Nein zur Terrorisierung des griechischen Volkes, nein zur Einmischung aus Berlin…

Nein zur Terrorisierung des griechischen Volkes, nein zur Einmischung aus Berlin und Brüssel in den Wahlkampf in Griechenland zu Gunsten der Regierung Samaras.

Deutsche Träger, Gruppen, Politiker, Gewerkschaftler, Aktivisten und Persönlichkeiten unterzeichnen ein Manifest gegen die neue Kampagne zur Terrorisierung des griechischen Volkes durch griechische und ausländische Massenmedien und Politiker anlässlich der Präsidentschaftswahl und der Möglichkeit vorgezogener Parlamentswahlen. Sie erklären ihre Solidarität mit den Arbeitern, den griechischen Volk im Kampf für die Beendigung der barbarischen neoliberalen Politiken und den Sturz der Memoranden in ganz Europa!

aus: www.griechenland-blog.gr/2014/12/deutsches-nein-zur-terrorisierung-der-buerger-in-griechenland/2134077/.

vollständiger Text Attac:  http://www.attac-netzwerk.de/hamburg/ags/sozialpolitik/griechenland/

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Präsidentenwahl in Athen gescheitert

Griechenland

Präsidentenwahl in Athen gescheitert

Entscheidung in Athen: Auch im dritten Anlauf hat es Präsidentschaftskandidat Stavros Dimas nicht geschafft, das Parlament hinter sich zu bringen. Drohen jetzt dem Euroraum neue Turbulenzen?

Das Euro-Krisenland Griechenland steht vor Neuwahlen. Der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas verfehlte verfehlte bei der Präsidentenwahl im Athener Parlament mit 168 Ja-Stimmen die notwendige Mehrheit von 180 der 300 Abgeordneten. Noch bevor das Votum zu Ende war, hatten sich mehr als 121 der insgesamt 300 Abgeordneten der Stimme enthalten. Ministerpräsident Antonis Samaras kündigte vorgezogene Parlamentswahlen für den 25. Januar an.

Griechen vor Neuwahl – neue Eurokrise? | Aktuell Europa | DW.DE | 29.12.2014.

 

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Brief von Eurydike

Brief von Eurydike

(Manfred Klingele hatte gefragt, weshalb Samaras die Präsidentenwahl und damit die unvermeitlichen Neuwahlen des Parlaments vorgezogen hat.)

Lieber Manfred,
deine Frage erinnert mich an den Anruf eines Kollegens aus Brüssel, nach dem 2011 Papandreou ein Referendum angekündigt hatte. Er wollte von mir wissen, was zur Hölle dieser sich dabei gedacht hatte.
Meine damalige Antwort war die gleiche, die ich jetzt habe: Verzweifelte Umstände zwingen Politiker zu verzweifelten Maßnahmen. Papandreou hatte sich nicht plötzlich in die Demokratie verliebt; er war lediglich nicht mehr in der Lage, gleichzeitig mit dem Druck der Öffentlichkeit und dem der Gläubiger fertig zu werden. Sein Pokerspiel schlug fehl, und einige Tage später wurde er zum Rücktritt gezwungen.
Heute das gleiche. Samaras ist gestern elendig gescheitert, indem er nur 160 Stimmen bekam. Damit ist offen, ob er bis zu den Parlamentswahlen an der ND-Spitze überleben kann oder ob seine Partei ihn sogar noch davor ersetzt. Wenn – was außer Frage steht – die Regierung auch am 29. Dezember (nicht am 27, wie zunächst angekündigt) keine 180 Stimmen zusammen bekommt, wird es Wahlen geben, und zwar höchst wahrscheinlich am 25. Januar.

Es gibt bereits eine unglaubliche Angst-Kampagne. Es ist sehr vielsagend in Bezug auf die Absichten der EU, wie unverfroren sowohl Juncker (Konservative) als auch Moscovisci (Sozialisten)* gegen Syriza intervenieren. Es fühlt sich wirklich ganz wie in der Zeit vor den Wahlen 2012 an, mit dem Unterschied, dass diesmal Wut und Verzweiflung größer als die Furcht sind und Syriza gewählt werden wird.

Ich denke, dass überall in Europa die Leute beschämt darüber sein sollten, was aus der EU geworden ist, darüber, wie sie die Demokratie zerquetscht. Es fühlt sich wirklich an, als gäbe es nur zwei Alternativen: Entweder du gehorchst dem schärfsten neoliberalen Diktat oder du bist draußen.

