Streit um Kriegsentschädigungen

Im Zweiten Weltkrieg hinterließen die Nationalsozialisten Tote und Verwüstung in Griechenland. 80 Jahre später gibt es zwar viel griechisch-deutschen Austausch und Zusammenarbeit. Doch in der Frage finanzieller Kriegsentschädigungen stehen sich beide Länder nach wie vor unversöhnlich gegenüber.

Von Rodothea Seralidou und Otto Langels, 28.5. – dlf

„Chania steht in Flammen. Straße um Straße muss kämpfend genommen werden. Nach zwölf Tagen Kampf ist Kreta fest in deutscher Hand. Das Hakenkreuz weht über Kreta.“ 

Die deutsche Wochenschau berichtete im Frühjahr 1941 vom Kriegsschauplatz im Mittelmeer. Das Unternehmen Merkur – auch bekannt als die Schlacht um Kreta – war eine der größten Luftlandeoperationen der Geschichte. Nach dem Überfall der Wehrmacht Anfang April besetzte Deutschland damals innerhalb kürzester Zeit ganz Griechenland. Was folgte, nennt der Historiker Hagen Fleischer, langjähriger Professor an der Universität Athen, ein brutales Besatzungsregime. (…) —> weiterlesen

DLF-Beitrag hören:

Älterer Beitrag von „Kontraste“ (2015) – mit dem Historiker Hagen Fleischer (Video)

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Ein Reeder verspricht sich …

„Besteuert doch die Reichen!“ So lautete besonders zu Anfang ein Tipp, mit dem Journalisten weltweit der griechischen Politik eine Lösung für die Schuldenkrise geben wollten. Die bis heute noch anhaltenden „Sparmaßnahmen“ treffen jedoch andere. Reiche, vor allem die Reeder, werden nicht besteuert, die Bürger dagegen über Gebühr belastet – Der heute im Fokus stehende Unmut kommt daher von überraschender Seite…

Von Wassilis Aswestopoulos, 27.Mai – Cashkurs

Teil des Hafens von Piräus (© Eurokinissi)

In der vergangenen Woche wurde bekannt, wie die Reeder selbst über die Regierung und ihre Mitbürger denken. Versuche, das einmal Gesagte zu relativieren, machen die Sache nur noch schlimmer.

Die Reeder als „heilige Kuh“ aller Regierungen

Reeder in Griechenland zu sein, heißt zunächst einmal, dass die im Artikel 107 der Verfassung verankerte weitgehende Steuerfreiheit gilt. Zuletzt gab es 2018 die Möglichkeit den Verfassungsartikel zu ändern. Die bisher regierenden Parteien, SYRIZA, PASOK (KINAL) und die Nea Dimokratia ließen die Gelegenheit verstreichen.

Früher machte die Regelung durchaus Sinn. Hierdurch war gewährleistet, dass die Besatzungen der Schiffe überwiegend aus Griechenland kamen. Indirekt, über die gezahlte Heuer, brachten die Reeder Devisen ins Land. Der Sozialversicherungsträger der Seeleute gehörte zu den finanzkräftigsten Versicherern des Landes.

Mit der Liberalisierung verfiel der Vorteil für den Staat, das Steuerfreiheitsprivileg wurde aber beibehalten. Die griechischen Politiker rühmen sich gern, dass „die griechische Flotte“ global Player ist und dass rund zwanzig Prozent der weltweiten Handelsschifffahrt mit griechischen Schiffen erfolgen würde. (…) –> weiterlesen

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Griechische Arbeiter protestieren gegen drakonisches neues Arbeitsgesetz

Von John Vassilopoulos, 17. Mai – wsws.org

„Hände weg vom Achtstundentag! Unbefristete Festanstellungen! Sozialversicherung für alle!“ (6. Mai/Athen)

Die Arbeiter in Griechenland protestieren gegen ein drakonisches neues Arbeitsgesetz, das die rechte Regierung unter Nea Dimokratia (ND) verabschieden will.

