Vortrag: „Deutsche Besatzung, Zwangsarbeit und Holocaust in Griechenland 1941-1944“

(Aufzeichnung des Online-Vortrags vom 24.2.22)

Geschichte und Folgen der Besetzung Griechenlands durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg sind in Deutschland immer noch kaum bekannt.

Dr. Iason Chandrinos (Historiker, Universität Regensburg) gibt einen Überblick über die Umstände der Besatzungsherrschaft, die u.a. zu einer Hungersnot mit rund hunderttausend Toten führte. Er schildert die von den Deutschen angeordnete Zwangsarbeit sowie den Holocaust an der jüdischen Bevölkerung aus Saloniki, Athen und weiteren griechischen Regionen. Chandrinos wird dabei besonders auf die Zwangsarbeit eingehen, der die Juden Salonikis unterworfen wurden. Thomas Schleissing-Niggemann liest aus den Erinnerungsberichten zweier Überlebender aus Saloniki: Shaul Chazan und Josef Sackar.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Moderation: Dr. Ulrich Baumann, Stiftung für die ermordeten Juden Europas

DOKUMENTATIONSZENTRUM NS-ZWANGSARBEIT
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Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ist eine Abteilung der Stiftung Topographie des Terrors | http://www.topographie.de

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Wut auf Regierung

Bewohner der griechischen Ägäisinseln protestieren gegen Flüchtlingspolitik Athens. Kritik an Lagerunterbringung.

Von Hansgeorg Hermann, Chania, 25.2.2022 – junge Welt

Den Bewohnern der Ägäisinseln Lesbos, Samos und Chios reicht es. Tausende haben am Mittwoch erneut gegen die Migrations- und Asylpolitik der rechten Regierung des Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis protestiert. Sie zogen vor die Rathäuser und ließen auf ihren mitgeführten Transparenten wissen: »Weder unter freiem Himmel noch sonst irgendwo – unsere Inseln sind keine Konzentrationslager.« Der Zorn gegen die eigene Regierung, aber auch gegen die von der Europäischen Union mit immer mehr Gewalt an den Grenzen durchgesetzte Abschottung gegen Kriegsflüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten, ist in den vergangenen Monaten noch einmal gewachsen. Die Inselgriechen beobachten zunehmend entsetzt, wie Brüssel und Athen ihre Territorien immer mehr als Verfügungsräume für den Bau neuer, gefängnisähnlicher Camps beanspruchen.

Auf Chios zogen die Demonstranten vor das Parteibüro des griechischen Ministers für Migration und Asyl, Panagiotis Mitarakis. Der rechtskonservative Politiker, Parlamentsabgeordneter der Regierungspartei Nea Dimokratia (ND), spielt in der Flüchtlingspolitik der Regierung den Mann fürs Grobe. Warnrufe internationaler und lokaler Hilfsorganisationen, die seit Jahren die zunehmende militärische und polizeiliche Gewalt an den griechisch-türkischen Grenzen beklagen und dokumentieren, blieben bis heute weitgehend unerhört. Vielmehr lässt Mitarakis gegenwärtig auf seiner Internetseite wissen, dass die Regierung »ihre strenge, aber gerechte Migrationspolitik fortsetzen« werde.

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Rettet das Wasser von Athen

von Yiorgos Archontopoulos*, 17 Februar 2022

„Wir sind heute aufgerufen, die Zukunft zu gestalten. Eine Zukunft ohne Superfonds für unsere Kinder und unser Wasser“.

Siegreiches Referendum gegen Wasserprivatisierung in Thessaloniki (2014) – Mitte (links) Yiorgos Archontopoulos

Damit endete unser Aufruf zur Teilnahme an der Sammelklage unserer Gewerkschaft gegen den Superfonds im November 2016. Einen Monat nachdem das Parlament die Schaffung des HCAP (Hellenic Corporations of Assets and Participations S.A. – für Privatsierungsszwecke bestimmt) gebilligt hatte, der ab Januar 2018 für 100 Jahre gelten sollte. Heute, vier Jahre später, gehört der Superfonds für EYATH-EYDAP, das sind die Wassergesellschaften in Thessaloniki und Athen, der Vergangenheit an.

Der Staatsrat (Oberstes Verwaltungs- und Verfassungsgericht der Republik Griechenland) hat in seinen Beschlüssen 191/2022 und 190/2022 mit überwältigender Mehrheit (nur ein Berater war anderer Meinung) entschieden, dass die Übertragung von EYATH-EYDAP auf den Superfonds verfassungswidrig ist, weil dadurch die öffentliche Kontrolle über die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen, deren Aufgaben zum harten Kern des Staates gehören, verloren gehen. So schreibt der Staatsratnicht nur eine staatliche Aufsicht vor, sondern verlangt auch, dass die Mehrheit der Anteile an den Wasserversorgungsunternehmen dem Staat gehört und dass der Staat die Leitung dieser Unternehmen bestimmt.

