Trauer – Die, die übrig bleiben (Film)

Ein Abstieg in die Welt der Trauer und des Verlusts durch drei Mordgeschichten, die die griechische und europäische Gesellschaft erschütterten; die grausamen Morde an Shahzad Luqman, Pavlos Fyssas und Zak Kostopoulos. Die trauernden Familien der Opfer sprechen mit ihren Abwesenheiten, verteidigen die Erinnerung an die Toten und wandeln ihr Leid in einen Kampf für Gerechtigkeit um. Ein Kaleidoskop der Einsamkeit im privaten Raum, in Gerichtssälen und auf den Straßen.

Regie: Myrto Patsalidou Maria Louka
Produktion: GR 2023
Länge: 70 Min
Sprachfassung: OmeU

Trailer

Das The Greek Film Festival in Berlin freut sich besonders darauf, zum zweiten Mal nach Köln reisen zu dürfen. Diesmal mit einer Auswahl von fünf Filmen aus der 9. Ausgabe des Festivals in Berlin im vergangenen März. Das Greek Film Festival GOES KÖLN 2024 findet am 21. und 22. September im Filmhaus Köln statt.

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Europas Wartesaal

Das Flüchtlingslager auf der Insel Kos gilt als Blaupause für die neue europäische Migrationspolitik. Die zeigt: Das Konzept ist zum Scheitern verdammt.

Von Marlene Brey, 10.9.2024 – TAZ

Rafah hat blutige Stellen an ihren Füßen, denn sie läuft seit einer Woche jeden Tag acht Kilometer in ihren weißen Schlappen zu dem gigantischen Flüchtlingslager, in dem sie Asyl beantragt hat. Jetzt hofft sie, dort endlich ihre Papiere zu erhalten, damit sie das Leben in der Illegalität hinter sich lassen kann.

Sie steht vor einem meterhohen Nato-Zaun, der zusätzlich mit Stacheldraht gesichert ist. Dahinter erstreckt sich auf einer Fläche von 90 Hektar, gespickt mit Wachtürmen und Masten mit Kameras, das „Closed Controlled Access Center“. Es ist ein Lager für Migranten und Flüchtlinge auf der griechischen Insel Kos.

Das Flüchtlingslager gilt als Blaupause für die neue europäische Migrationspolitik. Ein Blick hinter den Stacheldraht zeigt: Es fehlt an Schatten, Nahrung und medizinischer Versorgung. Wer Asyl bekommt, wird trotzdem in die Illegalität gedrängt. Wer keines erhält, kann in der Regel dennoch nicht abgeschoben werden. (…)

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Treffen der mediterranen rückeroberten Betriebe

Nachricht vom 17. August 2024

Programa del Encuentro Europeo de la economía de los trabajadores

Das Europäische Treffen der Arbeiterwirtschaft soll dazu dienen, die Arbeit, die in Europa geleistet wird, zu stärken und bekannt zu machen und die Aktionen, die auf dem lateinamerikanischen Kontinent stattfinden, zu unterstützen und zu stärken. Außerdem wird es sowohl in Europa als auch in Lateinamerika durch die Eskalation des Faschismus und die neoliberale Politik für die Arbeitnehmer immer schwieriger, für ihre Rechte zu kämpfen und ihre Arbeitsplätze selbst zu verwalten. Daher haben wir für den 11., 12. und 13. Oktober 2024 in Can Batlló, Barcelona, folgendes Programm ausgearbeitet.

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Griechenlands vergessene Dörfer (Film)

Alex Milz, in der Motorradszene kein Unbekannter, veröffentlichte im Mai 2024 auf Youtube seinen Film „Griechenlands vergessene Dörfer – Auf den Spuren deutsch-griechischer Geschichte im 2. Weltkrieg“.

Dina Ludmann, 30.05.2024

„Auf seiner Motorradreise durch die Berge Zentralgriechenlands erzählen Alex Milz sowie die im Film Mitwirkenden die Geschichte von vier Dörfern, die im 2. Weltkrieg von deutschen Wehrmachtstruppen im Zuge der Partisanenbekämpfung brutal überfallen wurden. Leider keine Einzelfälle, denn ganz Griechenland war vom Terror der deutschen Besatzer betroffen. Der Film zeigt atemberaubende Bilder der wilden Landschaft, berührt aber vor allem durch die Aussagen der Zeitzeugen.“

Alex Milz: „Ein Zufall hat uns zu diesen Dörfern geführt. Unterwegs lernten wir einen deutschen Diplomaten auf seinem Motorrad kennen, der unter anderem für den deutsch-griechischen Kulturaustausch in den sogenannten Märtyrerdörfern zuständig war. Aus diesem Treffen wurde eine Einladung zu einer Gedenkveranstaltung in einem der überfallenen Dörfer. Und daraus entstand wiederum die Idee zu diesem Film.“

Die im Film geschilderten Ereignisse sind mittlerweile gut erforscht und im Detail von Historikern gut dokumentiert. Den Recherchen zum Film liegen verschiedene Quellen zugrunde, einige davon sind im Text unterhalb des Youtube-Videos aufgeführt.

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Vio.Me auf dem Weg zur SuperKooperative

Die Beschäftigten von Vio.Me und ihre Unterstützer:innen führen immer noch einen harten Kampf um die Fortdauer des Projektes. Nachdem der neue Eigentümer ihre Lagerhalle vom übrigen Gelände durch eine Metallmauer abgesperrt und die Zufahrt nur noch über eine schmale Straße zugelassen hat, haben sie in der Halle die Produktion neu eingerichtet und erfolgreich wieder aufgenommen. Weiter offen ist ihre Verfügung über die Halle, die im Pfandeigentum der griechischen gesetzlichen Rentenversicherung für nichtgezahlte Beiträge der früheren Eigentümerin ist.

