Die europäische Linke hat sich immer noch nicht von SYRIZAs Scheitern erholt

Heute vor 10 Jahren stimmte eine Mehrheit in Griechenland gegen das europäische Kürzungsdiktat. Dass die linke Regierung unter Alexis Tsipras sich wenige Tage danach dem Diktat doch fügte, war eine Zäsur, die die Linke in ganz Europa bis heute nicht richtig aufgearbeitet hat.

Von Lisa Mittendrein und Martin Konecny, 5. 7. 2025 – JACOBIN

Obwohl es sich für manche wie eine Ewigkeit anfühlen mag, ist es erst 10 Jahre her, seit am 5. Juli 2015 über 60 Prozent der Menschen in Griechenland in einem Referendum gegen die Austeritätspolitik stimmten, die ihnen von der EU-Kommission und den Ländern der Eurozone aufgezwungen wurde. Trotz großer Ungewissheit über die Folgen war es ein Votum für Selbstbestimmung und eine neue Wirtschaftspolitik, und gleichzeitig der Höhe- und Endpunkt eines offenen politischen Moments, der 2011 begann. (…)

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Und kurz darauf das:

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Zehn Jahre »Oxi«: Hart, härter, Mutti

In der Griechenland-Krise zeigte Deutschland seine Macht – und was es zu ihrem Erhalt bereit ist zu tun

Von Stephan Kaufmann, 03.07.2025 – nd

Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland, und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Foto: Sebastian Willnow/dpa

Chinas Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht und die neue Geopolitik der USA bedeuten einen Verlust an Macht und Einfluss für die EU und damit auch für ihr größtes Mitglied, Deutschland. In Europa erneuern die Atommächte Frankreich und Großbritannien ihren Führungsanspruch. Gleichzeitig schwächen Industrieflaute und US-Zollkrieg die Position der Exportnation Deutschland. Das war vor zehn Jahren ganz anders: Damals hatte die Eurokrise der Welt vor Augen geführt, dass Europas Stabilität an der Finanzkraft Deutschlands hängt, was es der Bundesregierung ermöglichte, in der EU durchzuregieren.

Wer ist die mächtigste Frau der Welt? Im Mai 2015, zwei Monate vor dem griechischen Referendum, war für die »Forbes«-Redaktion klar: Angela Merkel. Bereits in den Vorjahren hatte das US-Magazin die deutsche Kanzlerin an die erste Stelle gewählt, schließlich sei sie »unangefochtenes Oberhaupt der EU«, sie sei »die ›Eiserne Lady‹ Europas und die Hauptakteurin im Wirtschaftsdrama der Euro-Zone«, die »existenzielle Herausforderungen für die EU gemeistert« habe. (…)

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#GlobalMarchToGaza

Morgen, am 12. Juni, brechen wir nach Kairo auf, um gemeinsam mit 4000 Menschen aus 52 Ländern an dem historischen Marsch nach Gaza teilzunehmen! Gleichzeitig kommt die Karawane Sumud aus den Maghreb-Ländern mit weiteren 7000 Menschen! Israel kann zwar Lastwagen, Schiffe und Lebensmittel stoppen, aber es kann nicht die riesige Welle internationalistischer Solidarität aufhalten, die von Tag zu Tag wächst und das Schweigen und die staatliche Politik der Komplizenschaft durchbricht. Es ist bekannt, dass man einen Krieg nicht nur mit Waffen gewinnen kann, sondern auch mit einer Erzählung. Deshalb wird Israel verlieren, so wie das Apartheidregime in Südafrika verloren hat. Denn heute sieht die ganze Welt ganz klar: Das Recht ist auf der Seite Palästinas! (Übersetzung)

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Revolte gegen das System Mitsotakis

10. Mai 2025 – Gregor Kritidis

Die Massendemonstrationen am 26. Januar 2025 waren kein Blitz aus heiterem Himmel.1 Die aktuellen Ereignisse sind eine Folge der Krise des neoliberalen Modells, das in Griechenland nur durch die Etablierung einer Diktatur der Gläubiger – repräsentiert durch die Troika aus IWF, der EZB sowie der EU – aufrecht erhalten werden konnte. Die Auswirkungen der EU-Krisenpolitik ab 2010, in deren Folge die griechische Ökonomie um mehr als ein Viertel einbrach, Arbeitslosigkeit, Armut und Verelendung immer neue Rekorde erreichten, haben tiefe Wunden in die griechische Gesellschaft geschlagen. Ebenso bleibt die brutale staatliche Repression gegen den massiven sozialen Widerstand – wiederholt wurden Regierungen gestürzt – im kollektiven Gedächtnis.

