Am 25. März 1821 begann auf der Peloponnes der Aufstand gegen die Osmanen. Weltweit löste er eine Welle philhellenischer Begeisterung aus.
Von Simon Dumoulin, 25.3.2021 – TAZ (aus Le Monde diplomatique)
„Wer entsinnt sich heute noch der Begeisterung, die zwischen 1821 und 1829 allein der Name Griechenland weckte“, fragte der französische Historiker Edgar Quinet im Jahr 1857. Die Hellas-Schwärmerei war tatsächlich groß, und viele „Philhellenen“ unterstützten und finanzierten den Freiheitskampf oder engagierten sich sogar, wie der britische Dichter Lord Byron, auf griechischem Boden.
Damals hatte das Osmanische Reich bereits 400 Jahre lang zu beiden Seiten der Ägäis geherrscht, hatte die griechisch-orthodoxe Bevölkerung zu Untertanen minderen Rechts und die Bauern zu Pächtern von herrschaftlichem Grundbesitz gemacht. Die Bewegung der Philhellenen speiste sich aus mehreren Motiven. Das eine war die Hoffnung, der griechische Aufstand könne den Aufbruch in ganz Europa, den die Heilige Allianz von Österreich, Russland und Preußen mit Repressionen, Verfolgungen und politischer Zensur erstickt hatte, aufs Neue entfachen.
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