Die Preisträgerin 2021: Efi Latsoudi aus Griechenland

Der Rebellinnen gegen den Krieg – Anita Augspurg-Preis 2021 der IFFF/WILPF geht an die Psychologin Efi Latsoudi aus Griechenland (13.3.2021)

IFFF Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit

„Efi Latsoudi, griechische Psychologin aus Athen, lebt seit vielen Jahren auf Lesbos. Sie hat ‚Lesbo Solidarity‘ mitgegründet und ist Mitglied des Support-Teams Aegean für Geflüchtete, einer griechischen Organisation, die von Proasyl finanziert wird.

Unsere Preisträgerin gründete auch das offene Flüchtlingslager Pikpa mit, wo sie besonders Hilfen für Frauen, Mädchen und Schwangere organisierte. Das selbstorganisierte, menschenwürdige Lager für schutzbedürftige Geflüchtete wurde seit 2012 auf Lesbos betrieben und im Oktober 2020 von den griechischen Behörden gewaltsam geschlossen.

Außerdem ist Efi Latsoudi Gründungsmitglied von NAN, einem sozialen Restaurant in der Stadt Mytilini. Für ihre Arbeit zur Unterstützung von Geflüchteten wurde sie 2016 mit dem Nansen-Flüchtlingspreis der UN ausgezeichnet. (…)“

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“PARONTES” (Being Present) – Greece, 2021, 83min.

Dokumentarfilm von Yorgos Avgeropoulos

Eine ausführliche Darstellung der Auswirkungen der Pandemie in jedem Bereich unseres Lebens, politisch, wirtschaftlich und sozial, dokumentarisch aufgezeichnet – genau so, wie es passiert es, auf der Grundlage vieler verschiedener ausgewählter Zeugnisse und Geschichten.

Fast ein Jahr nachdem die weltweite Pandemie Griechenland getroffen hat, präsentieren iMEdD und SmallPlanet den neuen Dokumentarfilm von Yorgos Avgeropoulos mit dem Titel „Parontes“ (Gegenwart). Der Film entfaltet sich vor dem Hintergrund des öffentlichen Gesundheitssystems und folgt den prominenten Persönlichkeiten an der Spitze der Reaktion auf COVID-19, sowie den unbesungenen Helden der Pandemie. Politische Entscheidungen und Hinterzimmermanöver werden unter die Lupe genommen und den Kämpfen derjenigen gegenübergestellt, die täglich die Hauptlast der neu entstandenen Krise tragen. Durch die Griechenland-Erfahrung gelingt es Avgeropoulos, eine universelle Realität zu erfassen und kritische Fragen zur Post-Covid-Ära zu stellen, in die die Welt eintritt.

Zur Zeit keine VorführtermineVideos und weiteres Material hier

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Illegal nach internationalem Recht

WeMove Europe Team

Liebe Mitstreiter*innen, seit unserer Gründung haben wir uns für Würde, Solidarität und Menschenrechte an Europas Grenzen eingesetzt. Wir haben einiges erreicht, auch mit Ihrer Hilfe. Aber jetzt sind wir an einem kritischen Punkt. Wir müssen entscheiden, was wir als Nächstes tun. Und dazu würden wir gern Ihre Meinung hören.

Vor einem Jahr hat Griechenland das Recht ausgesetzt, Asyl zu beantragen. Familien, die Sicherheit suchten, wurden an der Grenze mit Tränengas, Rauchgranaten und Gewalt empfangen. Und Europas Staats- und Regierungschef*innen unterstützten das. [1]

Wir protestierten und machten mobil gegen dieses menschenunwürdige Vorgehen. Zuerst mit einer Petition. Sehr viele Unterschriften kamen zusammen. Aber dieses Mal reichte das nicht. Die Verantwortlichen sagten, sie seien zu beschäftigt, um unsere Forderungen zu hören. In der Zwischenzeit tauchten Videos auf, die zeigen, wie die griechische Küstenwache Migrant*innen auf See gewaltsam aus EU-Gewässern abweist – was nach internationalem Recht illegal ist. [2]

Innerhalb weniger Tage sammelten wir gemeinsam per Crowdfunding genug Geld, um eine offizielle Klage zu starten. Nach monatelanger Arbeit mit Partnerorganisationen, Anwält*innen und Menschen vor Ort in Griechenland reichten wir im September 2020 eine offizielle Beschwerde ein. In dieser Beschwerde forderten wir die Kommission auf, Griechenland wegen Verstoßes gegen EU- und internationales Recht zu verklagen. [3] Die EU-Kommission hat bereits bestätigt, dass sie unsere Beschwerde prüfen wird – sie hat bis September 2021 Zeit, um Maßnahmen zu ergreifen. Wir werden das sehr aufmerksam verfolgen.

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Gewaltausbrüche in Athen haben ein politisches Nachspiel

Griechenland befindet sich im harten Lockdown, wer die Wohnung verlassen möchte, muss zuvor eine SMS an den Zivilschutz senden. Draußen gibt es dann Polizeikontrollen, und eine solche eskalierte am letzten Wochenende im Viertel Nea Smyrni zu massiver Polizeigewalt. Viele der Polizisten haben keine richtige Ausbildung, sie wurden im letzten Jahr in Scharen eingestellt und bereits nach 15-20 Tagen mit Waffen auf die Straße geschickt. Die Opposition kritisiert immer wieder, dass seitens der Mitsotakis-Regierung statt dringend benötigter Ärzte Polizisten eingestellt wurden.

