BBC: Wer ließ Moria brennen?

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Die griechische Regierung will weniger Camps

Ein Feuer vernichtete im September das völlig überfüllte Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos. Auch das provisorische Übergangslager ist inzwischen zweimal von Regenfällen überflutet worden. Trotz der Probleme dort will Athen zwei andere Camps auf Lesbos auflösen.

Von Rodothea Seralidou, 15. 10. 2020 – DLF

„Im städtischen Flüchtlingscamp von Kara Tepe auf Lesbos (Anmerkung: gemeint ist NICHT das kürzlich errichtete Ersatzlager für Moria): Trotz des starken Regens warten einige Kinder auf den Schulbus. Sie tragen farbenfrohe Regenmäntel, lachen und spielen. Hier ist Platz für etwa 1300 Geflüchtete, vor allem schutzbedürftige Familien. Seit der Gründung des Lagers im Jahr 2015 wird es vom UN-Flüchtlingshilfswerk geleitet. Einer der Bewohner ist der 18-jährige Bismillah aus Afghanistan:

‚Wir haben hier ein Café, eine Teestube, verschiedene Freizeitaktivitäten. Alle sind sehr nett zu uns. Ich lebe hier mit meiner Mutter, wir haben einen eigenen Wohncontainer, jeder von uns hat ein eigenes Bett. Wir haben wirklich alles hier. Es ist ein guter Platz für uns, wir fühlen uns sicher.‘

Trotzdem will die konservative griechische Regierung das städtische Familien-Camp schließen. Auch ein weiteres Vorzeigecamp, das ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern betriebene Pikpa-Camp in der Nähe des Flughafens der Insel, soll dicht gemacht werden. Die Geflüchteten sollen ins staatliche Lager gebracht werden. Erst ins provisorische Flüchtlingslager, das nun vorübergehend das abgebrannte Camp Moria ersetzt; und bis Mitte 2021 in ein neues geschlossenes Camp, das die Regierung bis dahin bauen will. (…)“

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»Alternativen zu den grausamen Camps werden ausradiert«

Das Flüchtlingslager Pikpa auf Lesbos für besonders schutzbedürftige Menschen soll geschlossen werden

13. 10. 2020 – nd

Foto: dpa/Socrates Baltagiannis

Mytilini. Die angekündigte Schließung des kleinen Flüchtlingslagers Pikpa auf Lesbos ist laut Mitarbeitenden ein gezielter Angriff auf den würdevollen Umgang mit Geflohenen. »Das Leben der Schutzsuchenden soll unmöglich gemacht, die Menschen dehumanisiert werden in entsetzlichen Camps«, sagte Carmen Dupont von der Initiative Lesbos Solidarity, die Pikpa betreibt, dem Evangelischen Pressedienst (epd). »Weil wir gezeigt haben, dass es eine Alternative zu den grausamen Zuständen in überfüllten Camps geben kann, sollen wir ausradiert werden. Das ist politisch gewollt.« Die Behörden haben angekündigt, das Camp bis Donnerstag zu schließen. (…)

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„Ein Moment der Gerechtigkeit“

Griechenland –Fünfeinhalb Jahre hat das Kollektiv Golden Dawn Watch den Prozess gegen die faschistische „Goldene Morgenröte“ begleitet. Ein Gespräch über die nun ergangenen Urteile

Maria Oshana, 13. 10. 2020 – Der Freitag

Am 7. Oktober 2020 ging der mehr als fünf Jahre andauernde Prozess gegen die griechische Partei Goldene Morgenröte in die entscheidende Phase: die Urteilsverkündung. Am Morgen des vergangenen Mittwochs verkündete das Gericht Schuldsprüche in allen vier Fällen der Anklage. Unter anderem sprach es sieben führende Mitglieder der faschistischen Goldenen Morgenröte schuldig, eine kriminelle Organisation geleitet zu haben. Damit folgt das Gericht der Beweisführung der Zivilklage. Ioanna Meitani und Daphne Karagianni haben als Mitglieder von Golden Dawn Watch (GDW) den Prozess von Anfang an beobachtet und dokumentiert.

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Maria Oshana: Ioanna, Daphne, bis zum Tag der Urteilsverkündung schien unklar, wie das Gericht entscheiden würde: zugunsten der Anklage oder dem Plädoyer der Staatsanwältin folgend. Habt ihr mit dem Urteil gerechnet?

