24 Stunden Generalstreik im ganzen Land

Streikkundgebungen in mindestens 61 Städten

Am heutigen Mittwoch streiken in Griechenland landesweit Arbeiter und Angestellte in fast allen Bereichen von Produktion, Vertrieb und öffentlichem Leben. Zahlreiche Gewerkschaften rufen auf, darunter die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY), die Gewerkschaft der Angestellten und die PAME (Gewerkschaftsplattform der KKE)

Seit Wochen gibt es eine große Mobilisierung für den heutigen Generalstreik. Besonders bedeutsam ist, dass die kämpferischen und kampferfahrenen Belegschaften von Larco, Cosco und Malamatina sich an dem Streik beteiligen. (Frühere Berichte zu Larco , Cosco und Malamatina)

Zentrales Anliegen des Generalstreiks ist der Protest gegen die massive Teuerung in allen Lebensbereichen. Die Menschen können ihre Mieten nicht mehr bezahlen, vielen wird der Strom abgestellt, es gibt eine rasante Zunahme der Armut. In Athen beteiligen sich auch die Studentinnen und Studenten der Universitäten, die keine Wohnungen finden und die sich gegen Streichungen in der Bildungspolitik wenden. Arbeiterforderungen sind auch nach ausreichend Personal im Gesundheitswesen und für Arbeitsschutzmaßnahmen bei den gefährlichen Arbeiten auf den Hafenpiers und vielen Baustellen. Gegen „Dschungel-Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt“ wird gekämpft und für die Erhöhung des Mindestlohns. (Quelle)

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Cosco: Wie die Chinesen den Handelshafen Piräus übernahmen

Von Wassilis Aswestopoulos, 31.10.2022 – Telepolis

Es sollte ein Geschäft sein, das die Beziehungen mit China verbessert. Doch seitdem gab es immer wieder Proteste gegen Cosco. Weshalb viele Griechen unzufrieden mit dem Handel sind. Aktuell ist der Einstieg des chinesischen Logistikunternehmens Cosco in den Hamburger Hafen ein Thema, welches in Deutschland die Politik beschäftigt. Die Geschichte des Unternehmens im Hafen von Piräus ist geprägt von Arbeitskämpfen, Gewalt, mangelnder Arbeitssicherheit und politischen Konflikten.

Seit dem letzten Jahr wird bei Cosco aufgrund von Arbeitsunfällen vermehrt gestreikt. Die Gewerkschaft ENEDEP beklagt Verantwortungslosigkeit und kriminelle Fahrlässigkeit seitens der Arbeitgeber, die u.a. auf Weiterarbeit bei Unwetter bestehen.

Für den langjährigen Botschafter der USA in Griechenland, Geoffrey Pyatt, ist der Deal der Cosco mit Griechenland etwas, was die USA gern verhindert hätten. (…)

Zwischenzeitlich beabsichtigte die Cosco auch, neben Piräus den zweitgrößten griechischen Hafen, Thessaloniki, zu übernehmen. Zwei Jahre nach seinem Rücktritt outete sich der frühere Finanzminister Yanis Varoufakis als treibende Kraft für die Ausweitung des Investments der Cosco in Piräus. Er habe bessere Bedingungen ausgehandelt als bei der von der Kreditgeber-Troika geforderten Privatisierung, behauptet er.

Seit dem August 2016 ist Cosco Mehrheitsaktionär des gesamten Hafens von Piräus. Der Konzern hält 67 Prozent der Anteile. Der griechische Staat hält über die an die Kreditgeber verpfändete Treuhand nur noch 7,14 Prozent. Laut Presseberichten hat das Unternehmen bis zum Juni 2022 knapp eine Milliarde Euro in Griechenland investiert. Seit dem Ausbruch der Coronapandemie ist das Frachtaufkommen in Piräus rückläufig. (…) ==> weiterlesen

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Generalstreik am 9. November – Gewerkschaft der LARKO-Arbeiter ruft zur Teilnahme auf

Erklärung der LARKO-Beschäftigten (Auszüge), Montag,  07.11.2022 – Rote Fahne News

„Der Fortbestand von LARKO, der Arbeitsplätze und unserer Rechte steht auf dem Spiel.“

Wir befinden uns in der kritischen Phase unseres dreijährigen Kampfes. Der Kampf zwischen den potentiellen Investoren verschärft sich. Der Fortbestand des Unternehmens LARKO, seiner Arbeitsplätze und unserer Rechte steht auf dem Spiel.