Natürlich: Wenn Syriza an die Macht kommt, wird die Theorie des „guten Euro“, die Theorie, dass innerhalb des derzeitigen institutionellen Rahmens Spielraum für Verbesserungen vorhanden ist, solange es genug politischen Druck gibt, einem Praxis-Test unterworfen.

Diejenigen, die an diese Theorie glauben – und auch jene Linke, die, wie ich, nicht an sie glauben – werden so hart, wie sie können, daran arbeiten müssen, diesen Druck zu erhöhen.

Statt eines Abschiedsgrußes ende ich mit dem Syriza-Slogan von 2012, der heute realer denn je erscheint.

Ηρθε η ώρα της Αριστεράς! (Die Zeit der Linken ist gekommen)

Eurydike

* Den musste ich auch nachschlagen. Pierre Moscovici (PS Frankreich) ist neuer EU-Wirtschafts- und Finanzkommissar. (Wolfgang)

 

Englisch

Brief von Eurydike

Lieber Manfred! Your question reminds me of the colleague who called from Brussels, right after Papandreou announced a referendum in 2011, to ask what the hell was he thinking.
My answer then was the same as now. Desperate situations force leaders to take desperate steps.
Papandreou wasn’t suddently in love with democracy, he was simply unable to cope with both the pressure from society and the pressure from the creditors at the same time. His gamble failed and he was ousted a few days later.
Same thing now. Samaras failed miserably yesterday, getting only 160 votes. It is now open whether he ll survive at the ND leadership until the parliamentary elections or whether his party will unseat him even before that. When (not if) the government fails to get 180 votes on december 29th (not 27th, as was first announced) then there ll be elections, most probably January 25th.
There is already an incredible campaign of scaremongering going on. It is very telling of what the EU is all about that Juncker (conservative) and Moscovisci (socialist) both intervened so unabashedly against Syriza. It really feels like the 2012 pre-election period all over again, except for the fact that this time, anger and desperation will be stronger than fear and Syriza will be elected.
I think people all over Europe should be ashamed of what the EU has become, of how it squashes democracy. It really feels like you are either compliant with the harshest neoliberal diktats, or you re out.

Of course, when Syriza comes to power, the theory of the „good euro“, the theory that there are margins for improvement within the present institutional framework, as long as there is enough political pressure, will be put to the test.
Those who believe in this theory (and also left wingers who dont, as myself) must work as hard as they can to increase that pressure.

Instead of goodbye, I ll end with the Syriza slogan from 2012, that now seems more real than ever.

Ηρθε η ώρα της Αριστεράς! (The time of the left has come)

Eurydike

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SYRIZA: 40 Forderungen

SYRIZA: 40 Forderungen

Forderungen des Wahlprogramms vom Mai 2012. Man sieht hier vor allem, wie weit Tsipras sich davon inzwischen entfernt hat.