Am Sonntag haben Polizisten im Athener Stadtteil Nea Smyrni einen Mann bei einer solchen Kontrolle mit Schlagstöcken, Tritten und Faustschlägen traktiert. Das Geschehen ist in Fotos und Videos dokumentiert. Am 9.3. fand aus diesem Anlass eine Protestdemonstration gegen Polizeigewalt statt, bei der es zu massivem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas und zahlreichen Verletzten kam. (Siehe hier) Alexis Tsipras, Syriza, hat eine Anfrage zur Polizeigewalt gestellt, die Mitsotakis am 12.3. beantworten will.

Verena Schälter, 11.3.2021 – DLF

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Politik mit dem Knüppel Griechenland: Proteste gegen Polizeigewalt gehen weiter

Politischer Gefangener Koufontinas weiterhin in Lebensgefahr

Von Hansgeorg Hermann, Chania, 10.3.2021 – junge Welt

„Die griechische Regierungspolitik unter dem rechten Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis erinnert eine wachsende Zahl älterer Griechen an die Jahre der Militärdiktatur, die von 1967 bis 1974 das Land unter ihre Gewehre und Polizeiknüppel gezwungen hatte. Die Prügelorgien der Uniformierten, die am Wochenende vor allem in der Athener Vorstadt Nea Smyrni den Zorn der Bewohner anfachten, sind längst keine »Ausrutscher« mehr, wie Mitsotakis’ Parteifreunde von der Nea Dimokratia es in den üblichen Plauderstunden des Frühstücksfernsehens glauben machen wollen. Sie sind ganz offenbar gewollte Symptome eines neuen griechischen Faschismus, den der Spross der steinreichen Politikerdynastie seit seiner Wahl im Juli 2019 seinen Landsleuten ohne Scheu als »Wiederherstellung der Demokratie« verkaufen will.

In keinem anderen Land Europas gibt es derzeit eine rund 1.000 Mann starke Spezialtruppe uniformierter Aufpasser, Spitzel und gewaltbereiter »Ordnungshüter«, die in den Universitäten für Grabesruhe sorgen sollen. In den Hochschulen von Athen und Thessaloniki ist dieser Zustand inzwischen Normalität, die Studierenden protestierten bisher vergeblich. Selbst die Junta und deren Geldgeber aus den USA hatten es in den sieben Jahren ihrer Herrschaft nicht gewagt, Polizei direkt in die Hörsäle und auf den Campus zu schicken. Als das Militär die Revolte der jungen Menschen am 17. November 1973 mit Gewalt beendete, musste es den Zaun des Athener Polytechnions mit Panzern niederwalzen – die Bruchstücke sind heute noch im Eingang der Universität zu besichtigen. (…)“

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Polizei greift Demonstration in Athen an

online extra, 9.3.2021 – junge Welt

„Athen. Bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Athen sind die Einsatzkräfte am Dienstag brutal mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Protestierenden vorgegangen. Laut offiziellen Angaben griff die Polizei ein, um einen Sturm auf eine Polizeiwache in der Athener Vorstadt Nea Smyrni zu verhindern. Dutzende geparkte Autos seien beschädigt worden. Mindestens ein Polizist wurde verletzt. (…)“

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In Athen kommen die Krankenhäuser an ihre Grenzen

In Athen sind, wenn überhaupt, nur noch wenige Betten auf den Intensivstationen öffentlicher Krankenhäuser für Patienten, die an dem Coronavirus erkrankt sind, frei. Nun wollen auch die ersten Privatkliniken Covid-19-Patienten behandeln.

„In Athen kommen ab dieser Woche an der Corona-Front zwei private Kliniken zum Einsatz. Es handelt sich um das Ärztezentrum von Peristeri sowie um die Klinik Lito. Gesundheitsminister Vassilis Kikilias stellte erfreut fest, dass sich deren Leitung dazu bereit erklärt habe, diese Krankenhäuser samt dem Personal im Kampf gegen das Coronavirus ab Donnerstag dieser Woche (11.3) zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei um eine Art „Notfallplan“, da die öffentlichen Krankenhäuser in der griechischen Hauptstadt kaum noch freie Betten für Covid-19-Patienten haben. Die Covid-Intensivstationen in Athen waren Anfang der Woche zu 91 Prozent besetzt; landesweit waren sie zu 66,5 Prozent ausgelastet. Die einfachen Covid-Betten in den Krankenhäusern der griechischen Hauptstadt, deren Zahl bei etwa 2.500 liegt, waren zu 82 Prozent belegt; auf Landesebene liegt die Auslastung bei etwa 50 Prozent.
Die Oppositionspartei SYRIZA hatte kritisiert, dass die Situation in den attischen Krankenhäusern „außer Kontrolle geraten“ sei. (…)“

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Griechische Privatkliniken hatten sich zuvor geweigert, Corona-Patienten aufzunehmen. Der Privatklinik-Verband begründete die Weigerung zur Aufnahme von Coro­napatienten damit, dass die Kliniken nicht für Corona ausgestattet seien. Das Pandemiegesetz macht es jedoch möglich, die Privatkliniken zu verpflichten.

Siehe auch: Bericht vom 4.3. (DerStandard)

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