Wir zählen auf unsere Einigkeit. Wir erlauben niemandem, daran zu rütteln. Wir sind lebendig, in LARKO, an unseren Arbeitsplätzen und in unseren Häusern. Und wir werden diese Einigkeit weiterhin verteidigen.

Kolleginnen und Kollegen: Die Verantwortung für die derzeitige Situation bei LARKO und für das, was wir erleben, liegt bei allen, die regiert haben und regieren. Sie alle haben die Entscheidungen der Europäischen Union und der Großkonzerne, die sich durch die Ausgliederung die „Filetstücke“ von LARKO schnappen und uns, die Arbeiterinnen und Arbeiter, wie „ausgepresste Zitronenschalen“ wegwerfen wollen, abgesprochen und koordiniert. Von denen, die früher, heute und morgen regiert haben und regieren, haben wir nichts zu erwarten. …

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K.I.A. – Praxis der Solidarität in Thessaloniki braucht dringend Unterstützung

Aufruf von FILíA (Deutsch-Griechische Freundschaft Bremen)

Liebe Griechenlandfreund*innen,

es steht schlecht um K.I.A.: Seit über zehn Jahren sichern die ehrenamltichen Mitarbeiter*innen der Solidaritätspraxis in Thessaloniki die medizinische Grundversorgung der Menschen, die vom Gesundheitssystem ausgeschlossen sind. Doch durch Corona hat sich ihre finanzielle Situation weiter verschlechtert.

FILíA hilft der Solidaritätspraxis in Thessaloniki seit 2014 mit Geld- und Arzneisendungen. Damit bedürftige Personen auch weiterhin ärtzlich und medikamentös versorgt werden können, ist die Praxis auf unser aller Unterstützung angewiesen. In ihrem Aufruf bittet K.I.A. um unsere/Ihre Hilfe.

Bitte spendet/n Sie an:
FILíA Deutsch-Griechische Freundschaft Bremen
IBAN: DE02 2919 0330 0106 7281 00
BIC: GENODEF1HB2

Medikamente bitte senden an:
Chaidoula Lymperoudi-Christoffers
Borchhöhe 30
29790 Schwanewede

Alle Spenden werden direkt an K.I.A. weitergeleitet. Wir danken Euch/Ihnen für Euer/Ihr Engagement und wünschen Euch/Ihnen gute Gesundheit!

Herzliche Grüße,
Chaidoula Lymperoudi-Christoffers, FILíA (Deutsch-Griechische Freundschaft Bremen)

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Das Recht des Täters

Kanzler Scholz bestätigt in Athen Berlins Weigerung, Reparationen und Entschädigungen für NS-Massenverbrechen zu zahlen. Italien entschädigt Italiener jetzt aus eigenen Mitteln.

