Massenmobilisierung zum 26. Januar 2025

Jedes neue Detail über das Zugunglück in Tempi heizt die Stimmung weiter auf: Die größten Kundgebungen in Griechenland seit 2012 – Gegen Spardiktate und Nationalismus

30. Januar 20225

Am 28. Februar 2023 stießen auf der Strecke Saloniki-Athen bei Tempi ein Passagierzug und ein Güterzug zusammen. 57 Menschen starben, 25 weitere wurden schwerverletzt. Viele bezeichnen das schwerste Bahnunglück Griechenlands als „Zugverbrechen“, da sie die Vernachlässigung der griechischen Bahn durch den Staat verantwortlich machten.

In der vierten Januarwoche 2025, zwei Jahre nach dem Unglück, kochte die Stimmung erneut hoch und entlud sich in der größten Mobilisierung seit den Anti-Troika-Protesten von 2012. In den letzten beiden Jahren wurden die Schutzbehauptungen der Regierung über das Zugunglück immer wieder in Zweifel gezogen. Als unglaubwürdig galt vor allem die Behauptung, dass der in den Unfall verwickelte Zug keine Gefahrgüter transportiert habe. Während der letzten Solidaritätsreise nach Griechenland, bei einem Treffen mit Bahnbeschäftigten erfuhren wir im Oktober 24 Folgendes:

Die beiden Kollegen kennen wir schon seit zwei Jahren, sie sind beide bei der noch nicht privatisierten Bahngesellschaft, die für die Infrastruktur zuständig ist (defizitär, deshalb noch staatlich; der profitable Fahrbetrieb wurde an die italienische Eisenbahngesellschaft RAI verkauft). Dazu kam jetzt noch ein Kollege von der Ingenieurgewerkschaft (auch Infrastruktur) (früher mal Syriza-nahe). A., die für uns übersetzte, berichtete zuerst über neuere Nachrichten zum schrecklichen Eisenbahnunglück letztes Jahr mit über 50 Toten („Bahnverbrechen“): Der Güterzug, mit dem der Personenzug zusammengestoßen war, hatte Sprengstoff (wahrscheinlich für die Ukraine) geladen. Deshalb waren 30 der Toten verbrannt. Die Regierung versucht das zu vertuschen.[1] (…)

Das Volk vergisst nicht – es fordert „Sauerstoff“ und Gerechtigkeit (…)

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