Es geht um mindestens 289 Milliarden Euro: Griechenland fordert eine Entschädigung für die von den Nazis begangenen Verbrechen. Doch die Bundesrepublik will nicht zahlen.
5.3.2021 – ZEIT ONLINE
80 Jahre nach dem deutschen Angriff auf Griechenland im Zweiten Weltkrieg hat die Regierung in Athen ihre Forderung nach Verhandlungen über Reparationen für die verursachten Kriegsschäden bekräftigt. Kurz vor dem Jahrestag erklärte das Außenministerium, dass die Frage der Entschädigung aus griechischer Sicht weiterhin offen sei. „Die Frage bleibt offen bis zur Erfüllung unserer Forderungen. Diese Forderungen sind gültig und aktiv und sie werden mit jedem Mittel geltend gemacht“, sagte Ministeriumssprecher Alexandros Papaioannou. „Verhandlungen würden sehr positiv zur weiteren Förderung der griechisch-deutschen Beziehungen beitragen.“ (…)
Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hatten die deutsche Haltung zu den griechischen Reparationsforderungen infrage gestellt. „Die Position der Bundesregierung ist völkerrechtlich vertretbar, aber keineswegs zwingend“, heißt es in einem Gutachten vom Juni 2019. Griechenland habe – anders als Polen – nie auf Reparationen verzichtet und seine Ansprüche immer wieder geltend gemacht.
Grüne und Linke kritisieren die unnachgiebige Haltung der Bundesregierung. In einer Bundestagsdebatte zum 80. Jahrestag des Überfalls auf Griechenland forderten beide Fraktionen vor wenigen Tagen in Anwesenheit der griechischen Botschafterin Mara Marinaki einen Kurswechsel. (…)
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