German-Foreign.Policy.com , 28 Okt 2022

BERLIN/ATHEN/WARSCHAU/ROM (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung bekräftigt zum wiederholten Mal ihre kategorische Weigerung, Reparationen oder Entschädigungen für NS-Massenverbrechen zu zahlen. Die „Reparationsfrage“ sei „abgeschlossen“, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestern bei einem Besuch in Athen. Griechenland besteht darauf, die Schäden erstattet zu bekommen, die bei seiner Verwüstung im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Besatzer entstanden. Die Schadenssumme wird auf über 288 Milliarden Euro beziffert; rechnet man Entschädigungen für Angehörige von NS-Opfern hinzu, dann könnte der Gesamtbetrag 420 Milliarden Euro übersteigen. Polen fordert gleichfalls Reparationen und beziffert sie auf einen Gesamtbetrag von über 1,3 Billionen Euro. Polens Forderung hat Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) eine Absage erteilt. Auf Entschädigung können mittlerweile Angehörige von NS-Opfern in Italien hoffen – freilich nicht, weil Berlin sich zur Zahlung bereit erklärt hätte, sondern weil Rom einen Entschädigungsfonds aufgelegt hat, den es selbst finanziert. Italien zahlt demnach für deutsche Massenverbrechen an seinen eigenen Bürgern. (…) weiterlesen

Panzer statt Reparationen

Scholz als Waffenhändler in Athen. Entschädigung für deutsche Weltkriegsverbrechen bleibt aus

Von Hansgeorg Hermann, 28.10.2022 – junge Welt

Geld hat der deutsche Bundeskanzler am Donnerstag bei seiner Kurzvisite in Griechenland nicht mitgebracht. Auch Olaf Scholz lehnt nach wie vor die Forderungen nach einer Entschädigung des griechischen Volkes für die Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs ab. Nach Schätzung des Athener Parlaments soll sich dieses inzwischen auf nahezu 300 Milliarden Euro summiert haben. Statt dessen gab Scholz Ratschläge für den Erhalt des Friedens in der Ägäis und forderte »gute Nachbarschaft« mit dem NATO-Partner Türkei. Gleichzeitig forciert Deutschland allerdings ebenso wie Frankreich und die USA seit Jahren die Aufrüstung der beiden Länder, die in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder knapp an einer militärischen Auseinandersetzung vorbeischrammten. (…) weiterlesen

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Wasser in privater Hand, Demokratie in Frage gestellt

„Vom Kampf um Wasser zum Kampf für Demokratie“ (Tagung 23. Okt. Thessaloniki)

Berichterstattung von Jason Bandios, 23 Oktober 23, 2022 – alter thess

Die Notwendigkeit, den Kampf für die Verteidigung des Wassers als soziales Gut fortzusetzen und die Demokratie selbst zu verteidigen, wurde von den Rednern der Veranstaltung unterstrichen, die am Sonntagnachmittag, organisiert von der Gewerkschaft der Angestellten von EYATH, im überfüllten Amphitheater der Technischen Kammer Griechenlands/ Zweigstelle Zentralmazedonien unter dem Titel „Vom Kampf für das Wasser zum Kampf für die Demokratie“ stattfand.

Im Mittelpunkt der Debatte stand die Entscheidung der Regierung Mitsotakis, den Beschluss des Staatsrates (Oberstes Gericht), wonach die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen von Athen und Thessaloniki, EYDAP und EYATH, unter absoluter öffentlicher und sozialer Kontrolle arbeiten und aus der Staatskasse herausgenommen werden müssen, ostentativ zu ignorieren.

Zu Beginn der Veranstaltung gab der Vorsitzende der Gewerkschaft der Beschäftigten von EYATH, Yiorgos Archontopoulos, einen kurzen Rückblick auf den langen Kampf für die Verteidigung des sozialen Charakters der Wasserversorgung von 2007 bis heute, mit emblematischen Momenten wie dem Referendum von 2014, bei dem 98 % NEIN zur Privatisierung sagten, aber auch den beiden historischen Beschlüssen des Staatsrats, die festlegen, dass die Wasserversorgung unter öffentlicher Kontrolle stehen muss, der erste aus dem Jahr 2014 und der zweite aus 2022.

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Thessaloniki: EAYATH Wasserwerker – immer aktiv

+ Nein zum Ausverkauf des Wassers von Thessaloniki an Multis!
+ Hungerstreik: Gebt endlich Lösungen der Probleme von EYATh!
Arbeitnehmer-Gewerkschaft EYATh

Solidarität mit den Kämpfenden von Malamatina

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