DIE LITERATUR GEHT ARBEITEN

Eine Veranstaltung von und mit Mischi Steinbrück, die dem Griechenland Solidaritätskomitee Köln eng verbunden ist. (siehe u.a. (1) und (2))

Sonntag, 10. Oktober 2021, um 17 h, im Großen Saal des DGB-Hauses, Hans Böckler-Platz 1, 50672 Köln im Rahmen der 7. Kölner Literaturtage des Schriftstellerverbandes VS Köln 

Unter dem diesjährigen Motto der Kölner Literaturtage »Aufbruch« beschäftigt sich die Solo-Lesung von Mischi Steinbrück mit Arbeitsverhältnissen. Aufbruch in die Nacht, zur Schicht, zum Busbahnhof, zum Theater.

MACHEN SIE MAL ZÜGIG DIE MITTELTÜREN FREI von Susanne Schmidt und ARBEIT von Thorsten Nagelschmidt sind literarische Neuerscheinungen, die Mischi Steinbrück besprechen und aus denen sie lesen wird. Es sind Schlaglichter auf heutige Arbeitsverhältnisse, die ausleuchten, wie bestimmend das Arbeitsleben für das ganze Leben ist.

Mit ihrem Essay SCHAUSPIELERIN WERDEN IM WIEN DER SECHZIGERJAHRE setzt sie die eigenen Erfahrungen bewusst in den Rahmen »Arbeitswelt«. Es ist der Bericht von einem verstörenden Aufbruch in die Arbeit, die auch ihr ganzes Leben prägte. Im anschließenden Gespräch soll das Publikum nach seinen Erfahrungen mit Literatur aus der Arbeitswelt befragt werden; gibt es sie überhaupt? Welche Wirkung hat sie? Besteht der Wunsch, auf diese Weise von Arbeit zu erfahren?


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Flüchtlinge abwehren um jeden Preis

Griechenland baut einen Zaun an der türkischen Grenze, um Flüchtlinge abzuwehren, auch nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan. Athens effektivste Waffe gegen Migrierende: mangelnde Transparenz.

Von Florian Schmitz, 16.9.2021 – dw

Der Evros definiert die Landgrenze zwischen Griechenland und der Türkei. Der Strom und seine Nebenflüsse bewässern die Erde und machen das Umland zu einer der fruchtbarsten Regionen Griechenlands. Grüne Hügel, gesäumt von kleinen Laubwäldern, erstrecken sich auf beiden Seiten der umstrittensten Außengrenze Europas. (…)

Die türkische Grenze verläuft direkt hinter den Hügeln des kleinen Dorfes, in dem Chantzis‘ Farm liegt. Unzählige verlassene Gebäude zeugen von der wirtschaftlichen Realität am Evros. Anstelle von Traktoren und Erntemaschinen sieht man nur Militärjeeps. Der Fluss ist militärisches Sperrgebiet und für die meisten Menschen unzugänglich. Wer versucht, hier zu filmen oder zu recherchieren, dem droht eine Anzeige wegen Spionage.

Die Spuren der Flüchtlinge

Dennoch passieren immer wieder Flüchtlinge die Grenze, auch wenn ihre Zahl in den vergangenen Wochen zurückgegangen zu sein scheint. Wer in den grenznahen Wäldern unterwegs ist, findet Rucksäcke, Zelte, leere Wasserflaschen oder Schokoladenpapier, oft bedruckt mit türkischen Buchstaben. „Sie schlafen im Wald, nachdem sie den Fluss überquert haben, und ziehen am nächsten Tag weiter“, berichtet Chantzis. Die wirtschaftliche und politische Vernachlässigung schüre bei vielen Einheimischen Fremdenfeindlichkeit, erklärt er und fügt hinzu: „Dabei reisen die Flüchtlinge hier einfach durch, ohne dabei Schäden zu verursachen.“ (…). —> weiterlesen

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Eingesperrt auf Samos

Auf Samos eröffnet ein neues „geschlossenes“ Lager, inklusive Stacheldraht und Röntgenscannern. Weitere solcher Camps sind geplant – mit EU-Geldern.

SAMOS afp | 19.9.2021 Auf der griechischen Insel Samos ist am Samstag ein neues „geschlossenes“ Flüchtlingslager eröffnet worden. Das Camp ist mit Stacheldraht umzäunt und mit Überwachungskameras, Röntgenscannern und Magnettüren ausgestattet. Es verfügt zudem über ein Gefangenenlager und ist nur per elektronischem Chip zugänglich. Die Tore bleiben über Nacht geschlossen.

Das Lager auf Samos ist eines von fünf geplanten derartigen Camps auf den ägäischen Inseln Leros, Lesbos, Kos, Chios und Samos. Die EU hat dafür 276 Millionen Euro bereitgestellt. Das Camp auf Samos soll als Pilotprojekt für die Flüchtlingslager auf den anderen Inseln dienen.
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Samos – ein Ort im Nichts

Auf der griechischen Insel Samos wird das erste Hotspot-Lager eröffnet. Die Situation der Geflüchteten verbessert es nicht. 