  1. Erhöhung der Einkommensteuer auf 75% für alle Einkommen über 500.000 Euro.
  2. Ändern der Wahlgesetze zu einem proportionalen System.
  3. Erhöhung der Steuern großer Unternehmen auf das Niveau europäischen Durchschnitts.
  4. Einführung einer Steuer auf Finanztransaktionen und einer Sondersteuer auf Luxusgüter.
  5. Verbot des Handels mit spekulativen Finanzderivaten.
  6. Abschaffung von finanziellen Privilegien für die Kirche und Schiffbauindustrie.
  7. Abschaffung von finanziellen Privilegien für die Kirche und Schiffbauindustrie.
  8. Die Europäische Union muß aufgefordert werden, die Rolle der Europäischen Zentralbank so zu ändern, dass sie Staaten und Programme für öffentliche Investitionen finanziert.
  9. Bekämpfung aller Bestimmungen des Bankgeheimnisses, welche die Kapitalflucht ins Ausland begünstigen.
  10. Drastische Beschneidung der Militärausgaben.
  11. Erhöhung des Regelmindestlohn auf 750 Euro pro Monat.
  12. Verwendung von Gebäuden der Regierung, von Banken und der Kirche für Obdachlose.
  13. Öffnen der Kantinen in öffentlichen Schulen für kostenloses Frühstück und Mittagessen für Kinder.
  14. Kostenloser Nutzung der Gesundheitseinrichtungen für Erwerbslose, Obdachlose und Menschen mit niedrigen Einkommen.
  15. Bis zu 30%iger Zuschuss bei Hypothekenschulden für arme Familien, die nicht zahlen können.
  16. Erhöhung der Zahlungen für Erwerbslose. Steigerung des sozialen Schutzes für Familien mit einem Elternteil, für die Alten, Behinderten und Familien ohne Einkommen.
  17. Senkung des Steueranteils für Güter des täglichen Bedarfs.
  18. Verstaatlichung der Banken.
  19. Wiederverstaatlichung der ehemals öffentlichen Unternehmen in für das Wachstum des Landes strategisch wichtigen Sektoren (Eisenbahnen, Flughäfen, Post, Wasser).
  20. Präferenz für erneuerbare Energien und Schutz der Umwelt.
  21. Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen.
  22. Beschränkung der prekären Anstellung und Unterstützung für Verträge ohne Befristung.
  23. Erweiterung der Arbeiterschutzrechte und Erhöhung der Gehälter von Teilzeitbeschäftigten.
  24. Wiederherstellung der kollektiven (Arbeits-) Verträge.
  25. Unternehmen, die sich um öffentliche Aufträge bemühen, müssen sich verstärkt staatlichen Inspektionen stellen.
  26. Reformen der Verfassung, welche die Trennung von Kirche und Staat garantieren sowie den Schutz des Rechts auf Bildung, der Gesundheitsversorgung und der Umwelt.
  27. Referenden über Verträge und andere Abkommen mit Europa.
  28. Abschaffung von Privilegien für Abgeordnete. Beseitigung von besonderen rechtlichen Schutz für die Minister und die Erlaubnis für die Gerichte, um gegen Mitglieder der Regierung vorzugehen.
  29. Entmilitarisierung der Verbände des Küstenschutzes und der Anti-Aufstands- Spezialtruppen. Verbot für die Polizei, Masken zu tragen und Verwendung von Schusswaffen bei Demonstrationen. Die Polizei muß in sozialen Themen wie Einwanderung, Drogen u.a. sozialen Fragen geschult werden.
  30. Garantie der Menschenrechte in den Wohnheimen der Einwanderer.
  31. Erleichterung der Familienzusammenführung von Menschen mit Migrationshintergrund.
  32. Straffreiheit für den Konsum von Drogen zugunsten des Kampfes gegen den Drogenhandel und von Mitteln für die Drogen-Reha-Zentren.
  33. Für ein Gesetz, welches das Recht auf Kriegsdienstverweigerung festschreibt.
  34. Aufstockung der Mittel für die öffentliche Gesundheit bis zu dem durchschnittlichen europäischen Niveau. (Der europäische Durchschnitt liegt bei 6% des BIP;. In Griechenland sind es 3%).
  35. Die Bürger sollen nicht für die nationalen Gesundheitsdienste zahlen müssen.
  36. Verstaatlichung der privaten Kliniken. Beseitigung der privaten Beteiligung am staatlichen Gesundheitssystem.
  37. Rückzug der griechischen Truppen aus Afghanistan und dem Balkan. Keine griechische Soldaten jenseits unserer Grenzen.
  38. Abschaffung der militärischen Zusammenarbeit mit Israel. Unterstützung für die Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967.
  39. Aushandlung eines stabilen Verhältnisses zur Türkei.
  40. Schließung aller ausländischen Basen in Griechenland und Austritt aus der Nato.

Quelle: > http://steinbergrecherche.com/regriechenland.htm#Syriza
Übersetzung aus dem Englischen: Frank Braun

Aus: Attac/Sand im Getriebe http://www.attac.de/bildungsangebot/sig/detailansicht/news/sig-113/?cHash=0a550cf37a1a6ce100c1a9d06d7eab4d

> http://web.rifondazione.it/home/index.php/12-home-page/7794-programma-di-syriza

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Vor der Präsidentschaftswahl in Griechenland

