Gewalt und Geld

Kommissar Kostas Charitos ermittelt wieder. Auch der neue Krimi von Petros Markaris ist gesellschaftskritisch: »Aufstand der Frauen«

Interview: Stefan Berkholz, 12.09.2024 – nd

Tristesse in Nordgriechenland, dank profitorientierter Immobilienhaie und korrupter Beamter
Foto: dpa/Yannis Kolesidis

Petros Markaris, ein Thema in Ihrem neuen Roman ist die Polarisierung in der griechischen Gesellschaft. Geldmacher, Investoren, Halsabschneider auf der einen Seite gegen diejenigen, die Tradition und Geschichte bewahren wollen, sowie jene, die in prekären Verhältnissen leben. Aber es regt sich wenig. Wie bedeutsam sind öffentliche Proteste in der Gegenwart?

In den 60er Jahren gab es, in Athen und in anderen Städten, Proteste fast jeden Tag. Heute protestiert keiner, abgesehen von jungen Leuten, die dem Anarchismus nahestehen und die Ordnungskräfte provozieren. Die Bürger bringen ihren Unmut in den sozialen Medien zum Ausdruck und sind glücklich, wenn sie die »Likes« zählen, die sie bekommen haben.

Mehr nicht? Was ist mit der organisierten Linken?

Der große Unterschied ist die Linke von damals und heute. Die Linke der 60er Jahre wusste, wie man die Bürger mobilisiert und auf die Straße bringt. Die Linke von heute ist eine Systempartei, wie alle anderen Parteien, und macht Politik über die sozialen Medien. (…)

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