Darüber hinaus haben sie im Juli eine SuperKooperative gegründet, in der Zulieferer, Erzeuger, Händelseinrichtungen und Verbraucher sich als Genossenschaft zur gegenseitigen Unterstützung zusammenschließen. Dafür nutzen sie das K.AL.O-Gesetz zur Gründung von Genossenschaften, durch das EU-Mittel verteilt werden. Mitglieder sollen vorerst aus Thessaloniki und der Region Thessalien stammen. Weitere Infos demnächst.

Super-Kooperative 2024 – WER WIR SIND

„Die Schaffung dieser Plattform zielt darauf ab, die Vernetzung in Bezug auf den Prozess der Diskussion und Konstruktion des Vorschlags zu erleichtern, der von der VIOME-Kooperation für die Schaffung einer SUPER-Kooperation in den offenen Dialog eingebracht wurde. Der Vorschlag und die Aufforderung zur Bildung dieser Super-Kooperation lautet wie folgt:

Die Kooperative VIOME, eine rückeroberte Fabrik mit selbstverwalteter Produktion, die an vielen Märkten ohne Zwischenhändler, Öko-Bauernhöfen und sogar am individuellen Vertrieb durch die Arbeiter selbst teilnimmt, sie (die VIOME) wurde zum Empfänger vieler Ideen und Beschwerden von Erzeugern, wie man stabile Netzwerke mit fairen Bedingungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern schaffen kann. (…)

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Tod durch Polizeigewalt

Griechenland: Am 13. Juli 2020 verstarb Vasilis Maggos. Einen Monat vor seinem Tod hatten Einsatzkräfte ihn gefoltert

Von Alieren Renkliöz, Athen, 15.7.2024 – junge Welt

Polizisten misshandeln Vasilis Maggos vor laufender Kamera, das Gesetz müssen sie nicht fürchten (Volos, 14.6.2020)

Vor vier Jahren hat eine Mutter in der griechischen Hafenstadt Volos ihren Sohn tot in seinem Zimmer aufgefunden. Der Verstorbene war Vasilis Maggos, den die griechische Polizei am 14. Juni, einen Monat vor seinem Tod, erst vor laufenden Kameras zusammengeschlagen, dann widerrechtlich inhaftiert hatte. Die Polizisten hätten ihn auf der Wache gefoltert, berichtete Maggos vor seinem Tod.

Dieser Fall ist paradigmatisch für die Polizeigewalt, mit der der griechische Staat gegen politische Opposition vorgeht. Infolge der Finanzkrise wurde die Polizei vermehrt zur Aufstandsbekämpfung eingesetzt, so nach Krawallen im anarchistisch geprägten Exárchia in Athen. (…) Die mit Sturmhauben vermummten Polizisten, die auf Vasilis Maggos einschlugen, wurden im Anschluss an die Tat vom Strafvollzug gedeckt. Der Vater des Opfers musste sich über den Rechtsweg die Namen der Täter erkämpfen.

Da die Polizeigewalt gegen Maggos im Zuge von Demonstrationen gegen den Zementproduzenten Lafarge stattfand, wirft der Tod des 27jährigen die Frage auf, inwiefern er den Profitinteressen des Konzerns weichen musste. Als die Polizei Maggos angriff, hatten die Protestierenden sich nämlich vor dem städtischen Gerichtsgebäude versammelt, weil am Tag zuvor auf einer Demonstration gegen Lafarge zwei Aktivisten gefangengenommen worden waren. Folgt man den Berichten des Opfers, kannten die Polizisten Maggos’ Namen, ohne ihn diesbezüglich befragt zu haben. (…)

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Mehr Arbeit geht immer

Seit Anfang des Monats ist in Griechenland die Sechstagewoche möglich. Die deutsche Kapitalfraktion wird blass vor Neid

Von Susanne Knütter. 11.7.2024 – junge Welt

Gegen die weitere Deregulierung der Arbeitszeit: Gewerkschafter vor dem Arbeitsministerium (Athen, 4.7.2024)

Die Mär von den »faulen Griechen« stimmte nie, und das wird mittlerweile auch statistisch belegt. 2022 betrug die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit in dem Mittelmeerstaat im Südosten der EU 42,8 Stunden. In der BRD arbeitete man laut Eurostat 40,4 Stunden. In beiden Ländern viel zuviel im Verhältnis zum Produktivitätsfortschritt. Dennoch: Seit Anfang des Monats können in Griechenland die Bosse den Beschäftigten vorschlagen, anstatt fünf sechs Tage die Woche zu arbeiten. Wer sich darauf einlässt, bekommt mehr Gehalt. Alles freiwillig, und um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, heißt es.

Derartige Begründungen werden angesichts einer nach wie vor hohen Erwerbslosigkeit von fast zwölf Prozent und niedrigen Löhnen relativiert. Nach langer Stagnation beziehungsweise sogar Rückgang haben die griechischen Löhne im Jahr 2021 das Niveau von 2013 erreicht und steigen seither etwas. Laut Statista kam ein kinderloser Single im vorigen Jahr dennoch nur auf etwa 17.600 Euro netto.

Es spricht viel dafür, dass mit der Sechstagewoche der Ausbeutungsgrad einmal mehr erhöht werden soll. Die kämpferische Gewerkschaftsfront PAME erinnerte am 5. Juli an die letzten Maßnahmen der Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in diese Richtung. (…)

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