EIN TRANSPORTER FÜR VIO.ME !

Seit über fünf Jahren hat die Belegschaft von VIO.ME in Thessaloniki nach der Flucht der Eigentümerfamilie den Baustoffbetrieb Vio.Me besetzt.

flyer_viome_bildSeit drei Jahren produziert sie in Selbstverwaltung umweltfreundliche Seifen und Reinigungsmittel ohne chemische Zusätze. Ihre Produkte vertreibt sie in Griechenland ohne Zwischenhändler auf Märkten, Festen, in sympathisierenden Einrichtungen und in sozialen Zentren. Ebenso unterstützt eine breite internationale Solidaritätsbewegung das Projekt durch Spenden und Abnahme der Produkte. Für ihre Vermarktung wird dringend ein Transporter benötigt. Darum wenden sich die Kolleg*innen jetzt an die internationale Solidaritätsbewegung mit der Bitte, dafür Spenden zu sammeln. Für ca. 6 000 Euro bekommen sie in Griechenland einen guten gebrauchten Transporter.

Die Belegschaft hat in zähem Kampf eine selbstverwaltete Produktion unter Arbeiter-kontrolle entwickelt und eine europaweite Solidaritätsbewegung entwickelt. Kernstück ihrer Selbstverwaltung ist die direkte Demokratie – alle Entscheidungen werden ausschließlich auf der Betriebsversammlung gefällt. Es geht ohne Vorgesetzte und ohne Boss. Alle bekommen den gleichen Lohn – allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Für Investitionen, wie jetzt einen Transporter, sind die Kolleg*innen daher auf Unterstützung von außen angewiesen.

Trotz vieler rechtlicher Probleme und dauernd drohendem Insolvenzverfahren, das die Gläubiger des alten Eigentümers angestrengt haben, hat die Vio.Me-Belegschaft es geschafft, offiziell den Status einer Sozialkooperative zu erhalten. Abgeordnete von Syriza und die Regierung haben sich mehrfach für die Belegschaft eingesetzt, u.a. durch vorübergehendes Aussetzen einer Zwangsversteigerung. Zur Zeit wird versucht, das Betriebsgelände  von Vio.Me aus der Insolvenzmasse der Muttergesellschaft heraus-zulösen, was entsprechenden politischen Druck erforderlich macht. Vio.Me ist in Griechenland zum Leuchtturmprojekt geworden. Andere gegen Entlassung und Schließung kämpfende oder rückeroberte Betriebe orientieren sich daran und werden von den Vio.Me-Kolleg*innen nach Kräften unterstützt.

Ebenso unterstützen die Kolleg*innen soziale Projekte wie die Sozialklinik in Thessaloniki oder den Kampf gegen den Goldabbau in Chalkidiki. Auch in der Flüchtlingshilfe sind sie engagiert: Auf ihrem Betriebsgelände haben sie eine Versorgungsstation eingerichtet und fahren regelmäßig zur Grenze nach Idomeni. Eine erfolgreiche Fortführung und der Ausbau der Produktion bei Vio. Me haben eine Bedeutung für die gesamte soziale Bewegung in Griechenland.

Für Überweisungen

Manfred Neugroda
Santander Consumerbank
IBAN: DE65 500 333 00 2173854100
BIC: SCFEDE33XXX
Kennwort: viome

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Stand der Sammlung am 12. 7. 2016:     6840,66 €
Noch bis zum 17. Juli!
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Appell: „ZÜGE DER HOFFNUNG“ für Flüchtlinge in Griechenland

Sofortiger Einsatz der freien Eisenbahn-Kapazitäten der Deutschen Bahn AG auf der Verbindung Athen – Thessaloniki – Berlin

[Appell auf Griechisch] Κάλεσμα – «Τραίνα της Ελπίδας» για τους πρόσφυγες στην Ελλάδα

Die Lage für die mehr als 50.000 Flüchtlinge, die in Griechenland gestrandet sind – darunter mehr als 10.000 in Idomeni auf den Feldern am Grenzzaun – spitzt sich in diesen Tagen auf drei Ebenen zu: Erstens weil es in Griechenland nicht genügend Übernachtungen und Plätze für Flüchtlinge gibt und die Camps auf den Inseln zunehmend den Charakter von Haftanstalten annehmen. Zweitens weil Griechenland von der EU und insbesondere von der Regierung in Berlin massiv unter Druck gesetzt wird, die Türkei als „sicheres Drittland“ anzuerkennen, um unmittelbar im Anschluss Abschiebungen im großen Stil durchzuführen. Drittens weil die Türkei Tag für Tag dokumentiert, dass sie nicht gewillt ist, die Menschenrechte umfänglich zu respektieren und ihrerseits Flüchtlinge an den Grenzen abweist, im Land selbst inhaftiert und viele wieder abschiebt – auch in Länder, in denen ihnen Tod und Folter droht.

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May Day ! Stoppt den Angriff auf Gewerkschaften in Europa!

Wie in einem orchestrierten Konzert finden heute EU-weit Angriffe
auf die Tarifhoheit und dem damit eng verbundenen Streikrecht statt.

  • Ob in England, in Spanien,in Frankreich oder in Italien, überall soll gemäß der in Griechenland erprobten Strategie den Gewerkschaften ihre Kampfkraft genommen werden.
  • Werden diese Gesetze realisiert, so dürfen die Kollegen künftig auf den Knien das Kapital um Tarifverträge bitten….
  • Nehmen wir diese Kampfansage auf

Im folgenden ein europaweiter gewerkschaftlicher May Day Aufruf, der in den euro- päischen Gewerkschaften zunehmend Unterstützung findet.

