Warum Griechenland nicht Italien ist (Corona, Teil I)

von Niels Kadritzke | 12. April 2020, LE MONDE diplomatique, Blog Griechenland

„Die Corona-Krise schlägt uns alle in Bann. Sie bestimmt die Prioritäten des eigenen Arbeitens und Nachdenkens, wie auch die Aufmerksamkeit für Probleme der näheren und weiteren Umgebung. Warum also noch über Griechenland schreiben?

22.03.2020, Griechenland, Athen: Eine Frau überquert eine menschenleere Allee, die die südlichen Vororte Athens mit dem Zentrum verbindet, im Vorort Argyroupolis. Foto: Yorgos Karahalis

Seit einiger Zeit habe ich ohnehin den Eindruck, dass das Interesse für das Land, für seine Menschen und deren Probleme rapide nachgelassen hat – zumal bei einem linken Leserpublikum.(1) Auch deshalb empfand ich die selbstauferlegte “Chronistenpflicht” in Sachen Griechenland immer stärker als eine Bürde, die der Mühe nicht mehr ohne weiteres wert ist. Und jetzt noch dieses teuflische Covid-19, das überfallartig in unser Leben getreten ist und unser Fühlen und Denken auf das persönliche Wohlergehen zu verengen droht.
Die einzige Antwort, die mir einfällt – man kann es auch intellektuelle Notwehr nennen – ist das Bemühen, die Auswirkungen der globalen Virus-Infektion auf eine ohnehin krisengebeutelte Gesellschaft darzustellen. Und entgegen jeder realistischen Einschätzung davon auszugehen, dass die Beschreibung der griechischen Probleme – und Erfolge – im Kampf gegen die Pandemie nicht ganz in der Sinflut der Corona-Kriegsberichterstattung untergehen wird.

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