Das neue „humanitäre“ Hotspot-Lager auf Samos. (Foto: medico)

Von Julia Manek, 16.9.2021 – medico international

„Das neue Lager ist kein Lager, es ist ein Gefängnis. Ringsherum ist Stacheldraht. Es gibt sogar ein Abschiebegefängnis innerhalb des Lagers. Die Insel selbst ist es bereits wie ein Lager, weil alles so abgelegen ist. In gewisser Weise ist es wie ein Lager in einem Lager in einem Lager“.  (Bashir*, ehemaliger Camp-Bewohner)

Auf Samos soll an diesem Wochenende das erste der neuen „Multi-Purpose Reception and Identification Centre“ auf den ägäischen Inseln bezogen werden. Ende 2020 versprach die EU-Kommissarin Ylva Johansson nahtlose Asylverfahren sowie Integrationsmaßnahmen für Schutzsuchende, sprach von Unterbringungsbedingungen im Einklang mit EU-Recht. Mindestens 250 Millionen Euro investiert die EU in neue humanitäre Camps – für mehr Menschen und mit klimatisierten Wohncontainern, in denen auch selbst gekocht werden könne. Das klingt gut. Dennoch haben die Menschen im derzeitigen Camp in der Stadt Vathy aufgrund ihrer Erfahrungen begründete Zweifel. Und sie haben Angst.

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Endgültige Verurteilung zweier hochrangiger Führungskräfte des Bergbauunternehmens Ellinikos Chrysos wegen Wasserverschmutzung in Nord-Chalkidiki

Die reichen Vorkommen an Bodenschätzen auf der Halbinsel Chalkidiki (u.a. Gold) haben immer wieder Begehrlichkeiten verschiedener internationaler Bergbauunternehmen geweckt. Griechische Regierungen haben dies mit undurchsichtigten Manövern und zu Lasten der einheimischen Bevölkerung unterstützt. Hier ein Artikel von 2017 zur Vorgeschichte und den Hintergründen: Wem gehören die Minen von Chalkidiki?

Von antigoldgreece, 3. September 2021

Bergbauanlagen bei Olympiada, ebenfalls von der Wasserverschmutzung betroffen: Stratoni
Logo von antigoldgreece

Das dreiköpfige Berufungsgericht von Thessaloniki hat Efst. Lialios, Abteilungsleiter von Olympiada Mines, zu drei Monaten Haft auf Bewährung und M. Theodorakopoulos, ehemaliger Geschäftsführer des Unternehmens, zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. In erster Instanz wurden die beiden leitenden Angestellten des Unternehmens zu sechs Monaten bzw. einem Jahr Haft verurteilt.

Es sei daran erinnert, dass die Strafverfolgung nach Berichten der Gemeinde Aristoteles und Beschwerden von Bürgern im Jahr 2015 wegen einer Reihe von Verstößen gegen Umweltvorschriften seitens des Unternehmens eingeleitet wurde. Die Beschwerden der Bürger über die Verschmutzung wurden durch die Ergebnisse der Bergbauinspektion bestätigt, die nach Analysen des Wassers der Aufbereitungsanlagen in den Bergwerken Stratoni und Madem Lakkos durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Grenzwerte für die Entsorgung von flüssigen Abfällen, insbesondere von Schwermetallen und Arsen, überschritten wurden. (…)

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Anarchistischer Protest wegen der Waldbrände auf Euböa

Von Elisa Hübel, 8.9.2021 – Griechenlandzeitung

„Staat Brandstifter“. Mit diesem Slogan stürmten am Mittwoch (7.9.) 24 Mitglieder der anarchistischen Organisation Ruvikonas das Gebäude des griechischen Umweltministeriums in der Mesogion Avenue in Athen.

Beim Versuch, bis in das Büro des Ministers Kostas Skrekas im sechsten Stock zu gelangen, scheiterten sie. Sie wurden anschließend von der Polizei festgenommen. Von einem Fenster des ersten Stockwerkes aus entfalteten sie ein Transparent, das auf die verheerenden Waldbrände im August im Norden der Insel Euböa hinwies. Die Flammen zerstörten in neun Tagen zehntausende Hektar Wald; viele Häuser wurden zerstört. Kritisiert wurde vor allem, dass sich Regierung und Feuerwehr wesentlich stärker auf die Evakuierungen von Ortschaften beschränkt hätten, statt auch entschlossen gegen die Flammen vorzugehen. (Griechenland Zeitung / eh)

Kurzmeldung ekathimerini (engl.)

„Das Video der gestrigen Invasion und Besetzung des Ministeriums für Umwelt und Energie durch Mitglieder der Gruppe Rubicon (Rouvikonas)“.
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Konflikt um Zypern: Griechenland stockt Militär gegenüber Türkei auf

Von Perspektive Online – 13. September 2021

(…) 2011 wurde bei Probebohrungen rund um die Republik Zypern große Erdgasvorkommen gefunden. Seitdem stritten sich zuerst die Konzerne Noble Energy, Eni, Kogas und Total um die Erdgasvorkommen. Seit 2018 schaltete sich zwecks des militärisch kontrollierten Gebietes aus die Türkei mit seinem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan ein und sendete türkische Kriegsschiffe aus, um Probebohrungen durchzuführen. (…)

Konflikt mit Säbelrasseln

Das Säbelrasseln lässt nicht nach und spitzt sich immer weiter zu. So nahm zuletzt Griechenland Erdgaskonfliktes als Vorwand zur militärischen Aufrüstung. Demnach bestellte die griechische Regierung unter Federführung des liberal-konservativen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis sechs neue Kampfjets „Dassault Rafale“ des französischen Flugzeugherstellers „Dassault Aviation Group“. Mit einer weiteren Bestellung von 18 Kampfjets besitzt Griechenland bald 24 dieser Flugzeuge. Ebenso will Griechenland vier neue Fregatten kaufen.

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Siehe auch: Erdgaskonflikt im Mittelmeer: Griechenland rüstet weiter auf

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