Vio.Me auf dem Weg zur SuperKooperative

Die Beschäftigten von Vio.Me und ihre Unterstützer:innen führen immer noch einen harten Kampf um die Fortdauer des Projektes. Nachdem der neue Eigentümer ihre Lagerhalle vom übrigen Gelände durch eine Metallmauer abgesperrt und die Zufahrt nur noch über eine schmale Straße zugelassen hat, haben sie in der Halle die Produktion neu eingerichtet und erfolgreich wieder aufgenommen. Weiter offen ist ihre Verfügung über die Halle, die im Pfandeigentum der griechischen gesetzlichen Rentenversicherung für nichtgezahlte Beiträge der früheren Eigentümerin ist.

Darüber hinaus haben sie im Juli eine SuperKooperative gegründet, in der Zulieferer, Erzeuger, Händelseinrichtungen und Verbraucher sich als Genossenschaft zur gegenseitigen Unterstützung zusammenschließen. Dafür nutzen sie das K.AL.O-Gesetz zur Gründung von Genossenschaften, durch das EU-Mittel verteilt werden. Mitglieder sollen vorerst aus Thessaloniki und der Region Thessalien stammen. Weitere Infos demnächst.

Super-Kooperative 2024 – WER WIR SIND

„Die Schaffung dieser Plattform zielt darauf ab, die Vernetzung in Bezug auf den Prozess der Diskussion und Konstruktion des Vorschlags zu erleichtern, der von der VIOME-Kooperation für die Schaffung einer SUPER-Kooperation in den offenen Dialog eingebracht wurde. Der Vorschlag und die Aufforderung zur Bildung dieser Super-Kooperation lautet wie folgt:

Die Kooperative VIOME, eine rückeroberte Fabrik mit selbstverwalteter Produktion, die an vielen Märkten ohne Zwischenhändler, Öko-Bauernhöfen und sogar am individuellen Vertrieb durch die Arbeiter selbst teilnimmt, sie (die VIOME) wurde zum Empfänger vieler Ideen und Beschwerden von Erzeugern, wie man stabile Netzwerke mit fairen Bedingungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern schaffen kann. (…)

Insbesondere die Erfahrungen mit der Selbstverwaltung und den autonomen Lebensmittelnetzen haben uns zu den folgenden Grundsätzen geführt, die unser Ziel definieren:

# Unser Widerstand gegen den Neoliberalismus, d.h. die Vorherrschaft des Strebens nach größtmöglichem Profit um jeden Preis auf Kosten von Produzenten, Verbrauchern, Arbeitnehmern und der globalen natürlichen Umwelt, die Vorherrschaft des Kapitals über die Arbeit.

# Das Prinzip der Solidarwirtschaft, d.h. Zusammenarbeit und praktische Unterstützung für alle Erzeuger und Arbeitnehmer, die Gemeinschaften und Kollektive (Genossenschaften) bilden und partizipative Produktions- und Arbeitsbeziehungen entwickeln, die auf der Solidarität zwischen ihren Mitgliedern und der Achtung der natürlichen Umwelt beruhen, und insbesondere für diejenigen, die aktiv an den sozialen Kämpfen in den Gebieten, in denen sie leben, teilnehmen.

# Kooperativismus, partizipative Arbeit und genossenschaftliche Organisation als Grundlage für die Schaffung einer Sozialwirtschaft und gegenseitiger Beziehungen zwischen den Menschen.

Nach vielen Überlegungen, ständigen Kontakten, vielen Informationen und Gärungen wurde der folgende Vorschlag zur Formulierung vorgelegt:

  • Gründung einer Super-Kooperative zum Vertrieb mit gleichberechtigter Beteiligung von Produzenten und Arbeitnehmern! (ein Genossenschaftsanteil für jeden beteiligten Akteur)
  • Die vorgeschlagene räumliche Dimension ist die Region Thessalien.
  • Ziel ist es, die Produkte sowohl im Einzelhandel durch die Einrichtung eines E-Shops als auch im Großhandel über lokale Geschäfte zu vertreiben, die entweder der Genossenschaft angehören oder eigenständig sind.
  • Die KollegInnen werden das Lager, die Groß- und Einzelhandelsbestellungen, den Vertrieb und die Standardisierung verwalten.
  • Teilnehmer werden alle sein, ob Arbeitnehmer, Produzenten des primären und sekundären Sektors, Kollektive, landwirtschaftliche Genossenschaften, Genossenschaften, Handwerksbetriebe, solidarische Initiativen.

Möglichkeiten, die für die Schaffung dieses Projektes bestehen:

  • Was die Frage der juristischen Person betrifft, so sind nach dem Gesetz über die Regulierung der Gesetzgebung „K.AL.O.“ die Gemeinde, die Region und der Zentralstaat verpflichtet, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, um die Gründung und den Betrieb von Kooperativen und Genossenschaften entsprechend dem Gesetz „K.AL.O.“ zu erleichtern.
  • Was die Finanzierung anbelangt, so gibt es, sofern dies vereinbart und im Rahmen unserer Zielsetzung möglich ist, die Möglichkeit, Mittel aus europäischen Programmen für die Ausstattung (Schreibtische, Computer, Regale, Transportmittel) in Höhe von 70 % zu erhalten. Sind die Mitarbeiter arbeitslos und/oder gehören sie zu einer besonders schutzbedürftigen Gruppe (Behinderte, ehemalige Drogenabhängige), beträgt die Finanzierung 100 %.
  • In der Genossenschaft sind alle Mitglieder gleichberechtigt und für die Verpflichtungen, die sich aus dem Betrieb ergeben, verantwortlich.
  • Unsere Verbündeten in diesem Bemühen sind solidarische individuelle und kollektive Projekte, Strukturen und Institutionen der K..AL.O. sowie europäische und internationale Genossenschaftsverbände.

Auf der Grundlage des oben genannten Rahmens und in dem Bemühen, die Idee umzusetzen, wird es als sehr wichtig erachtet, dass jeder an den Treffen jeden zweiten Montag im Monat am Nachmittag teilnimmt.

Wenn nicht wir diese Initiative ergreifen, um die Super-Kooperative zu gründen, kann niemand sie für uns ins Leben rufen!

Original (griech.)

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