Griechenland und Ukraine: Keine Belohnung für Waffen an Kiew

Von Wassilis Aswestopoulos, 22.3.2022 – telepolis

Nach anfänglichen Rüstungslieferungen wird Griechenland keine S300-Luftabwehrraketen in die Ukraine schicken

„Der Krieg in der Ukraine, die Haltung der Regierung zu den von der Nato geplanten Waffenlieferungen und die wegen der Krise gestiegenen Preise beschäftigen die Regierung in Athen. Zunächst hatte Premier Kyriakos Mitsotakis Sturmgewehre und weitere Waffentechnik russischer Produktion in die Ukraine geschickt. Weitere Lieferungen waren im Gespräch. Nun kündigt sich ein Kurswechsel an.“ (…)

Ministerpräsident Mitsotakis hatte sich, wie er mehrfach betonte, „erhofft, dass Griechenland für seine Nato-Bündnistreue im Gegensatz zur in dieser Hinsicht eher zögerlichen Türkei belohnt werden würde.

Es kam anders: Die türkische Diplomatie wurde aufgewertet, wegen der Energiekrise drängen die USA Griechenland hinsichtlich der Erdgasvorkommen in der Ägäis zu Eingeständen gegenüber der Türkei.

Zudem gab es am 6. März eine als Drohung aufgefasste scharfe Kritik an der griechischen Haltung gegenüber dem Krieg in der Ukraine aus dem Mund der Sprecherin des russischen Außenministeriums Marija Sacharowa. (1)

Billiges griechisches Benzin – auf Zypern

Die harsche Antwort aus Moskau, gepaart mit der ausbleibenden Belohnung von Seiten der Nato-Partner, setzten Mitsotakis innenpolitisch unter Druck. Dem konservativen Premier sind zudem hinsichtlich der Entlastung der Verbraucher die Hände gebunden. Er muss den Sparzwängen der EU Genüge leisten. Dabei ist es schwer vermittelbar, warum etwa Kraftstoffe, die Zypern aus Griechenland importiert, dort fast einen Euro pro Liter preiswerter sind. (…)“

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(1) Marija Sacharowa, offizielle Sprecherin des russ. Außenministeriums, sprach von einer noch nie dagewesenen antirussische Kampagne in Griechenland. „Europa, einschließlich Griechenland, hat sich vollständig in die Reihen der Befürworter des Kiewer Regimes eingereiht, während die von den Behörden kultivierte russophobe Hysterie einen Siedepunkt erreicht hat“.

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