Ungeklärte Todesfälle auf Polizeiwachen in Athen
Ralf Dreis, Thessaloníki 13.12.2024 – graswurzel revolution
Nach den ungeklärten Todesfällen des 37-jährigen Mohamed Kamran Asik aus Pakistan und des 29-jährigen Mia Charizoul aus Bangladesch in zwei berüchtigten Athener Polizeiwachen, wächst nicht nur bei Migrant*innen in Griechenland die Wut. Die ersten Reaktionen von Polizei, Justiz und autoritärer Néa Dimokratía-Regierung deuten auf eine weitere Vertuschung mutmaßlicher Polizeimorde hin.
Wie in der GWR 493 berichtet, war Asik nach einer achttägigen Odyssee durch fünf Athener Polizeireviere am 21. September 2024 mit schwersten Folterspuren tot in der einzigen nicht von Kameras überwachten Arrestzelle des Reviers von Ágios Panteléimon aufgefunden worden. Charizoul soll sich am 01. Oktober 2024 kurz nach der Inhaftierung mit seinem T-Shirt selbst erhängt haben – ebenfalls in der einzigen nicht mit Kameras ausgestatteten Zelle des im Zentrum Athens gelegenen Reviers Omónia. Die elf in der gleichen Zelle festgehaltenen migrantischen Mitgefangenen sollen davon nichts bemerkt haben. (…)
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