Die griechische Staatsmacht Seite an Seite mit Faschisten

Yannis Youlountas, Athen, 29.8.2019

Es ist nicht nur so, dass viele der Polizisten, die Exarchia besetzen, ganz offen faschistische Embleme tragen, auch die Zivilisten, die an ihrer Seite agieren, tun es. Auf diesem Foto, das gestern morgen an der Ecke der Straßen Bouboulinas und Tositsa aufgenommen wurde, trägt der Mann auf der linken Seite ein T-Shirt von „Opposta Fazione“, einer italienischen faschistischen Organisation, die für ihre vielen Angriffe auf Migranten, ihre starke Präsenz unter den Ultras Roms und ihre engen Beziehungen zu griechischen Neonazis bekannt ist. Zwei weitere Zivilisten in enger Umgebung der Polizisten wurden gesehen, der erste mit einem Gürtel in Form eines keltischen Kreuzes und der zweite mit dem traurig bekannten blauen T-Shirt des Identitätsnetzwerks „Defend Europe“.

Natürlich sind die Verbindungen zwischen dem Staat, den faschistischen Organisationen und der Polizei nicht neu, weder in Griechenland noch anderswo. Aber das derzeitige Vorgehen in Exarchia, einem Bezirk, der für seine antifaschistische und solidarische Geschichte bekannt ist (Aufstand gegen die Obristendiktatur, Unerstützung von Migranten usw.), stützt sich eindeutig auf die schlimmsten Feinde des Bezirks und richtet sich gegen die Antiautoritären und Migranten, die dort leben. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich der Antifaschismus nicht auf die Bekämpfung der extremen Rechten beschränken darf, sondern auch gegen den Staat gerichtet werden muss, der sie nährt und in diesem Fall wieder als Polizeihelfer einsetzt.

Antifaschismus ist daher nicht die trügerische Verteidigung einer Gesellschaft, die angesichts was weiß ich welchen Schreckgespenstes grundsätzlich autoritär ist, Antifaschismus ist der kompromisslose Kampf gegen alle Formen von Herrschaft, Ausbeutung und Diskriminierung, die ein Zusammenleben in Freiheit und Gleichheit verhindern.

Bericht von Yannis Youlountas (französisch)

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