Klinik der Solidarität: Verzweifelte Bitte um Unterstützung

Von: Chaidoula Lymperoudi-Christoffers

Liebe Griechenlandfreunde,
vor einigen Tagen erreichte mich eine E-Mail der Solidaritätspraxis K.I.A. in Thessaloniki mit der dringenden Bitte um rasche Unterstützung: Wegen der konstanten Ankunft weiterer Geflüchteter  und der finanziell weiterhin instabilen Lage Griechenlands mangelt es aktuell vor allem an Antibiotika, schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten sowie Verbandsmaterialien sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

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Der attische Leuchtturm des Kyriakos Mitsotakis

von Niels Kadritzke, Blog Griechenland (LMd) 23.12.2019

„Seit dem ersten Tag seiner Amtszeit verheißt Kyriakos Mitsotakis seinen Landleuten den Aufbruch in ein „neues Griechenland“.(1) Den Weg ins Gelobte Land soll ein Leuchtturm-Projekt weisen, das den Namen „Elliniko“ trägt. Wer bei diesem Wort an eine mitreißende Vision denkt, liegt allerdings schief. Elliniko hat nichts, was die Talente, die Ambitionen, die Phantasien der jungen Griechinnen und Griechen ansprechen könnte. Das Land der Verheißung ist eine Immobilie. Und der Leuchtturm ist ein 200 Meter hoher Wolkenkratzer.

Eine Mischung aus dem Cayan Tower in Dubai und dem Marina Bay Sands in Singapur: das „INSPIRE Athens“. © Mohegan Gaming & Entertainment

Das Dubai-artige Ungetüm soll an der Küste Attikas stehen und als Hotel plus Spielcasino von einem us-amerikanischen „Gaming and Entertainment“-Konzern betrieben werden.(2) Man reibt sich die Augen. Ein Unternehmen, dessen Geschäftsziel erklärtermaßen die „Suche nach unerschlossenen globalen Glücksspielmärkten“ ist, darf sich als Partner und Pionier eines Projekts aufspielen, das der griechischen Bevölkerung als Aufbruch ins Gelobte Land verkauft wird.
Wie konnte es dazu kommen? (…)“

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City Plaza – Mehr als Solidaritätsromantik

Das besetzte Hotel, ein selbstverwaltetes Wohnprojekt Geflüchteter in Athen, war ein Zeichen der Solidarität in einer politisch aussichtslosen Lage. Einer Räumung ist die Initiative zuvorgekommen.

City-Plaza-Dach: Solidaritätsinitiative und Geflüchtete haben den Showdown mit der Staatsmacht vermieden und das besetzte Hotel vor der Räumung verlassen. (Foto: malstad, flickr, CC BY-NC-SA 2.0)

Von Mario Neumann (bei medico international)

„Stell Dir vor, es ist Räumung, aber alle sind schon weg… Es sollte eine erste spektakuläre Inszenierung der neuen rechten Regierung in Griechenland werden. Law&Order-Politik und ein antimigrantischer Kurs gehörten zu den großen Wahlversprechen des neuen Ministerpräsidenten Mitsotakis. Was eignet sich da besser für ein erstes Manöver, als im Herzen von Athen die Besetzung eines großen Gebäudes zu beenden, in dem Migrant*innen untergebracht sind? Doch als Spezialeinheiten der Polizei, die Hauseigentümerin und ein Fernsehteam am 10. Juli 2019 zur Machtdemonstration anrückten, war das City Plaza schon leer.

Drei Jahre war das Hotel von der „Solidaritätsinitiative für wirtschaftliche und politische Flüchtlinge“ besetzt – in einem leerstehenden Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Viktoria-Platz, auf dem in den Jahren 2015 und 2016 Migrant*innen in Zelten und Papphäusern auf ihre Zukunft warteten. „Das beste Hotel Europas“ – so der Titel einer auch von medico international unterstützten Spendenkampagne – beherbergte zeitgleich bis zu 400 Migrant*innen aus aller Welt; über die gesamte Zeit waren es mehr als 2.500 Menschen, denen das Hotel für eine kurze oder längere Zeit ein Zuhause in Würde gab. (…)“

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Wenig Hoffnung auf ein besseres Dasein für Geflüchtete in Griechenland

Bomben zerstörten ihr Haus in Aleppo. Mit dem Schlauchboot übers Meer geflüchtet, nun im Camp Moria ohne Dach über dem Kopf auf dem blanken Erdboden eng zusammengedrängt. Fotografiert kurz vor einem heftigen Wolkenbruch.

