Die Bildergalerie „Ikonen der Krise“ von Maria Rigoutsou ist anlässlich der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise entstanden, hinter der sich jedoch eine tiefere Wertkrise verbirgt. Es handelt sich um Werke, deren Grundierung auf alte byzantinische Ikonen verweist. Im Vordergrund sind aber keine Heiligen dargestellt, sondern die Dinge, die uns heute heilig sind: Euro, Banken, Ratingagenturen.
Die „Religion“ des Geldes ist eine globale. In den „Ikonen der Krise“ werden darüber hinaus Titelbilder von Zeitungen und Zeitschriften aufgegriffen, die –wie die Bildzeitung etwa- einen Keil zwischen Deutsche und Griechen getrieben haben. Auch das Thema Konsumwahn und Fetischismus und die Reaktion der Menschen auf die Krise in Demonstrationen und Protestaktionen finden darin ihren Ausdruck. Die »Ikonen der Krise« zeigen auch- zum Teil konkret, zum Teil abstrakt- Gesichter, in denen sich Armut und Verelendung spiegeln. Die Bilderserie, die 2008 begonnen wurde, ist als „work in progress“ konzipiert und entwickelt sich ständig weiter.
Zur Finissage am 12. Mai diskutierten Wolfgang Storz, früherer Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, dem Galeristen und Künstler Giorgos Georgakopoulo (Athen) und Maria Rigoutsou, die Moderation hatte Hans Mörtter.