Griechischer Erzbischof Ieronymos widmet sich mal wieder einem Lieblingsfeind der orthodoxen Kirche und provoziert eine erwartbare Kontroverse
Von Wassilis Aswestopoulos, 3. 2. 2021 – Telepolis

„Der griechische Erzbischof Ieronymos sorgte Mitte Januar mit Äußerungen zum Islam für Wirbel. Diese haben auch Auswirkungen auf die aktuellen Verhandlungen Griechenlands mit der Türkei, bei denen der Streit um die Erdgasvorkommen in der Ägäis geschlichtet werden soll. Kompliziert wird die ganze Affäre dadurch, dass Ieronymos seine strittigen Äußerungen im Zusammenhang mit der 200-Jahr-Feier des neugriechischen Staats machte. (…)“
In einem brisanten Fernsehinterview erklärte Ieronymos u. a.:
“ Wissen Sie, als die Stadt [Konstantinopel] gefallen war, betrachtete der Eroberer zwei, drei Tage die intensiven Ereignisse. Danach sah er aber, dass es nicht einfach war, ein so bevölkerungsreiches Staatswesen zu verwalten. Denn, wie wir wissen, der Islam, seine Bürger, sind keine Religion. Das ist eine politische Partei. Das ist eine Expansionspolitik. Das sind die Menschen des Krieges. Das sind die Menschen der Expansion. Das ist charakteristisch für den Islam, das sagt auch die Lehre von Mohamed. (…)“
Im Artikel heißt es weiter: “ Die Intention von Ieronymos ist in Griechenland klar erkennbar. Es geht ihm darum, das Narrativ der orthodoxen Kirche aufrecht zu erhalten. Demgemäß wird in griechischen Schulen gelehrt, dass die Kirche für die Einheit der griechischen Nation während der osmanischen Herrschaft gesorgt hatte. Aus diesem Narrativ leitet die orthodoxe Kirche ihren Anspruch, eine Staatsreligion zu sein, ab. (…)“
Die Äußerungen des Erzbischofs sorgten für heftige Proteste seitens des türkischen Außenministeriums als auch der islamischen Minderheit in Griechenland.
Telepolis-Artikel zu den religiösen und politischen Verwicklungen im Detail
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