Koufontinas gegen seinen Willen wiederbelebt

„Dimitris Koufontinas wurde heute nach einem akuten Nierenversagen gegen seinen Willen vom Krankenhauspersonal auf Anweisung der Regierung wiederbelebt. Dimitris hat nach der Wiederbelebung seine Angehörigen und seine persönlichen Ärzte kontaktieren können, diese haben ihn angefleht, einmalig das Hydratationsserum zu sich zu nehmen, da das ‚zentrale Verlegungs-Komitee‘ der Gefängnisbehörde nun doch über seinen Antrag auf Rückverlegung in das Korydallos-Gefängnis entscheiden will. Die Entscheidung soll heute Abend oder morgen fallen.“ (S. Lotzer auf Twitter, 5.3.)

Von Yannis Youlontas (Übersetzt aus dem Französischen von S. Lotzer):

„Seit einigen Monaten ist Dimitris Koufontinas den unerbittlichen Beharren der Regierung Mitsotakis ausgesetzt. Insbesondere wurden ihm jetzt die Genehmigungen entzogen, die es ihm erlaubten, drei Jahre lang seinen Sohn zu sehen, und er wurde brutal von seiner Zelle in einem “Landwirtschaftsgefängnis” in ein schmutziges Verlies in einem Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Er ist seit insgesamt 19 Jahren im Gefängnis, nachdem er sich 2002 der Polizei gestellt hatte, um seinen Teil der Verantwortung für den Prozess gegen die revolutionäre Organisation vom 17. November zu übernehmen.

Hier ist die Pressemitteilung, die gerade vom Lamia Krankenhaus herausgegeben wurde: <<Wir informieren, dass der Patient in unserem Krankenhaus, Dimitris Koufontinas, der sich seit 18 Tagen auf der Intensivstation befindet, heute, am 5. März 2021, ein akutes Nierenversagen infolge einer anhaltenden Verweigerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme erlitten hat. Das medizinische und pflegerische Personal der Intensivstation hat als Reaktion auf die anhaltende Weigerung des Patienten, zu essen und Flüssigkeit zu sich zu nehmen, in Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung und in Ausführung einer staatsanwaltschaftlichen Anordnung sofort die notwendigen Wiederbelebungsmaßnahmen zur Unterstützung seiner Vitalfunktionen sowie alle möglichen Bemühungen zur Sicherstellung seiner Gesundheit ergriffen, wie es die medizinische Ethik und die entsprechende Gesetzgebung vorsehen. Er wird derzeit in einem kritischen Zustand behandelt. Das medizinische Personal erbringt weiterhin seine Dienste, immer in Übereinstimmung mit dem medizinischen Ethikkodex. >>

„(…) Entweder erlaubt das Zentrale Verlegungs-Komitee (KEM) Koufontinas, nach Korydallos zurückzukehren…., in diesem Fall wird der Gefangene seinen Hunger- und Durststreik sofort beenden und sich dorthin begeben, sobald er körperlich dazu in der Lage ist, oder sie verweigert diese dürftige Entschädigung und in diesem Fall wird der Gefangene seinen Hunger- und Durststreik bis zum Ende fortsetzen. Entscheidung fällt in ein paar Stunden, vielleicht ein paar Minuten…(…)“ (YY)

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Auch in den letzten Tagen haben weiterhin an verschiedenen Orten (nicht nur in Griechenland) Solidaritätsaktionen für Dimitris Koufontinas stattgefunden, zur Unterstützung seines Hunger- und Durststreiks und für seine Forderung nach Rückverlegung in das Korydallos-Gefängnis. Dabei kam es wiederholt zu Polizeigewalt und Verhaftungen.

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