„Griechenland könnte Europas größter Goldproduzent sein. Doch Naturschützer machen mobil gegen den Bergbau. Sie haben einen mächtigen Verbündeten: Die neue Regierung (Anmerkung: Syriza).“ Von Claus Hecking für DIE ZEIT. (2015)
„Chalkidiki – An der Stelle des Berges aus Erde und Geröll, wo David Hume steht, sollte eigentlich ein 240 Meter tiefes Loch klaffen: Griechenlands größte Goldmine. Hume soll sie erschließen für sein Unternehmen Hellas Gold. Und noch vor Kurzem konnten er und seine Leute dafür auf den Segen der griechischen Regierung (Anmerkung: die frühere ND-Regierung) vertrauen. (…)
Eine Milliarde Dollar versprach die Muttergesellschaft von Hellas Gold, das kanadische Unternehmen Eldorado, hier auf Chalkidiki zu investieren, um Edelmetalle zu gewinnen. 600 Arbeiter sind seit Monaten auf der Großbaustelle im Einsatz, bis zu 2000 sollen es werden. Tausende Bäume haben die Bulldozer bereits gefällt, 400 Millionen Dollar hat Eldorado nach eigenen Angaben schon ausgegeben – im Vertrauen auf die Zusagen früherer Regierungen und mehrerer Urteile des obersten Verfassungsgerichts. (…)
Der neue Umweltminister Panagiotis Lafazanis und sein Stellvertreter Yannis Tsironis (Anmerkung: Syriza-Regierung) von den im Wahlbündnis vertretenen Grünen haben Hellas Gold eine Reihe von Lizenzen entzogen. Die Regierung will das ganze Vorhaben nochmals überprüfen. Am liebsten würde sie es wohl beerdigen. (…)
Aristoteles heißt die Gemeinde rund um Skouries und die anderen Minen des Cassandra-Komplexes, die teils schon seit Jahrzehnten ausgebeutet werden. Der industrielle Bergbau hat den Menschen hier Arbeit gebracht, aber auch Probleme. Denn auf die Natur nahmen frühere Betreiber wenig Rücksicht. Immer mal wieder färbten Abwässer Teile des Meeres rot oder gelb. Die Konzerne setzten hochgiftiges Zyanid und Schwermetalle ein. Noch immer türmt sich in der Nähe eine gigantische Deponie aus verseuchten Rückständen von damals. All diese Sünden haben viele Hoteliers, Landwirte, Fischer und andere Bürger von Aristoteles zu Umweltaktivisten gemacht. Nichts bringt so auf die Barrikaden wie die geplante Mine von Skouries. (…)“
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