Edelweisspiratenfest Sonntag, 21. Juni 2015 (unser GSKK- Stand) + Infos zu den Edelweisspiraten

Die Edelweißpiraten waren Verbrecher –
nicht nur für die Nationalsozialisten, sondern lange auch in den Akten der Stadt Köln.

Ein Unding, befanden viele Kölner Bürger. So gründeten sie 2004 den Edelweiß- piratenclub, um das Andenken an diese mutigen Jugendlichen wach zu halten. Seitdem organisiert der Verein jedes Jahr umsonst und draußen das Edelweißpiratenfestival im Friedenspark.

In diesem Jahr nimmt das Griechenland Solidaritätskomitee mit einem Stand an dem Festival teil.

Plan edelweis

Wir sind hier oben auf dem längeren „Circle“ über dem 😎 Anfahrt über Rheinufer nicht möglich

Obwohl die Stadt Köln die Widerstandskämpfer nicht mehr als Verbrecher führe, dauerte es Jahrzehnte, bis sich 2012 endlich auch der damalige Oberbürgermeister als Schirmherr der Veranstaltung zur verfügung stellte. Mit zum Festival gehört auch ein Zeitzeugencafé, wo damalige Mitglieder der Edelweisspira- ten über ihren Widerstand berichten.

Mit zum Festival gehörten aber auch die Bühnen mit vielen Bands, die sich gegen rechts positionieren.Einer der bekanntesten und aktivsten Edelweisspiraten, Jean Jülich verstarb leider im Oktober 2011. 10. November 1944. Koeln-Ehrenfeld – an der Bahnunterführung Venloer Straße/ Hüttenstraße (heute in Bartholomäus-Schink-Straße umbenannt)

„Die Jungs sind angekommen, dann sind sie aufgestellt worden unter den Galgen. Die waren ja nicht zu erkennen. Man wusste nicht, ob es Erwachsene waren, Kinder waren. Man wusste gar nichts. Dann hieß es: „ Zieh weg ! “ Ja und dann wurde das Urteil verlesen, dann waren das Ehrenfelder Jungen, ganz bekannte Ehrenfelder Jungen, u.a. mein Bruder ! “ erzaehlte Karoline Banten, Schwester des ermordeten Edelweisspiraten Barholomaeus Schink. Ende der siebziger Jahre begann ich dem Schicksal dieser ermordeten Jungen, der Juengste war 16 Jahre alt, nachzugehen.

edelweiss_0213 Menschen wurden ohne Gerichtsurteil und öffentlich vor über 400 Zuschauern,(die aus den umliegenden Klein- und Mittelbetrieben von den Faschisten gezwungen wurden, dabei anwesend zu sein), von Helfern des NS-Regimes exekutiert.
Sie nannten sich Edelweisspiraten. Halbwuechsige Stadtindianer, die Sand ins Getriebe der Nazimaschinerie streuten, die sich mit der HJ pruegelten, Lieder der buendischen Jugend sangen, Antikriegsparolen wie: „Raeder muessen rollen fuer den Sieg/ Nazikoepfe rollen nach dem Krieg“ an Bunkerwaende schmierten und einen Militärzug entgleisen liessen. Damals lebten noch viele Zeitzeugen und Angehoerige der Ermordeten in Koeln.

Sie waren wuetend und demoralisiert. Denn die Ermordeten von der Huettenstrasse waren nie als Widerstandskaempfer anerkannt worden, sondern galten in der Bundesrepublik Deutschland, wie bei den Nazis, als Kriminelle.
Als Beweis dafür dienten den „Wiedergutmachungsbehoerden“ die Protokolle der Gestapo und die Aussagen ehemaliger Folterknechte.
Nicht als Zeugen gehoert, wurden andere ehemalige Edelweisspiraten und Widerstandskaempfer, die mit den Jungen in Gestapohaft gesessen hatten.

Warum „Edelweiss“?

edelweiss

Edelweiss ist eine hoch oben in den Bergen wachsende schöne Blume, die man nur nach einer beschwerlichen Wanderung zu Gesicht bekommen kann und die unter Naturschutz steht. Die bündische Jugend war eine links orientierte Wanderbewegung, die aus der deutschen Romantik hervorgegangen war. An jedem Wochenende trafen sie sich, meist mit der Klampfe (Gitarre) zu einer Wandertour. Sie lehnten die bürgerliche Speissigkeit und militärischen Drill ab.
Es gab auch in Düsseldorf, Essen und besonders in Dortmund große Gruppen der bündischen Jugend, die sich auch oft „Navajos“ nannten.
edelweiss_01Nachdem die Faschisten die Macht übertragen bekommen hatten, wurde die lose organisierte Wanderbewegung aufgefordert, der Hitlerjugend beizutreten. Nur wenige folgten dieser Anweisung; im Rheinland blieben die meisten Gruppen ihrer Identität treu und wurden verboten.
Nach 1933 strömten viele oppositionelle Jugendliche in diese losen Zusammen- schlüsse von Jugendlichen auf, die ihre unangepasste Haltung durch betont lässige Kleidung, auffällige Frisuren, Hören von „undeutscher“ Musik oder durch gemeinsame gesellige Unternehmungen (besonders Freizeitfahrten) von Jungen und Mädchen demonstrierten. Eines der Erkennungsmerkmale dieser Jugendlichen war, besonders im Rheinland, ein Edelweißabzeichen, das unterm oder am Jackenaufschlag getragen wurde und zum Erkennungszeichen regimefeindlicher Einstellungen wurde.
Öfter kam es zu offenen Straßenschlachten zwischen dem Streifendienst der HJ und den Jugendgruppen. Einige Jugendliche gingen – allerdings erst später unter den chaotischen Bedingungen der Endkriegsphase – weiter und verübten Sabotageakte auf Rüstungsbetriebe oder Anschläge auf NSDAP-Funktionäre. Es kam auch zu Schusswechseln mit SS und Gestapo.

der Filmtrailer

Hier der Film in voller Länge:

 

 

 

 

 

 

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