Ioanna Meitani: Nach fünfeinhalb Jahren der Prozessbegleitung hatten wir von Golden Dawn Watch und alle anderen, die den Prozess verfolgt haben, schon eine Vorstellung von der Haltung der Richter*innen den Angeklagten gegenüber. Obwohl die Vorsitzende Richterin, Maria Lepenioti, während des ganzen Prozesses kein einziges Zeichen von Zuneigung, Abneigung, Missfallen, Langeweile oder irgendeiner anderen Emotion zeigte, war allen klar, dass sie die Anklageschrift sehr gründlich gelesen, sich sehr ausführlich mit den Fällen beschäftigt und ihre Aufgabe sehr ernst genommen hat. Für uns alle, die sich ernsthaft mit den vier Fällen und dem Beweismaterial beschäftigt hatten, war es von Anfang an klar, dass eine Verurteilung eigentlich die einzige Option war. In diesem Sinn war es für uns nicht völlig unklar, wie das Gericht entscheiden würde. (…)“.

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Niemand ist unschuldig

Griechenland: Staatsanwaltschaft fordert hohe Freiheitsstrafen für Führer faschistischer »Goldenen Morgendämmerung«

Von Hansgeorg Hermann, Chania  – 14.10.2020,  Junge Welt

„Die Athener Staatsanwaltschaft hat am Dienstag im Prozess gegen die Führer und Schläger der faschistischen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgendämmerung) drastische Freiheitsstrafen gefordert. Für Giorgos Roupakias, der am 18. September 2013 den Musiker Pavlos Fyssas ermordet hatte, beantragte die Staatsanwältin Adamantia Oikonomou lebenslänglich. Nikos Michaloliakos, dem 62jährigen Gründer der Partei, die vom Areopag – dem höchsten griechischen Gericht – am Freitag als »kriminelle Organisation« eingestuft worden war, drohen ebenso wie fünf führenden Mitgliedern der Partei 13 Jahre Freiheitsentzug.

Unter den insgesamt 68 Angeklagten sind elf frühere Parlamentsabgeordnete, deren Mitgliedschaft in der Chrysi Avgi sie nach Ansicht der Richter ebenfalls als Drahtzieher und Organisatoren zahlreicher Gewalttaten – unter anderem 2012 gegen ägyptische Fischer und 2013 gegen Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft PAME – ausweist. Sie müssen mit Freiheitsstrafen von fünf bis sieben Jahren rechnen. Für die Polizistin Veta Popori, eine »regionale Führerin« der Organisation, wurden sieben Jahre Gefängnis gefordert. (…)“

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Soziale Küche: Gemeinsam gegen den Hunger

Die stille Unruhe vor dem Sturm

„In unserer Stadt Katerini herrscht eine angespannte Stille. Die Menschen sind eingeschüchtert und beunruhigt angesichts dessen, was auf diesen beispiellosen Sommer folgen wird. Es scheint fast so, als ob jeder es kommen sieht, aber niemand wagt, darüber zu sprechen. Menschen, die bisher mit Tageslöhnen von der Hand in den Mund gelebt haben, werden diesen Winter vor schier unüberwindbare Probleme gestellt, denn in unserer von Tourismus abhängigen Region, sind heuer 85% der Hotelanlagen zur Hauptsaison geschlossen geblieben. Tausende haben deshalb ihren Arbeitsplatz verloren und konnten ohne dieses Einkommen keinerlei Rücklagen erwirtschaften. (…)“

Spendenkonto für die soziale Küche der Bürgerinitiative O TOPOS MOU:
IBAN: GR71 0172 2550 0052 5510 1380 536
KAPNIKOS STATMOS KATERINIS
PIREUS BANK BIC: PIRBGRAA

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„Beeindruckende Veranstaltung“ zu O TOPOS MOU

27 Menschen fanden am 7. Oktober trotz Corona-Pandemie den Weg in die Lutherkirche in der Kölner Südstadt. Leider hatte die Quarantäne in Katerini/Griechenland auch den Referenten Elias Tsolakidis erwischt, so dass er nur per Internet-Übertragung teilnehmen konnte.

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