Flüchtlinge abwehren um jeden Preis

Griechenland baut einen Zaun an der türkischen Grenze, um Flüchtlinge abzuwehren, auch nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan. Athens effektivste Waffe gegen Migrierende: mangelnde Transparenz.

Von Florian Schmitz, 16.9.2021 – dw

Der Evros definiert die Landgrenze zwischen Griechenland und der Türkei. Der Strom und seine Nebenflüsse bewässern die Erde und machen das Umland zu einer der fruchtbarsten Regionen Griechenlands. Grüne Hügel, gesäumt von kleinen Laubwäldern, erstrecken sich auf beiden Seiten der umstrittensten Außengrenze Europas. (…)

Die türkische Grenze verläuft direkt hinter den Hügeln des kleinen Dorfes, in dem Chantzis‘ Farm liegt. Unzählige verlassene Gebäude zeugen von der wirtschaftlichen Realität am Evros. Anstelle von Traktoren und Erntemaschinen sieht man nur Militärjeeps. Der Fluss ist militärisches Sperrgebiet und für die meisten Menschen unzugänglich. Wer versucht, hier zu filmen oder zu recherchieren, dem droht eine Anzeige wegen Spionage.

Die Spuren der Flüchtlinge

Dennoch passieren immer wieder Flüchtlinge die Grenze, auch wenn ihre Zahl in den vergangenen Wochen zurückgegangen zu sein scheint. Wer in den grenznahen Wäldern unterwegs ist, findet Rucksäcke, Zelte, leere Wasserflaschen oder Schokoladenpapier, oft bedruckt mit türkischen Buchstaben. „Sie schlafen im Wald, nachdem sie den Fluss überquert haben, und ziehen am nächsten Tag weiter“, berichtet Chantzis. Die wirtschaftliche und politische Vernachlässigung schüre bei vielen Einheimischen Fremdenfeindlichkeit, erklärt er und fügt hinzu: „Dabei reisen die Flüchtlinge hier einfach durch, ohne dabei Schäden zu verursachen.“ (…). —> weiterlesen

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