Der Endpunkt der Kultur

Auf dem Festival Art Carnuntum präsentierte der griechische Theatermacher Theodoros Terzopoulos seine Produktion »Exodos«

Von Sabine Fuchs, 1.9.2021 – junge Welt

Das Festival Art Carnuntum steht bei der deutschsprachigen Kulturschickeria nicht besonders hoch in Kurs. Die Feuilletons der großen Medien hatten sich auch dann vornehm zurückgehalten, als Theatergrößen wie Peter Brook, das Piccolo Teatro di Milano oder Peter Stein in der gut 40 Kilometer südöstlich von Wien gelegenen ehemaligen Römerstadt zu Gast waren. Auch in Österreich selbst war das Kultur- und Theaterfestival, das seit 1989 jährlich im August in Carnuntum stattfindet, nie ein großes Thema. Das war auch heuer nicht anders, obwohl Constantina Bordin, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, des Festivalgründers Piero Bordin, im Frühjahr kurzfristig die Leitung übernommen hatte, dieses Mal mit Theodoros Terzopoulos erneut einen Großmeister der internationalen Theaterszene zu Gast hatte. Er präsentierte seine Produktion »Exodos«, dazu fand ein internationales Symposion zur Theorie und Methodik der Schauspiel- und Bühnenkunst statt, die Terzopoulos in den letzten Jahren am Attis-Theater in Athen, seiner künstlerischen Heimat, entwickelt hat. (…)

Das Stück ist weit mehr als der Kommentar zur Pandemie, als der es in den griechischen Medien gelesen wurde. Laut Terzopoulos geht es um die drei großen Krisen, die Griechenland in ihrem Würgegriff halten: Die Wirtschaftskrise – die für die griechische Bevölkerung keineswegs vorbei ist, wie in Deutschland und Brüssel gerne suggeriert wird –, die Pandemie und die Klimakrise, deren Auswirkungen– wie die verheerenden Waldbrände dieses Sommers – in Griechenland mit besonderer Vehemenz zu spüren sind. (…)

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