Protest vor Griechenlands Börse gegen Hafenprivatisierung

Streikende Hafenarbeiter, Athen 2016

Elisa Hübel, Griechenlandzeitung, 25.1.18

„Am heutigen Donnerstag kommt es zu Protestaktionen der Angestellten in sämtlichen griechischen Häfen. Sie legen zwischen 11 und 15 Uhr die Arbeit nieder. Die Angestellten des Hafens von Thessaloniki (OLTH) bleiben ganztägig der Arbeit fern. Die Rede ist von einem „Warnstreik“. Um 12 Uhr werden die Hafenarbeiter eine Demonstration vor dem Gebäude der griechischen Börse in Athen durchführen. Dort wird heute über die Privatisierung von 67 % des Hafens von Thessaloniki beraten.

Bei dieser Versammlung soll auch das Statut des Unternehmens verändert werden. Die Gewerkschafter der Union der Hafenarbeiter Griechenlands (OMYLE) werfen der griechischen Privatisierungsbehörde TAIPED vor, sich außerhalb der Legitimität zu bewegen.
Pächter ist die South Europe Gateway Thessaloniki (SEGT) Limited. Diese setzt sich zusammen aus der Deutschen Invest Equity Partners GmbH, der Belterra Investments Ltd. und der Terminal Link SAS. Kaufpreis sind 231,926 Millionen Euro. Bis Mitte März soll die Privatisierung unter Dach und Fach sein.

An den Protestaktionen beteiligen sich die Angestellten der Häfen von Piräus, Heraklion, Volos, Patras, Rafina, Lavrion, Elefsina, Korfu, Igoumenitsa, Kavala, Alexandroupolis und Chalkida.“

Offenbar sind weitere Hafenprivatisierungen geplant: „Unter anderem soll der Hafen von Alexandroupoli im äußersten Nordosten des Landes verpachtet werden. Er könnte eine Drehscheibe für den Transport von Erdgas werden. Amerikanische Unternehmen planen dort ein Gasdepot zu bauen. Der Hafen hat eine Bahnanbindung, die Griechenland mit Ost- und Mitteleuropa verbindet. Verpachtet werden sollen auch der touristisch wichtige Hafen der Jet-Set-Insel Mykonos und die von Korfu und Heraklion auf Kreta. Auf der Liste des Privatisierungsfonds (Taiped) und der Schuldenagentur stehen auch die Häfen Lavrion und Elefsina im Großraum Athen sowie die Häfen Patras und Igoumenitsa, die als Tore nach Italien gelten.“ (Quelle: wallstreet-online, 19.1.18)

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