11. Geburtstag von VIO.ME in der selbstverwalteten Fabrik

DER 11. GEBURTSTAG VON VIO.ME – 2024
„Die selbstverwaltete Fabrik der Kooperative VIO.ME hat elf Jahre ununterbrochenen Betrieb hinter sich. Am 17. und 18. Mai laden wir Sie ein, gemeinsam den Fortbestand eines in Europa einzigartigen Projekts zu feiern.
Wir unterstützen die Emanzipation der Arbeiter von ihren Chefs, die Befreiung von Hierarchien und Ungleichheiten am Arbeitsplatz. Wir verwenden natürliche und ökologische Reinigungs- und Pflegeprodukte, die seit 11 Jahren von unseren Mitarbeitern mit Leidenschaft und Konsequenz hergestellt werden. Wir feiern unseren 11. Geburtstag am 17. und 18. Mai.“ ( infolibre, 5. Mai 2024)

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Κάτω τα ξερά σας από τη ΒΙΟ.ΜΕ! Hände weg von VIO.ME! #defendviome

Die einzige Fabrik des Landes, die von den Bossen befreit und der Gesellschaft zurückgegeben wurde, die einzige Fabrik, die im Sinne von Selbstverwaltung, Gleichheit und Solidarität arbeitet, ist in Gefahr! Die große Solidaritätsbewegung wird jede „Investition“ und jede Zwangsräumung stoppen!

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„Ich habe mich hingekniet und die Erde geküsst“

Griechenlandzeitung, 26.1.2025

Die Neuerscheinung aus unserem Verlag beschäftigt sich mit der Geschichte der Flüchtlinge des Griechischen Bürgerkriegs (1946-1949) in Leipzig/Sachsen. Einer der fast 30 Zeitzeugen, die zu Wort kommen, ist Thanasis Karajannis.

Foto (© S. Grütz) zeigt den Ingenieur Thanasis Karajannis.

Meine Familie stammt aus Thourio, das ist ein Dorf südlich von Orestiada. Ich hatte fünf Geschwister, allerdings habe ich meinen zwei Jahre vor mir geborenen Bruder nicht kennengelernt, er ist kurz nach der Geburt gestorben. Meine Eltern waren Bauern − wie die meisten Menschen im Evros-Gebiet. Einer meiner Brüder ist im Bürgerkrieg gefallen, meine älteste Schwester starb 1992. Aber zwei Schwestern leben noch − eine in Ioannina und die andere im Heimatdorf Thourio.

Griechenland habe ich am 20. August 1948 verlassen, da war ich gerade 16 Jahre alt und hatte bereits zwei Jahre lang in den Reihen der Demokratischen Armee gekämpft. Den Entschluss, Griechenland zu verlassen, habe ich selbstständig getroffen. Eines Tages kamen Partisanen in unser Dorf und fragten, wer von uns Kindern ins Ausland gehen würde. Ich meldete mich sofort, denn das Leben im Dorf war inzwischen zum Martyrium geworden. Mein Vater war von Regierungssoldaten mehrfach verhaftet und geschlagen worden. Eines Tages war es besonders schlimm, als sie ihn halbtot geprügelt nach Hause brachten. Im Grunde waren wir täglich dem Terror der Regierungstruppen ausgesetzt. Ich musste also nicht lange überlegen und begab mich zu der Sammelstelle, die die Partisanen für die Flüchtlinge auf dem Friedhof des Dorfes eingerichtet hatten. Da sich auch mein Vater zur Flucht entschlossen hatte, fiel mir der Schritt nicht sonderlich schwer.

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Zwischen Heimat und Fremde

„Unter dem Titel „Zwischen Heimat und Fremde“ erarbeitet derzeit (Anmerkung: 2023) das Griechenhaus e.V. in Kooperation mit der Stadt Leipzig, der Freien Universität Berlin sowie weiteren Institutionen in Deutschland und Griechenland eine Text- und Bilddokumentation über die Geschichte der griechischen Emigranten in Leipzig/Sachsen, die auch heute noch weitgehend unbekannt ist.

