Legal, aber auch moralisch?

In Griechenland ächzen die Bürger wegen der steigenden Preise für Lebensmittel, Dienstleistungen und Energie. Unternehmer bringen die erhöhten Transportpreise an den Rand des Ruins. Die hohen Energie-, Dünger-, Viehfutter- und Saatpreise treiben Bauern zur Verzweiflung. Gegen Benzinpreise von bis zu 2,85 Euro pro Liter auf den Inseln möchte die Regierung den Bürgern unter bestimmten Voraussetzungen zum zweiten Mal für drei Monate einen Rabatt von 40 Euro gewähren. Mehr Geld sei nicht da, heißt es…

Von Wassilis Aswestopoulos. 20.6.22 – Cashkurs

Vater und Sohn Mitsotakis

Premier kassiert Beihilfen als Bauer

Derweil wurde bekannt, dass Premier Kyriakos Mitsotakis pro Jahr 8.500 Euro Agrarbeihilfen erhält. Wie nicht anders zu erwarten, sorgte diese Nachricht für Aufregung. Denn den Griechen wird von ihrer Regierung gesagt, es gäbe keine Möglichkeit, sie angesichts der Rekordinflation weiter zu unterstützen. In Griechenland heißt es, gibt es keine „Geldbäume“, offenbar jedoch fürstliche Geldacker.

Mögliche Vorteile ohne Rücksicht ausnutzen

Der Vater des amtierenden Premierministers Griechenlands, Konstantinos Mitsotakis, hatte sich einst gerühmt, dass er mitten in der Hungersnot während der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg, pro Tag dreimal bei Tafeln speiste. Er aß als Rechtsanwalt, als Kreter und als Student bei den jeweiligen Tafeln. Mitsotakis Senior meinte auch, dass er damals nicht schlafen konnte, weil so viele Menschen verzweifelt schluchzten „wir verhungern“.

Die Hungersnot forderte allein in Athen, wo Mitsotakis Senior gleich drei Vorrechte auf einmal ausnutzte, im Winter 1941-1942 mindestens rund 45.000 Todesopfer. (…)

Vollständigen Artikel lesen

Dieser Beitrag wurde unter Griechenland veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.