbild des Korruptionsskandals um EU-Bauernproteste Agrarsubventionen geworden.

Angesichts der Zahlungsschwierigkeiten vieler Landwirte und vor dem Hintergrund eines ausgedehnten Korruptionsskandals mit EU-Subventionen – eine Argrarfunktionärin der regierenden Nea Dimokratia war als Ferrari-Fahrerin in Erscheinung getreten – brodelt es in der ländlichen Bevölkerung. In Thessalien, der Kornkammer Griechenlands, haben Bauern mehrfach Polizeisperren durchbrochen und die Nationalstrasse Athen-Saloniki blockiert. Der Kampf gegen die Konzentration landwirtschaftlicher Flächen in immer weniger Händen des Agrarkapitals und die Konzentrationsprozesse sowohl auf der Seite der Lieferanten von Vorprodukten wie Dünger, Saatgut etc. als auch der nachgelagerten Industrien der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und der Einzelhandelsketten wird seit Mitte der 1990er Jahre zunehmend heftiger geführt.

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