Zehn Jahre »Oxi«: Hart, härter, Mutti

In der Griechenland-Krise zeigte Deutschland seine Macht – und was es zu ihrem Erhalt bereit ist zu tun

Von Stephan Kaufmann, 03.07.2025 – nd

Alexis Tsipras, Ministerpräsident von Griechenland, und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Foto: Sebastian Willnow/dpa

Chinas Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht und die neue Geopolitik der USA bedeuten einen Verlust an Macht und Einfluss für die EU und damit auch für ihr größtes Mitglied, Deutschland. In Europa erneuern die Atommächte Frankreich und Großbritannien ihren Führungsanspruch. Gleichzeitig schwächen Industrieflaute und US-Zollkrieg die Position der Exportnation Deutschland. Das war vor zehn Jahren ganz anders: Damals hatte die Eurokrise der Welt vor Augen geführt, dass Europas Stabilität an der Finanzkraft Deutschlands hängt, was es der Bundesregierung ermöglichte, in der EU durchzuregieren.

Wer ist die mächtigste Frau der Welt? Im Mai 2015, zwei Monate vor dem griechischen Referendum, war für die »Forbes«-Redaktion klar: Angela Merkel. Bereits in den Vorjahren hatte das US-Magazin die deutsche Kanzlerin an die erste Stelle gewählt, schließlich sei sie »unangefochtenes Oberhaupt der EU«, sie sei »die ›Eiserne Lady‹ Europas und die Hauptakteurin im Wirtschaftsdrama der Euro-Zone«, die »existenzielle Herausforderungen für die EU gemeistert« habe. (…)

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