Der Artikel aus der WIENER ZEITUNG (vom 28.1.) zeigt die Misere der „Griechenlandrettung“ noch einmal grundlegend auf. Verdient haben die europäischen Großbanken, die griechische Staatsschuld ist bei den öffentlichen Kreditgebern gelandet (EU, EZB). Die griechische Staatsschuld ist dabei um 55 Mrd. € gewachsen, auch relativ zur Wirtschaftsleistung. „Betrug die griechische Staatsschuld gemessen an Hellas‘ jährlicher Wirtschaftsleistung 2009 noch 126,7 Prozent, ist sie 2018 zudem auf 181,2 Prozent gestiegen.“
„(…) Was gerne unter den Teppich gekehrt wird: Zu Beginn der Griechenlandkrise 2010 rettete man erst einmal primär die ausländischen Geschäftsbanken, die im Vorfeld oder nach der Euro-Einführung in Griechenland Anfang 2002 dem Staat Unsummen geliehen hatten. Aus purer Profitgier.
Denn die Hellas-Bonds hatten den Geldinstituten
kontinuierlich etwas höhere Zinsen beschert. Der Risikoaufschlag für den
zehnjährigen Hellas-Bond im Vergleich zur entsprechenden deutschen
Staatsanleihe, belief sich damals im Schnitt auf 1 bis 2 Prozent.
Nicht viel, möchte man meinen. Je mehr die Großbanken
den Griechen liehen, desto mehr verdienten sie daran. Und sie taten
dies gerne und im großen Stil. Laut der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ) waren Griechenlands größte Gläubiger im dritten
Quartal 2009 die Geldinstitute Frankreichs (mit 75 Milliarden
US-Dollar), Schweizer Banken (64 Milliarden USD) und deutsche Banken (43
Milliarden USD). Im lukrativen Griechenland-Geschäft engagiert waren
ferner Banken aus den USA (16,4 Milliarden USD), Großbritannien (12,3
Milliarden USD), den Niederlanden (12 Milliarden USD) sowie Portugal
(10,3 Milliarden USD). Daraus ergibt sich ein Gesamtbetrag von 233
Milliarden US-Dollar, damals waren das umgerechnet rund 160 Milliarden
Euro.
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