Anfang Mai fanden zwei landesweite Streiks statt. Zum ersten Streik am 4. Mai hatte der Allgemeine Gewerkschaftsbund des privaten Sektors (GSEE) aufgerufen und zum zweiten am 6. Mai der Gewerkschaftsverband des öffentlichen Sektors (ADEDY), unterstützt vom Athener Arbeiterzentrum, das die Beschäftigten des privaten Sektors in der Hauptstadt vertritt.

Die Streiks richteten sich gegen das arbeiterfeindliche neue Arbeitsgesetz, das am vergangenen Mittwoch dem Parlament vorgelegt wurde. Es soll den Arbeitgebern erlauben, den Arbeitstag von den üblichen acht Stunden auf zehn Stunden zu erhöhen, ohne zusätzliche Überstunden zu bezahlen. Die Regierung plant, das Gesetz im Juni zu verabschieden. –> weiterlesen

27./ 28. Mai – Aufruf der KKE zum Großkampftag

Bericht (griech.)

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Erklärung der Arbeiter*innen von VIO.ME

VIO.ME steht nicht zum Verkauf und wird nicht verschrottet!

(nächster Zwangsversteigerungstermin: 24. Juni)

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Rückeroberung des Empros-Theaters (22./23. Mai)

Zugemauert…. aber nicht lange!

Seit dem 22.5. abends wurde in Psyrri ein farbenfrohes Fest für das freie selbstverwaltete Theater „Empros“ veranstaltet, unter dem Motto „Die Gebäude gehören denen, dessen Träume es beherbergt“. In einer festlichen Atmosphäre brachen die Bürger den Zement an den Türen und Fenstern und zerstörten Mauern, die die Polizei am 19.5. errichtet hatte. Das historische Gebäude wurde zurückerobert und seiner Bestimmung zurückgegeben.

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Selbstverwaltetes Empros-Theater geräumt – und wieder besetzt

In seiner bisherigen Geschichte wurde das Empros-Theater in Athen besetzt, geräumt, wiederbesetzt, geräumt, wiederbesetzt … Erneute Räumung und Versiegelung am 19. Mai. Aber nun wieder besetzt (23. Mai).

Das in den 1930er Jahren erbaute historische Gebäude (1989 zum Denkmal erklärt) diente zunächst als Druckerei für die gleichnamige Zeitung und von 1988 bis 2007 als Sitz der Theaterorganisation „Morfes“ und anschließend des Theaters „Empros“. Fast fünf Jahre lang aufgegeben und geschlossen, wurde es im November 2011 auf Initiative der Künstlergruppe „Mavili Movement“ und unter Beteiligung und Unterstützung des „Psyrri Residents Movement“ sowie anderer Künstler*innen mit darstellender, bildender Kunst und Musik wiederbelebt. (Bildergalerie am Ende)

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Thessaloniki: 7 Jahre Referendum gegen Wasserprivatisierung (Erklärung der EYATH-Wassergewerkschaft)

„Vor sieben Jahren fand das Referendum über die Zukunft des Wasserwerks EYATH in Thessaloniki statt, bei dem sich die überwältigende Mehrheit der lokalen Gemeinschaft gegen die Privatisierung der Bewirtschaftung von Thessalonikis Wasser aussprach. Anlässlich des 7. Jahrestags erinnert und weist E.D.E.Y.A. noch einmal darauf hin, dass Wasser ein öffentliches Gut ist.
Die jüngste Gesundheitskrise hat in ihrer Tragik den Wert von öffentlichen Gütern wie Gesundheit und Wasser erneut deutlich gemacht. Wasser als Schutz vor der Covid-19-Krankheit stand im Vordergrund des Kampfes, und die öffentlichen und kommunalen Wasserversorgungsunternehmen unseres Landes (D.E.Y.A.) sorgten dafür, dass den Bürgern dieses öffentliche Gut zum Schutz ihrer Gesundheit nicht vorenthalten wurde.

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