Der Versuch, im »Athener Frühling« 2015 mit veränderten parlamentarischen Mehrheiten eine Krisenpolitik im Interesse der Mehrheit der griechischen Bevölkerung durchzusetzen, scheiterte am ökonomischen und politischen Druck der EU unter maßgeblicher Führung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble. Die nach den Wahlen im Januar gebildete Koalitionsregierung aus der Linkskoalition SYRIZA und den Unabhängigen Griechen (AnEl) vollzog im Sommer eine 180-Grad-Wende: Unter der massiven Drohung der Europäischen Zentralbank, die Geldzirkulation zusammenbrechen zu lassen, kapitulierte die Regierung Tsipras trotz eines mit über 60 Prozent gewonnenen Referendums bedingungslos. (…)

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Zwei israelische Botschaftsmitarbeiter bei Schießerei in Washington getötet

Reaktion aus Griechenland (Texte und Bilder von ThePressProject)

Scharfe Kritik der Opposition an Mitsotakis wegen seines Schweigens zu Gaza angesichts der Kehrtwende der EU

Die Regierung Mitsotakis wird von der gesamten Opposition heftig kritisiert wegen ihres Schweigens zu den dramatischen Ereignissen in Gaza und ihrer Weigerung, sich der Mehrheit der europäischen Länder anzuschließen, die ihre Stimme erheben, ein Ende der Gewalt und die Einreise humanitärer Hilfe fordern und die Einstellung des Handels mit dem mörderischen Staat ankündigen. Nikos Androulakis spricht von „ethnischer Säuberung“ und verurteilt die Haltung Griechenlands als „beschämend“, während Sokratis Famellos der Regierung vorwirft, mit ihrem Schweigen „das Verbrechen zu legitimieren“, und betont, dass „Neutralität Mittäterschaft ist“. Die KKE spricht von einer Regierung „auf der falschen Seite der Geschichte“, während Alexis Charitsis den Premierminister auffordert, Stellung zu beziehen und die Handelsbeziehungen mit Israel abzubrechen.

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Aus der Geschichte der Flüchtlinge des Griechischen Bürgerkriegs (1946-1949) in Leipzig/Sachsen

Aus: Griechenlandzeitung (griechenland.net)

Fast dreißig Zeitzeugen berichten über ihre ganz persönlichen Erfahrungen und sprechen darüber, wie sie als Kinder die Flucht aus Griechenland und vor dem dort herrschenden Bürgerkrieg in den 1940er Jahren erlebt haben. Diese sogenannten „Markos-Kinder“ − benannt nach dem Partisanenführer Markos Vafiadis – beschreiben die einzelnen Stationen, die sie angesteuert haben und wie sie schließlich in der damaligen DDR aufgenommen wurden. In diesem Land begann für sie ein neues Leben, das für sie nicht nur von Sicherheit geprägt war, sondern Chancen im Bereich Bildung und Karriere bot. Viele der sogenannten Markos-Kinder gründeten schließlich Familien in der DDR. Wie dieses Leben in der Zweiten Heimat konkret aussieht, beschreibt jede Person anders, und so erfährt der Leser in jedem Kapitel neue Details, neue Emotionen, neue Erlebnisse und viel über die Sehnsüchte nach Griechenland.

Kipuros, Kostas / Grütz Susanne: Zwischen Heimat und Fremde. Zweisprachige Ausgabe (deutsch/griechisch), 311 Seiten, 53 Abbildungen, festgebunden, 24 x 17 cm. Verlag der Griechenland Zeitung, Athen 2024.

ISBN: 978-3-99021-054-3 / Preis: 24,80 Euro, Sonderpreise für Abonnenten der GZ: Silber-Bonus: 21,00 Euro, Gold-Bonus: 17,30 Euro (zzgl. Versandkosten)

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Landesweiter Arbeitsausstand

Generalstreik für Lohnerhöhung und Tarifverträge: Zehntausende Griechen von Gewerkschaften mobilisiert

Von Hansgeorg Hermann, 10.4.2025 – jW

Abermals Generalstreik in Griechenland: Zehntausende Beschäftigte legten am Mittwoch die Arbeit nieder. In allen größeren Städten des Landes gingen sie auf die Straßen und forderten höhere Löhne, anständige Tarifverträge, die Wiedereinführung eines 13. und 14. Monatsgehalts im öffentlichen Dienst sowie staatliche Maßnahmen gegen explodierende Nahrungsmittelpreise und tägliche Lebensunterhaltungskosten.

Als eines der von Armut am schlimmsten betroffenen EU-Länder müssen die Menschen in Athen, Thessaloniki, Heraklion oder Patras noch immer mit Mindeststundenlöhnen von knapp fünf Euro auskommen und gleichzeitig enorme Kostensprünge verkraften. Die Endpreise in Supermärkten oder an Tankstellen entasprechen denen in Deutschland oder Frankreich, wo die Löhne dreimal so hoch sind. (….)

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