Von der Solireisegruppe „Gegen Spardiktate und Nationalismus“
Uns erreichte vor kurzem ein Hilferuf der solidarischen Klinik in Thessaloniki:
„Wir haben in der solidarischen Praxis für das neue Jahr angefangen. Allerdings ist alles wegen der Koronasache beschränkt – keine Zahnärzte, wir dürfen nur sehr wenige Termine haben, es darf keine Patienten im Warteraum geben usw usw.
Die Bewegung in Thessaloniki ist in einer schlechten Lage – KIA auch: Weniger Menschen nehmen teil, keine neuen Menschen erscheinen, unsere PsychologInnen haben sich entschieden nicht mehr mitzumachen.
Traurig… Und auch noch dazu ist KIA finanziell in einer schlechten Lage. In ein paar Monaten werden wir pleite sein…“
Es besteht ein großer Bedarf an Medikamenten, hauptsächlich Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten, nicht nur in der Arztpraxis, sondern auch in den verschiedenen Außenanlagen, in die inzwischen viele Flüchtlinge kommen und für die eine medizinische Behandlung fast nicht existiert.
Wir von der Solireisegruppe „Gegen Spardiktate und Nationalismus!“ haben in den letzten Jahren diese Klinik regelmäßig besucht, über sie berichtet und Geld gespendet. Zuletzt waren wir 2017 dort und berichteten über die Diskussionen, die geführt wurden, nachdem die Syriza-Regierung unversicherten Menschen wieder den Zugang zu Krankenhäusern ermöglicht hatte.
Mittlerweile ist dies schon wieder Geschichte. Die Rechtsregierung unter Mitsotakis verhindert, dass Geflüchtete eine Behandlung erhalten können. Die einzigen Anlaufstellen sind die noch existierenden solidarischen Kliniken wie die KIA in Saloniki.
KIA musste im Lockdown geschlossen werden, der in Griechenland auch deshalb besonders strikt war, weil das öffentliche Gesundheitswesen nach den Zerstörungen durch die Austeritätspolitik äußerst prekär ausgestattet ist.
Da KIA nach wie vor aber dringend gebraucht wird, unternimmt das Kollektiv jetzt den Versuch, die Medikamentenausgabe vorerst im Freien, aber auch den Betrieb der Kollektiv-Praxis wieder aufzunehmen.
Alle Kosten vor Ort sind auf ein Minimum runtergefahren; für die Beschaffung der Arzneimittel geht das meiste Geld drauf. Aber das wird jetzt für die Aufrechterhaltung der kollektiven Gesundheitsversorgung dringend gebraucht. Die aus früheren Spenden gewachsenen Geldreserven reichen nur noch für die nächsten paar Monate. Für den minimalsten Grundbetrieb werden nicht mehr als tausend Euro im Monat benötigt, also jede kleine Spende von 20 Euro hilft weiter.
Wir rufen deshalb dazu auf, diese solidarische Klinik mit einer Spende zu unterstützen. Wir als Solireisegruppe haben von unserem Konto bereits 1000,- Euro überwiesen.
KIA – Praxis der Solidarität
Piraeus Bank
ΙΒΑΝ : GR89 0172 2720 0052 7205 9087 744
BIC : PIRBGRAA
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