10.10.2014: Produzieren ohne Bosse (neues-deutschland.de)

Produzieren ohne Bosse

Die Textilfabrik Kazova hat eine Kooperative gegründet. Ahmet Demirtas spricht über seine Erfahrungen mit der selbstorganisierten Produktion

Ahmet Demirtas arbeitet bei Kazova-Tekstil. Er ist organisiert in der Gewerkschaftsinitiative Devrimci Isci Hareket (DIH, Revolutionäre Arbeiterbewegung). Für »neues deutschland« sprachen mit ihm Miray Erbey und Sukrye Akar.

via 10.10.2014: Produzieren ohne Bosse (neues-deutschland.de).

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08.10.2014: »Die Menschen wollen sich selbst organisieren« neues-deutschland.de

»Die Menschen wollen sich selbst organisieren«
Die griechische Aktivistin Nansy Stamati über lokale Politik, transnationale Vernetzung und die Zusammenarbeit im Blockupy-Bündnis
stamati
Nansy Stamati gehört der Antiautoritären Bewegung Athen und dem Netzwerk Beyond Europe an, das die Blockupy-Aktionen in Frankfurt am Main unterstützt. Mit der 27-Jährigen sprach John Malamatinas.
Foto: privat

2002 hat sich die »Antiautoritäre Bewegung« im Rahmen der Mobilisierung gegen den EU-Gipfel in Thessaloniki gegründet. Welche politischen Auseinandersetzungen stehen heute im Vordergrund?
Wir sind Teil der breiten antifaschistischen Bewegung in Griechenland. Angesichts der wachsenden faschistischen Gefahr geht es darum, die Menschen aufzuwecken und zu sensibilisieren. Wir unterstützen den Kampf der Arbeiter von VIO.ME, die ihren Betrieb in Eigenregie weiterführen, nachdem der Eigentümer mit riesigen Lohnschulden das Weite gesucht hat. Wir sind aktiv im Widerstand der Einwohner von Chalkidiki gegen den Goldabbau. Außerdem organisieren wir jedes Jahr das Festival der direkten Demokratie in Thessaloniki

08.10.2014: »Die Menschen wollen sich selbst organisieren« neues-deutschland.de.

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Nächstes Treffen
des GSKK
Dienstag, 21. Oktober 18:30 Uhr

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Griechenland – auf dem Weg in den Maßnahmestaat? von Gregor Kritidis

Dr. Gregor Kritidis

Griechenland – auf dem Weg in den Maßnahmestaat? Autoritäre Krisenpolitik und demokratischer Widerstand

artikel_0000113_b_1Seit den Kreditverträgen vom Mai 2010 zwischen Griech-enland, der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds stehen alle zentralen Entscheidungen des griechischen Parlaments unter dem Vorbehalt der Gläubiger, d.h. der »Troika« und der so genannten Task-Force, deren staatsrechtliche Legitimation mehr als zweifelhaft ist.
Selbst die Frankfurter Allgemeine spricht von einer »eingeschränkten Demokratie«.

Die von Brüssel verordnete Schock-Therapie verschärft die ökonomische und soziale Krise: Die Wirtschaft schrumpft, die Arbeitslosigkeit und Selbstmordrate erreichen neue Rekorde, die Staatsschulden steigen in Relation zum BIP weiter. Im Zuge der Krise haben sich auch die bisherigen Formen politischer Repräsentation weiter zersetzt.

Preis: 15,00 EUR inkl. gesetzl. MwSt. zzgl Versand
ISBN.: 9783945447024
Band 13 der Reihe Kritische Interventionen ca. 148 Seiten,

 

Dr. Gregor Kritidis
Jg. 1971, Sozialwissenschaftler, Studium in Athen und Hannover, arbeitet z.Zt. in der Erwachsenenbildung in Hannover; er ist ferner Sekretär der Loccumer Initiative Kritischer Wissenschaftler und Mitherausgeber des Internetmagazins www.sopos.org. Im Offizin Verlag bisher erschienen: Politische  Protestbeweg-ungen. Probleme und Perspektiven nach 1968 (als Mithrsg., 2009), Linksso- zialistische Opposition in der Ära Adenauer. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (2008), Aufschrei der Utopie. Möglichkeiten einer anderen Welt (als Mithrsg., 2006).

Weitere Informationen unter: www.offizin-verlag.de

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Video: Der Protest für den Sieg der 595 Putzfrauen mit den roten Handschuhen

Der Protest für den Sieg der 595 Putzfrauen mit den roten Handschuhen mit Plakaten und Fotos.

Eine Videodokumentation.

 

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Ein schwarzer Geburtstag – Wiener Zeitung Online

Griechenland

Ein schwarzer Geburtstag

Von WZ-Korrespondent Ferry Batzoglou

Die griechischen Pasok-Sozialisten befinden sich in der Krise. Daran wird auch die für Oktober geplante Neugründung der Partei wenig ändern.

Athen. Sie nennen ihn den „Bullen von Athen“. Der umtriebige griechische Außenminister Evangelos Venizelos, seit zwei Jahrzehnten nicht nur optisch ein Schwergewicht der griechischen Politik, hat schon fast alle Regierungsämter bekleidet. Neben seiner Rolle im Außenamt fungiert der 57-Jährige auch als Vizepräsident in der Athener Koalition aus konservativer Nea Dimokratia und Pasok-Sozialisten. Seit er im März 2012 zum Parteichef gekürt wurde, kämpft Venizelos gegen den rasanten Niedergang der ehemals omnipotenten Pasok-Sozialisten – bisher ohne Erfolg.

