VIO.ME-Fabrik in höchster Gefahr

Anfang Februar diesen Jahres wurden die gesamten Grundstücke des Mutterunternehmens FILKERAM JOHNSON – die alte Fabrik der VIO.ME war eine ihrer Tochterfirmen – in einer digitalen Zwangsversteigerung zu einem Preis in Höhe von 9 237 500 Euro an einen südafrikanischen Investmentfonds vergeben. Anscheinend haben die neuen Eigentümer vor, ein neues Einkaufszentrum und Gebäude mit Büroflächen zu errichten. Wie zu erwarten, ist die zurückeroberte und selbstverwaltete VIO.ME in höchster Gefahr. Doch die Kolleg*innen werden unter keinen Umständen ihr Lebenswerk aufgeben. Ein breiter Widerstand ist schon im Aufbau und ein beachtlicher Teil der griechischen Gesellschaft beteiligt sich an den Solidaritätskampagnen zur Unterstützung ihres Kampfes. (Artikel vom Juli 2023) Doch nun ist die Gefahr handgreiflich geworden.

VIO.ME-Solidaritätsinitiative

Der Staat und die Bosse stellen VIO.ME ein Ultimatum, um die Pläne der Fabrikarbeiter bekannt zu machen. Am Donnerstag, den 14.9., begannen die Arbeiten auf dem an VIO.ME angrenzenden Teil des FILKERAM-Geländes.

Nach den Räumungen der beiden besetzten Häuser in Athen, Zizania und Ano Kato Patision, den Drohungen mit einer möglichen Räumung und dem Stromausfall in der Social Space School, ist nun auch VIO.ME im Visier.

Wir akzeptieren keine Ultimaten!

Wir, als Versammlung der ArbeiterInnen und der Solidaritätsinitiative von VIOME, erklären klar, dass wir keine Ultimaten akzeptieren, wir verhandeln nicht mit dem Kapital und den Bossen, sondern wir antworten öffentlich, aktiv und wir wenden uns an die Gesellschaft, aus der wir kommen und auf die wir uns beziehen. Wir verteidigen die Strukturen der sozialen Bewegung, die Solidarität, Selbstorganisation und Selbstverwaltung fördern, wie z.B. VIO.ME, und wir treten nicht zurück!

Wir leben in einem Staat, der unser Leben entwertet, Hüter der korrupten und gefühllosen Macht der Willkürherrschaft. Seine Politik verschärft die Umweltzerstörung, provoziert die ungleiche wirtschaftliche Verteilung und die Klassengegensätze, stärkt den Autoritarismus und den Sozialfaschismus, liebäugelt mit fremdenfeindlichen und rassistischen Agenden und erlaubt es Faschisten, Immigrantinnen zu entführen, Gewalt zu verüben und schließlich zu töten. Auf der anderen Seite scheint der Staat bereit und in der Lage zu sein, das zu tun, woran er interessiert ist, und unterdrückt vorrangig freie soziale Räume, Hütten und besetzte Häuser, die die Gesellschaft beleben, den Widerstand organisieren und auf Solidarität, Gleichheit und Selbstorganisation beruhen.

Seit zehn Jahren sind die ArbeiterInnen von VIO.ME entschlossen, die Fabrik und ihr Leben weder den Sirenen der aktuellen Machthaber noch den Prätorianern der Fonds zu überlassen, die kommen, um uns mit dem Reichtum zu kaufen, den sie uns gestohlen haben, und die ArbeiterInnen, Familien und ganze Leben auf die Straße werfen, mit Hilfe der staatlichen Repression, die jeden freien, sozial zurückeroberten Raum brutal angreift, zugunsten von Immobilien und Geschäftsleuten.

Wir, die in dem kollektiven Projekt von VIO.ME ein Beispiel für eine andere Art zu leben sehen, eine Konvergenz von Visionen, Ideen und Aktionen, erklären uns entschlossen, die Fabrik und das Projekt der Arbeiterselbstverwaltung bis zum Ende zu verteidigen und rufen die gesamte Solidaritätsbewegung auf, diesen Kampf gemeinsam zu führen!
SIE WERDEN UNS VOR IHNEN FINDEN!
HÄNDE WEG VOM VIO.ME!
HÄNDE WEG VON DEN BESETZUNGEN!
OFFENE VERSAMMLUNG ZU UNSERER VERTEIDIGUNG: FREITAG 15/09 um 19.00 Uhr, IN DER WERKSTATT

Dieser Beitrag wurde unter Griechenland abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.