Stoppt den Coup: Tarifverträge jetzt!

Die Finanzkrise hat sich nun zu einem umfassenden Angriff auf die Rechte der Arbeitnehmerinnen entwickelt. Den neoliberalen Kräften ist es gelungen, die Krise als Gelegenheit für die Umsetzung ihrer aggressiven Vorhaben zu nutzen. Wir stehen nun vor der umfassenden Deregulierung von Arbeitsverhältnissen und damit vor einem Prozess der Umverteilung von Reichtum und Macht zugunsten von Kapital und zum Nachteil der Arbeit. Weiterlesen

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»Griechenland unter dem Hakenkreuz«

Ausstellung

vom 18. 04. 2016 bis 15. 05. 2016 | Robert-Havemann-Saal
werktags von 10:00 – 17:00 & nach Vereinbarung

Athen, Hakenkreuzflagge auf der AkropolisDie Ausstellung greift Verbrechen der Wehrmacht und SS-Verbände auf. Auch 76 Jahre nach „Befreiung vom Faschismus“ ist die Erinnerung an diese Zeit des Schreckens der deutschen Besatzung und Zerstörung in der griechischen Bevölkerung präsent. Die Fluch vor Krieg und Zerstörung überwindet die Wohlstandsgrenzen der EU und wird die soziale und politische Tektonik nicht nur in der Bundesrepublik verändern. Die Ausstellungstafeln werden ergänzt durch aktuelle Texte von Schuhmann, Publizist- und Karikaturen von Klaus Stuttmann. Die beiden Tagesspiegel-Mitarbeiter haben sich kritisch mit den deutschen Auseinandersetzungen um Griechenland und die EU-Schuldenkrise beschäftigt. Trotz den eigenen sozialen Folgen der aufgenötigten Krisenpolitik gibt es in der griechischen Bevölkerung eine praktische Solidarität. Humanitäre Grundwerte, auf die sich die politischen Eliten berufen, werden in Griechenland praktisch gelebt. Wenn es eine soziale und demokratisch Erneuerung des »politischen Projektes Europa« geben soll, dann erfordert es eine eingreifende Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus und die Forderungen nach sozialpolitischen Nationalismus.

Veranstalter: Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte, Lothar Eberhardt

 

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Kritik an Flüchtlingslager: Norbert Blüm stellt eigenes Zelt in Idomeni auf

Der ehemalige deutsche Arbeitsminister Norbert Blüm ist entsetzt über die miserablen Zustände im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni – und setzt ein Zeichen. Derweil wird ein Fall von Hepatitis A im Lager bekannt.
Blüm kritisierte Österreich und andere mittel- und osteuropäische EU-Länder, die sich aktiv dafür eingesetzt hatten, dass die Grenzen entlang der Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen wurden. „Was ist das eigentlich für eine Lösung? Die ziehen sich bequem zurück und sagen, Griechenland soll damit zurechtkommen“, sagte er. Sein Europa sei das nicht

Quelle: Kritik an Flüchtlingslager: Norbert Blüm stellt eigenes Zelt in Idomeni auf

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Die neue griechische Arbeitsmigration

Vortrag gehalten am 4. Dezember 2015, in Düsseldorf Tagung „Faire Mobilität“

von Sigrid Skarpelis-Sperk

Die Diskussion über Griechenland findet nicht im luftleeren historischen Raum statt, sondern inmitten der größten Finanzkatastrophe in der Geschichte der letzten hundert Jahre, die immer noch nicht ausgestanden ist.

Sie ist teurer und größer als die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, die die Welt in eine historisch unerhörte Massenarbeitslosigkeit, Staatsbankrotte, den Zusammenbruch ganzer Industriezweige, Massenauswanderung und schließlich zum Zerfall von Demokratien und zum Aufkommen von Nationalsozialismus und Faschismus führte.

Für Griechenland führte diese Weltfinanzkrise zusammen mit der von der EU- Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfond Griechenland aufoktroyierten Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik zu einem tiefen ökonomischen und sozialen Einbruch, schlimmer als in jedem anderen Land der EU aber auch weltweit.

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Neue Arbeitsmigration aus Griechenland – Gute Arbeit durchsetzen – Arbeitsausbeutung verhindern

Vortrag gehalten auf der Tagung Faire Mobilität am 4. Dezember 2016 in Düseldorf (es gilt das gesprochene Wort)

von Annelie Buntenbach
Geschäftsführender Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Neue Arbeitsmigration aus Griechenland
Gute Arbeit durchsetzen – Arbeitsausbeutung verhindern

Der Einführungsvortrag, von Sigrid Skarpelis-Sperk machte uns noch einmal aus einer anderen Perspektive klar, wie wichtig das Thema ist, über das wir bei unserer heutigen Veranstaltung sprechen.
Ja, es gibt eine lange Einwanderungstradition von Griechinnen und Griechen nach Deutschland.
Als Gewerkschafterin möchte ich außerdem betonen, dass viele der Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten aus Griechenland zu uns gekommen sind, zum selbstver- ständlichen Teil der Gewerkschaftsbewegung geworden sind.

Das ist gut so und daran können wir heute anknüpfen.

  • Wir fordern als Gewerkschaften „Gute Arbeit“ für alle Beschäftigten.

Das gilt natürlich auch für die Beschäftigten, die aus dem Ausland zu uns kommen.

  • „Gute Arbeit“ das heißt Arbeit, die anständig bezahlt und sozial abgesichert ist.

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