 

Ein schwarzer Geburtstag – Wiener Zeitung Online.

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„Seit vier Monaten halten wir in Athen Mahnwachen ab“ Ein Gespräch mit Litza Alexakis eine der 595 Putzfrauen

„Seit vier Monaten halten wir in Athen Mahnwachen ab“

In Griechenland wurden alle 595 Putzfrauen der Finanzbehörden entlassen – sie wehren sich seit einem Jahr dagegen. Ein Gespräch mit Litza Alexakis

Wolfgang Pomrehn
Litza Alexakis lebt auf der Insel Korfu, sie wurde vor einem Jahr als Putzfrau entlassen

Seit fast einem Jahr kämpfen Sie mit Ihren Kolleginnen gegen Ihre Entlassung. Wie fing alles an?

Wir hatten aus dem Fernsehen von unser Entlassung erfahren, das war am 28. September 2013. Alle 595 Putzfrauen, die im ganzen Land im Finanzministerium sowie in den Zoll- und Finanzämtern gearbeitet haben, wurden in den Status der sogenannten Verfügbarkeit gesetzt. Das heißt, wir werden freigestellt und bekommen acht Monate lang nur 75 Prozent unseres Gehalts. Wenn man in dieser Zeit keine andere Arbeit beim Staat gefunden hat, wird man entlassen.

Waren diese Entlassung eine Bedingungen der Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank?

Ja. Das war ein Teil der Vereinbarungen, die die Troika mit der Regierung von Antonis Samaras geschlossen hat. Ziel ist es, die Menschen so weit zu verarmen, daß sie nicht mehr kämpfen und sich wehren können.

Wieviel haben Sie verdient?

Wir haben je nach Dienstalter 600 bis 700 Euro im Monat bekommen und mußten dafür pro Person 1600 Quadratmeter sauberhalten.

Und wer putzt jetzt die Finanzämter?

Es wurden Aufträge an private Unternehmen vergeben, was teurer ist, als wenn man uns weiter beschäftigt hätte. Doch die Angestellten bekommen dort nur zwei Euro in der Stunde. Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal, die Beschäftigten werden massiv eingeschüchtert, damit sie sich nicht gewerkschaftlich organisieren. Konstantina Kuneva, die seit den letzten Wahlen für Syriza im EU-Parlament sitzt, hatte 2008 versucht, bei privaten Putzfirmen eine Gewerkschaft aufzubauen. Daraufhin gab es ein Säureattentat auf sie. Ihr wurde Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet. Ein halbes Jahr hat sie zwischen Leben und Tod geschwebt; sie hat ein Auge verloren und schwere Schädigungen der inneren Organe davongetragen. Aber sie macht weiter und unterstützt uns heute.

Wie haben Sie Ihren Widerstand gegen die Entlassungen organisiert?

Zunächst haben wir uns die Telefonlisten vorgenommen und alle Frauen angerufen. Dann haben wir eine landesweite Koordination gegründet. Seitdem machen wir regelmäßig Aktionen in Athen. Zum Beispiel organisieren wir nun schon seit fast vier Monaten eine Mahnwache vor einem Gebäude des Finanzministerium in der Innenstadt von Athen. Jede von uns kommt im Wechsel für zwei Wochen in die Hauptstadt. Eine unserer ersten Maßnahmen war, daß wir das Ministerium mit einer Menschenkette blockiert haben. Tagelang, immer wieder. Streiken konnten wir ja nicht, denn wir waren bereits freigestellt. Aber wir haben mit phantasievollen Aktionen viel Lärm gemacht.

Zum Beispiel womit?

An einem Tag sind wir ins Foyer des Finanzministeriums gegangen und haben gesagt, daß wir bleiben, bis der Minister mit uns spricht. Doch schließlich kam eine Sondereinheit der Polizei, die uns ziemlich brutal aus dem Gebäude vertrieben hat. Seitdem sind in meinem rechten Arm Sehnen beschädigt, so daß ich ihn kaum gebrauchen kann.

Außerdem sind wir jedes Mal erschienen, wenn Vertreter der Troika nach Athen kamen. Immer wieder haben wir die Haupteingänge der jeweiligen Sitzungsgebäude blockiert, so daß Poul Thomsen, der IWF-Gesandte für Griechenland, durch die Hintertür gehen mußte. Einmal haben wir ihn und seine Leibwächter regelrecht Spalier laufen lassen. Premierminister Samaras hat sich später mit den Troika-Beamten in Athen getroffen. Aber auch dort haben wir sie am 3. September mit Unterstützung französischer Gewerkschafter belagert.

Wie geht es weiter?

Am Dienstag sollte eigentlich das oberste Gericht über unseren Fall entscheiden, doch das Urteil wurde auf Ende Februar vertagt. So haben wir etwas Zeit gewonnen. Letztlich muß es ohnehin eine politische Entscheidung geben. Von den Gerichten haben wir wenig zu erwarten.

URL: http://www.jungewelt.de/2014/09-26/030.php (nur mit Abonnement)

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