Vor der Präsidentschaftswahl in Griechenland

16. Dezember 2014

Verantwortlich: Wolfgang Lieb

Die griechische Regierung hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl durch das Parlament auf den 17. Dezember vorgezogen. Ursprünglich sollte diese im ersten Quartal 2015 stattfinden. Die internationalen Geldgeber haben daraufhin beschlossen, das Hilfsprogramm für Griechenland um zwei Monate zu verlängern. Durfte die Präsidentschaftswahl überhaupt vorgezogen werden? Warum hat die Regierung Samaras die Präsidentenwahl überhaupt beschleunigt? Wie stehen derzeit die Chancen, dass die Regierung ihren Präsidentschaftskandidaten durchbringt, sodass ihr vorzeitige Parlamentswahlen erspart bleiben? Kann sich das derzeit sichtbare Kräfteverhältnis bis zum entscheidenden Wahlgang vom 29. Dezember noch verschieben? Macht die Person des Kandidaten Pavlos Dimas das Erreichen der Präsidenten-Mehrheit von 180 Stimmen leichter oder schwerer? Wie begründet ist der in linken Kreisen artikulierte Verdacht, die Regierung werde versuchen, die für die Wahl von Dimas nötigen Stimmen zu „kaufen“? Welche Entwicklungen könnten die Wahl eines Präsidenten noch beeinflussen? Auf diese und andere wichtige Fragen der griechischen Politik versucht Niels Kadritzke eine Antwort zu geben. Darüber hinaus wirft er einen Blick auf die trostlose Bilanz von sechs Jahren Krisenpolitik.

Die Wahl eines neuen griechischen Staatspräsidenten war eigentlich für Frühjahr 2015 vorgesehen. Jetzt hat die Regierung Samaras die Wahl vorgezogen, die nun noch innerhalb des Jahres 2014 stattfinden wird. Warum durfte sie das?
Weiterlesen: Vor der Präsidentschaftswahl in Griechenland | NachDenkSeiten – Die kritische Website.

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Klassenkampf 2.0? | junge Welt

Klassenkampf 2.0?

Die erste Dezemberwoche sollte eine Art Neubeginn markieren. Frankreichs Kommunistische Partei (PCF) rief zu Kampfaktionen gegen den Unternehmensverband Medef (Mouvement des Entreprises de France) in den Betrieben auf. Im Visier: das von Staatspräsident Franҫois Hollande im Rahmen seines »Verantwortungspaktes« überreichte Steuergeschenk (Crédit d’impôt pour la compétitivité et l’emploi, CICE) in Höhe von 20 Milliarden Euro sowie das drohende »Gesetz Macron« (benannt nach dem neuen Wirtschaftsminister Emanuel Macron, einem 36jährigen ehemaligen Banker aus dem Hause Rothschild) mit weiteren Einschnitten ins Arbeitsrecht. Zugleich wollte die PCF ihre in den 90er Jahren aufgegebene Präsenz in Werkhallen und Verwaltung wiederbeleben, Betriebszellen gründen und im Verein mit (arbeitsrechtlich geschützten) gewählten Gewerkschaftsdelegierten in den Unternehmen (den Délégués syndicaûx) offenlegen, wofür CICE konkret steht und verwendet wird. Die PCF, die in den zurückliegenden Jahrzehnten viel Einfluss auf die Arbeiterklasse verloren hatte, will den »Kosten für Arbeit« die »Kosten des Kapitals« gegenüberstellen – wie überhöhte Managergehälter und Dividendenausschüttungen. Auf einem Forum der Partei der Europäischen Linken im Mai nächsten Jahres in Paris soll Bilanz gezogen werden.

Maurice Frontalier

via Klassenkampf 2.0? | junge Welt.

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Um das X-fache | junge Welt

Um das X-fache

Ein Dokumentarfilm über die Euro-Krise als Waffe ist abgedreht

von Ben Mendelson
Cui bono? Diese Frage stellt sich mit Blick auf die sogenannte Euro-Krise, die für Otto Normalbürger undurchsichtig und schwer verständlich wirkt. Licht ins Dunkel bringt die aktuelle Produktion der Dokumentarfilmer Leslie Franke und Herdolor Lorenz. »Wer Rettet Wen?« ist der Titel. In dieser Woche wurden auf Island die Dreharbeiten abgeschlossen. Bedaurlicherweise will kein Fernsehsender den Film ausstrahlen, die Premiere Mitte Februar wird durch Privatspenden finanziert.

Die EU-weite Rettungspolitik ist für Herdolor Lorenz »Schlussstein« einer neoliberalen Entwicklung, im Zuge derer »riesige Geldmengen« umgeschichtet würden. Privat- und Staatshaushalte würden zugunsten der Finanzwelt geschröpft, erklärte er im Gespräch mit dieser Zeitung sinngemäß, bevor das Team zu den Abschlussdreharbeiten nach Island aufbrach. Die Einwohner dieser Insel weigerten sich in mehreren Volksabstimmungen, den Schuldenberg ihrer Banken abzutragen, der 2008 das Achtfache des Bruttosozialprodukts ausmachte. Statt Bankenrettung gab es einen radikalen Schuldenschnitt und mehr Sozialleistungen. Seither wächst die Wirtschaft wieder.

 

via Um das X-fache | junge Welt.

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