Claus Kittsteiner, 27.Dezember 2019

Liebe Freunde und Bekannte im In- und Ausland,
das Jahr 2019 geht auf sein Ende zu, für Euch und Sie hoffentlich mit hoffnungsvoller Stimmung und mit guten Aussichten für 2020. Wenig Hoffnung auf ein besseres Dasein haben leider die Geflüchteten auf den ägäischen Inseln, darunter 40 Prozent Kinder, wie es heißt. Als jemand, der auf Lesbos und in Athen über viele Monate in das Geschehen vor Ort eingebunden war und gegenwärtig miterleben muss, dass sich trotz täglicher Verschlimmerung der Situation von EU-Seite nichts Wahrnehmbares regt, um diesen schrecklichen und gegen alle aufgeklärten Wertmaßstäbe und menschliche Gefühle verstoßenden Zustand zu lindern oder gar zu beenden, will und muss ich etwas tun.                                

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Lebensgefährliche Zustände für Flüchtlinge auf griechischer Insel Lesbos

Gesundheitsversorgung, Verpflegung und Unterbringung im Lager Moria sind unzureichend

Reportage von Adelheid Wölfl aus dem Lager Moria auf Lesbos, 26. Dezember 2019, 16:13 – DerStandard

„Aya probiert gern Purzelbäume, und wenn er dann kopfüber auf seiner Decke landet, leuchten seine Augen vor Freude. Der vierjährige Syrer hat heute keine Schuhe an, weil seine Mutter, Nura Mando, alles waschen musste. Der Regen hat über Nacht das Zelt eingeschlammt. Nun haben die 20-Jährige und ihre beiden Kinder kein Dach über dem Kopf mehr. Ihre einjährige Tochter Beylisan war noch nicht geboren, als Nuras Mann in Rakka von einer Bombe getroffen wurde. Nuras Unterschenkel wurde damals aufgerissen, ein Granatsplitter traf auch Ayas Handgelenk, weshalb seine Purzelbäume manchmal schief ausfallen.

Vor zwei Monaten ist die Familie hier im Lager Moria auf Lesbos gelandet, davor war Nura mit den Kindern vier Tage lang in der Türkei eingesperrt. Eigentlich hätte die Familie Ende Dezember ins Lager Kara Tepe, das für besonders bedürftige Menschen gebaut wurde, gebracht werden sollen. Aber der Termin wurde nun auf Ende Jänner verschoben. So hüpfen Aya und seine verrotzte kleine Schwester Beylisan noch immer durch den Gatsch zwischen den Zelten. (…)“

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Volunteers for Lesvos

https://www.betterplace.org/de/projects/58189-volunteers-for-lesvos-unterstutzt-menschen-auf-der-flucht

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Nazis in Griechenland frohlocken

Staatsanwältin fordert Entlastung der Führungsriege der Goldenen Morgenröte

John Malamatinas, in: Neues Deutschland, 20.12.2019

„Das Plädoyer der griechischen Staatsanwaltschaft dürfte alle Hoffnungen der Parteiführung der Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) übertroffen haben. Im Prozess gegen Politiker der neonazistischen Partei wegen der Ermordung des Musikers Pavlos Fyssos vor mehr als sechs Jahren forderte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Athen Freisprüche.

Parteichef Nikos Michaloliakos und andere hochrangige Funktionäre sollen von der Anklage freigesprochen werden, eine kriminelle Organisation zu leiten. In ihren Empfehlungen an das Gericht sagte die Staatsanwältin Adamantia Ekonomou, es habe einen Mangel an Beweisen für die Anschuldigungen gegeben. Diesen zufolge war die Führung der Goldenen Morgenröte an der Planung oder Ausführung der in der Anklage aufgeführten Verbrechen beteiligt, einschließlich der Morde an dem 34-jährigen antifaschistischen Rapper Fyssas und dem 27-jährigen pakistanischen Arbeiter Shazat Luqman im Jahr 2013. (…)“

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Räumungswelle in Athen – Reisebericht aus Exarcheia

Von: Enough-Info-Café-Wuppertal

„Athen. Im Moment werden immer mehr Hausbesetzungen geräumt. Selbst unbeteiligte Nachbarn sind Gegenstand von Razzien, Polizeigewalt und Verhaftungen. In dieser Atmosphäre reisten mehrere Menschen nach Athen, um u.a. das Notara 26 Refugee Squat zu unterstützen, Menschen zu treffen und aktive Solidarität zu leben. Einige dieser Menschen werden über diese Reise sprechen.“

Lese auch: https://enough-is-enough14.org/2019/12/18/athen-3-weitere-raeumungen-im-bezirk-koukaki-polizistinnen-terrorisierten-nachbarinnen/

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