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Großkundgebung der LARCO-Arbeiter gegen 1200 Entlassungen

Die Beschäftigten von LARCO hielten am 13. Februar, vor den Toren des Werks in Larymna eine große Kundgebung ab, an der mehr als 300 (Betriebs-)Gewerkschaften teilnahmen und sich solidarisch zeigten. Sie verurteilten die Pläne der Regierung, 1200 Beschäftigte zu entlassen und 1000 Familien aus ihren Häusern zu vertreiben, die im Werk ansässig sind.

Die griechischen Regierungen haben den Zustand des LARCO-Werks, eines der fünf größten Nickelproduzenten der Welt, jahrelang untergraben, um das Werk ohne die Arbeitnehmer und ihre Rechte privatisieren zu können.

Neben den Arbeitern waren auch deren Familien und Kinder sowie die örtlichen Gemeinden massiv vertreten.

PAME Gewerkschaftsfront erklärt:

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Solidaritätserklärung

Gegen die Privatisierung des Nickelunternehmens Larco und die Entlassung aller 1080 Beschäftigten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir, der Internationale gewerkschaftliche Arbeitskreis Köln (IGAKK), solidarisieren
uns mit euch in eurem Kampf um eure Arbeitsplätze und die Wohnungen der
Kollegen und Kolleginnen. Es geht hier um mehr als 1.000 Arbeitsplätze und um die
rund 300 Werkswohnungen, die ein Zuhause für die Kolleginnen und Kollegen sind.

Hier soll ein staatliches Unternehmen an Investoren verkauft werden, um die
widersinnigen Forderungen der Europäischen Kommission zu erfüllen.

Ein ehemals sehr profitables Unternehmen kommt in eine finanzielle Schieflage und
soll nun verkauft werden, anstatt die Ursachen zu beheben. Um es für die Investoren
attraktiver und einfacher zu machen, sollen alle 1.080 Mitarbeiter entlassen werden.

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Tödliche Energiearmut in Griechenland

Die Verteuerung von Strom und Heizung wird gefährlich

Von Wassilis Aswestopoulos, 18.1.2022 – Telepolis

In Griechenland haben nach Angaben der Feuerwehr innerhalb eines Monats – vom 20. November bis zum 20. Dezember – 16 Menschen ihr Leben verloren, weil sie mutmaßlich beim Versuch, ihre Wohnung zu heizen, einen Brand ausgelöst haben. Allein am 20. Dezember starben vier Personen. Die jüngsten Opfer waren zwölf und dreizehn Jahre alt. Sie starben, weil die Holzöfen über Nacht einen Brand auslösten.

Teure Heizung

An kalten Tagen herrscht in Athen, in der Hafenstadt Piräus und in den anderen Großstädten ein gespenstisches Szenario. Verarmte Menschen versuchen mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln ihre Wohnung zu heizen. Sie benutzen Holzöfen, aber auch Holzkohlegrills, um Wärme zu erzeugen. Die Luft in den Städten ist voll mit Rauch, Ruß und Feinstaub.

Der Grund für diesen gefährlichen Trend ist unschwer in den steigenden Energiepreisen zu erkennen. Der Preis für Erdgas ist um beinahe 200 Prozent gestiegen. Die Regierung versucht, mit einem Hilfspaket entgegenzusteuern, das den Staatshaushalt bis zu zwei Milliarden Euro kosten wird. Die Hilfsgelder sollen bis zu vierzig Prozent der Preissteigerung beim Erdgas auffangen. (…)

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Die Stromrechnung kam…

Okay, da ich jetzt Ihre Aufmerksamkeit habe, lassen Sie mich das Folgende sagen, was ich schon lange sagen wollte, aber ich habe gewartet, dass sie zuerst kommt:

Die Stromrechnung, die ich erhalten habe, steht in einem kolossalen Missverhältnis zu jeder mathematischen Größe im bekannten Universum: meinem Verbrauch, der Fläche meines Hauses, meinem Einkommen, meinen früheren Rechnungen, sogar zu dieser buddhistischen Geduld und Entschlossenheit.

Ich werde sie bezahlen.

Ich kann es.

Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass es viele Berufstätige gibt, die das können.

Aber, okay, sagen wir mal, du machst etwas, machst Ratenzahlungen, verkaufst eine Niere, das eine Kind, du wirst es herausfinden.

Wie wirst du es das nächste Mal finden?

Du schaltest die Geräte aus, du kochst nicht, du nimmst ein kaltes Wasserbad, okay, du wirst es finden.

Wie wirst du es das übernächste Mal finden?

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