Im Mittelpunkt des Projektes steht nicht die politische Aufarbeitung der Geschichte der Betroffenen, sondern es werden die persönlichen Schicksale der zwischen 1949 und 1950 in die damalige sowjetische Besatzungszone und spätere DDR emigrierten „Markos“-Kinder nach dem Ende des Bürgerkrieges in Griechenland 1949 erzählt. 
Einführung durch Carla Baer Manolopoulou (Projektleiterin); Filmische Dokumentation der Interviews 2022 (Interviews: Kostas Kipouros, Susanne Grütz/Filmemacherin).“ (15.1.2023 Griechenland.net)

Siehe auch: das im Dez. 2024 erschienene Buch

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Nichts als Lügen

Zugunglück: Neuer Massenprotest gegen griechische Regierung, Misstrauensantrag der Opposition scheitert

Von Hansgeorg Hermann, Chania, 10.3.2025 – jW

Konsequenzen gefordert: Protest am Freitag abend vor dem Parlament in Athen

Die Eisenbahnkatastrophe von Tempi lässt die griechische Gesellschaft nicht los. Drei Tage lang beschimpften sich in der vergangenen Woche im Parlament Abgeordnete der rechten Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) und der linken Opposition. Der Versuch der sozialdemokratisch geprägten Fraktionen Pasok und Syriza sowie der Kleinparteien Neue Linke (Nea Aristera, NA) und Freiheitlicher Kurs (Plevsi Eleftherias, PE), den Ministerpräsdenten Kyriakos Mitsotakis mit einem Misstrauensvotum zu stürzen, scheiterte am späten Freitag abend. In der 300 Köpfe zählenden Vouli schlossen sich nur 136 Abgeordnet der Forderung nach Absetzung der Regierung und sofortigen Neuwahlen an, 157 stimmten dagegen. Die Antragsteller hatten der Regierung die volle Verantwortung für das Zugunglück zugewiesen, bei dem am 28. Februar 2023 nahe dem Ort Tempi (Region Larissa) 57 Menschen, die meisten davon jung, ihr Leben verloren hatten. (…)

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Das Verbrechen bei Tempi/ Griechenland

Kurzversion von Sophia Georgallidis, vorgetragen am 28.2.2025 bei einer Kundgebung um 22 Uhr auf dem Harry-Blum-Platz in Köln

„Am 28. Februar 2023 sind nahe bei Tempi/ Mittelgriechenland, kurz vor einem langen Tunnel, ein Personenzug mit einem Güterzug zusammengestoßen, weil sie beide auf dieselbe Schiene geführt wurden. Ursache dafür war menschliches Fehlverhalten. Denn, obwohl die notwendige technische Ausrüstung vorhanden war, wurde sie zu keiner Zeit eingesetzt. Zudem kam es bei dem Zusammenstoß nicht nur zu Entgleisungen, sondern auch zu einer schweren Explosion, weil im Güterzug illegal flüchtiger Kohlenwasserstoff (Xylol und Toluol) transportiert wurde. Insgesamt starben 57, vorwiegend junge Menschen (die Todesursache der Hälfte von ihnen waren schwere Verbrennungen). 85 wurden teils schwer verletzt. Viele werden wohl ein ganzhes Leben lang schwere Traumata mit sich tragen. Außerdem werden immer noch um die 50 Personen vermisst.

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Der Kampf gegen das Verbrechen von Tempi

Die Katastrophe von Tempi (Region Larissa) liegt zwei Jahre zurück. 57 meist junge Menschen starben dort am 28. Februar 2023 bei einem furchtbaren Eisenbahnunglück. Zwei Jahre danach, am 28. Feb. 2025, fanden in Griechenland an 361 Orten Proteste in einem riesigen Ausmaß statt, Proteste gegen ein Verbrechen, das bis heute nicht aufgeklärt wurde. Der Kampf ereicht auch andere Länder, z.B. Deutschland (s. weitere Artikel).

