Junge Leute unterstützen die sozialen Projekte von Kapnikos Stathmos in den Sommerferien 2020.

Pageflow anschauen (von Matthias Jung)
Junge Leute unterstützen die sozialen Projekte von Kapnikos Stathmos in den Sommerferien 2020.

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Alexandros Trapenzalidis beschreibt auf dem Hof des Solidarischen Weihnachtsdorfes und in einem Rundgang die wichtigsten Projekte von Kapnikos Stathmos, einem ehemaligen Tabakforschungszentrum (heute in der Hand der gleichnamigen NGO), das nach 15 Jahren Leerstand von der Bürgerinitative „O Topos Mou“ zu dem Ort gemacht wurde, der er heute ist.
Die Bürgerinitative über sich selbst: „Ο τόπος μου, ‚Mein Ort‘, lautet der Name unserer Gruppe aktiver Bürgerinnen und Bürger der Provinzstadt Katerini im Norden Griechenlands übersetzt. Angefangen haben wir als Initiative besorgter Menschen, die 2007 nicht untätig bleiben wollten, als es um den Schutz der Wälder des benachbarten Olymps ging. Diesen Charakter des Bürger mobilisierenden Aktionsbündnisses haben wir uns über all die Jahre beibehalten, während die Projekte immer mehr und immer größer geworden sind.“
Das neueste Projekt, die „Soziale Küche“, wird ebenfalls im Video vorgestellt. Es wurde bereits Beeindruckendes geschaffen, aber Geld und Arbeitskraft sind weiterhin bitter nötig.
Hilferuf der Bürgerinitiative „O Topos Mou“ aus Katerini
Wegen der Covid-19-Pandemie darf in diesem Jahr der solidarische Weihnachtsmarkt nicht stattfinden. Damit fällt auch das „Eintrittsgeld“ weg, das in den vergangenen Jahren tausende Besucher mitbrachten – jeweils zwei Kilo haltbare Lebensmittel wie Reis, Kartoffeln, Mehl, Linsen oder Zwiebeln. 10 bis 15 Tonnen an Grundnahrungsmitteln, die verarmten griechischen Familien und in Katerini gestrandeten Flüchtlingen in den vergangenen Jahren halfen, fehlen nun. Schon die verheerende Troika-Politik hatte soziales Elend zur Folge. Durch den stark eingeschränkten Tourismus haben Arbeitslosigkeit und Armut am Fuß des Olymps noch zugenommen. „O Topos Mou“ ist deshalb dabei, in einer alten Lagerhalle eine Suppenküche einzurichten mit dem Ziel, dort Bedürftigen einmal am Tag eine warme Mahlzeit anzubieten. Die Bauarbeiten schreiten voran, weitere Spenden werden dringend benötigt.
Kapnikos Stathmos Katerinis, IBAN GR71 0172 2550 0052 5510 1380 536
BIC: PIRBGRAA, Piraeus Bank S. A.






von Ralf Dreis
Das 2018 von Nazihooligans niedergebrannte anarchistische Zentrum Libertatia in Thessaloníki wird wiederaufgebaut. Es soll ein lebendiges Bollwerk des antifaschistischen Kampfes werden. An der Geschichte des Hauses wird deutlich, dass Thessaloníki nicht immer so griechisch und christlich-orthodox war, wie Nationalisten behaupten.

Seit dem Beginn der Hausbesetzung 2008 sind Aktivist*innen der Libertatia an den gesellschaftlichen Kämpfen in Thessaloníki beteiligt. Genannt seien hier nur die Solidaritätsaktionen mit Geflüchteten, der Kampf gegen die Sonntagsarbeit an der Seite von Basisgewerkschaften, oder die Verteidigung der von Räumung bedrohten selbstverwalteten Seifenfabrik Vio.Me, die seit 2012 von Arbeiter*innen besetzt ist.
Heute ist das ausgebrannte neoklassizistische Gebäude von einem hohen Metallzaun umgeben. Die leeren Fensterhöhlen laden nicht unbedingt zum Verweilen ein.
Während der nationalistischen Mobilisierung im Zuge des Namensstreits mit dem griechischen Nachbarstaat Nordmazedonien, hatte ein Mob von 150 Nazis und rechten Fußballhooligans, am 21. Januar 2018, das Libertatia angegriffen. Mehrere Nationalisten traten die Tür ein und legten Feuer im Inneren des Hauses, das bis auf die Grundmauern abbrannte.
WeiterlesenVon Giorgos Christides, Steffen Lüdke und Maximilian Popp, 28.11.2020 – SPIEGEL

Für Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist die Sache eindeutig: Griechische Sicherheitskräfte verteidigten an der Grenze zur Türkei die »Integrität Europas«, sagte er vor wenigen Monaten im Bundestag. Und deutsche Bundespolizisten sollten sie im Rahmen der Mission der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex dabei unterstützen.
Dass die Lage im griechisch-türkischen Grenzgebiet sehr viel komplizierter ist, dass deutsche Beamte mitunter in mutmaßliche Gesetzesbrüche verwickelt sind, demonstrieren nun interne Frontex-Dokumente. (…)
Siehe auch: „Wie Frontex-Chef Leggeri die Öffentlichkeit getäuscht hat“ (SPIEGEL)

Vor einigen Wochen erreichte uns ein Hilferuf aus Thessaloniki: Die Corona-Pandemie erschwert die Bedingungen der Solidaritätsarbeit. Die ehrenamtlich organisierte Solidarische Klinik Thessaloniki ist seit dem Lockdown geschlossen. Die Infektionsschutzmaßnahmen sind in Griechenland besonders strikt, weil das öffentliche Gesundheitssystem nach den harten Spardiktaten mit steigenden Infektionen vollständig überfordert wäre. Deshalb sind die solidarischen Praxen auch nach wie vor so wichtig. Unsere Freundinnen und Freunde in Thessaloniki haben deshalb den Betrieb wieder aufgenommen und organisieren beispielsweise die Medikamentenausgabe unter freiem Himmel. Aus diesem Grund sind sie auf unsere Unterstützung angewiesen. Wir wollen ihnen helfen!
Wer die Solidarische Klinik Thessaloniki unterstützen möchte, kann dies direkt mit einer Spende auf das Konto der Klinik tun:
KIA – Praxis der Solidarität
Piraeus Bank
ΙΒΑΝ : GR89 0172 2720 0052 7205 9087 744
BIC : PIRBGRAA
Und wenn ihr noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk seid oder Lesestoff für den zweiten Lockdown braucht, dann haben wir vielleicht etwas für euch:
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Von Ralf Kliche
Der folgende Augenzeugenbericht von Christina Kidona wurde bei einer Online Diskussion der Bewegung „Die Stadt auf dem Kopf“ am Ende der vergangenen Woche vorgetragen. Christina Kidona ist Intensivmedizinerin und leitet die Covid-19-Abteilung am Hippokrates-Krankenhaus von Thessaloniki. (1)
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