Hier ein Bericht von Chris Avramidis, Journalist aus Thessaloniki: „28. Feb. auf dem Syntagma-Platz“

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Der große Zorn

Zugunglück von Tempi 2023: Noch immer verweigert die griechische Regierung die Aufklärung. Hunderttausende Griechen treibt das auf die Straße.

Von Hansgeorg Hermann, 28.2.2025 – junge Welt (jW)

Die Wut war von Beginn an da und ist seither nicht mehr abgeebbt. Scharmützel mit der Polizei eine Woche nach dem Zugunglück (Athen, 5.3.2023)

Die Katastrophe von Tempi (Region Larissa) liegt nun zwei Jahre zurück. 57 meist junge Menschen starben dort am 28. Februar 2023 bei einem schrecklichen Eisenbahnunglück, 25 wurden schwer verletzt. Ein aus dem Norden kommender Güterzug und ein Intercity auf dem Weg von Athen nach Thessaloniki waren kurz vor Mitternacht auf einem eingleisig befahrenen Streckenabschnitt frontal zusammengestoßen. 24 Monate später sind die Ursachen noch immer nicht aufgeklärt. Angehörige und Freunde der Toten – die Jungen unter ihnen wollten von einem Wochenendausflug bei den Eltern aus der Hauptstadt zur Universität Aristotelis in die Nordmetropole zurückreisen – wissen bis heute nicht, warum ihre Nächsten tatsächlich das Leben verloren haben.

Die rechtsnationale Regierung des Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis mauert derweil nicht nur: Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind sich inzwischen auch sicher, dass der Premier, seine verantwortlichen Minister und die Chefs der Gesellschaft Hellenic Train lügen, dass sich die Balken biegen. An diesem Freitag werden die Menschen ihren Zorn gemeinsam auf den Straßen und auf den Plätzen des Landes kundtun. Angesagt sind Generalstreik, Protestzüge, Blockaden und Kundgebungen. (…)

Eine neue Theorie zur Unfallursache machte unterdessen auch in internationalen Expertenkreisen von sich reden. Eine, die der Regierungschef bis vor wenigen Wochen noch entschieden zurückgewiesen hatte … Die meisten der Opfer kamen nicht bei dem Zusammenstoß der Züge, sondern infolge der Explosion einer illegalen Fracht der Lösungsmittel Xylol und Toluol ums Leben. (..)

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Stille Versammlung zum Gedenken an das Zugunglück in Tempi # Harry-Blum-Platz, 50678 Köln # 28.2.2025 # 22 Uhr

Aufruf von Yiorgos Archontopoulos, Vorsitzender der Betriebsgewerkschaft der Wasserwerke EYATH in Thessaloniki und Mitinitiator der Volksabstimmung gegen die Privatisierung des Wassers:

Am 28. Februar wird ganz Griechenland bestreikt, Geschäfte und Unternehmen kündigen ihre Schließung an, festliche Veranstaltungen werden abgesagt, um die Toten vom Zugunglück in Tempi zu ehren und um gegen die Vertuschung des Verbrechens durch die Regierung zu protestieren.

Nachdem sich der Premierminister drei Tage später geäußert und die Sache noch schlimmer gemacht hat, nachdem die von ihm gewünschten Videos aufgetaucht sind, und anstatt zu beschwichtigen, mit ihrer Verarschung noch mehr Reaktionen hervorgerufen haben, sind der Premierminister und seine Abgeordneten der extremen Rechten (wie bist Du, Du unschuldiger rechter Wähler aus dem einfachen Volk, heruntergekommen, dass Dich die Verwaisten, die vom Volk Verlassenen anführen) zum Gegenangriff übergegangen.

Derjenige, der sich vor der Mutter die ihr Kind verloren hat verneigte, spricht von
Giftigkeit und Schlamm.

Sie sind in einer solchen Panik, dass sie sogar mit Terror begonnen haben, mit Unruhen, mit der Destabilisierung des Landes, damit es keine Teilnahme an den Protesten gibt.
Das gesamte staatliche, nebenstaatliche, repressive System zusammen mit den
kaputten Medien und den „Experten“ der Talkrunden sind über uns hergefallen.

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