Zurückgedrängt, ausgesetzt, ins Wasser geworfen

Im vergangenen Jahr gab es in der Ägäis über 10 000 Pushbacks von Geflüchteten – Konsequenzen fehlen

Von Ulrike Wagener, 21.04.2022 – nd

Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr: Menschen, die aus afrikanischen und arabischen Ländern versuchen, in der Europäischen Union Schutz zu suchen, werden regelmäßig und brutal davon abgehalten, Grenzen zu überqueren oder werden wieder zurück auf Territorien außerhalb der EU gedrängt. Obwohl das illegal ist, hat sich die Anzahl der dokumentierten Pushbacks im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 kaum verändert.

»Wir gehen von über 10 000 Menschen aus, die von Griechenland zurückgedrängt wurden«, sagt Saskia Berger von Mare Liberum zu »nd«. Sie ist Mitautorin des am Donnerstag veröffentlichten Pushback Reports 2021. Im Bericht selber findet sich diese Zahl nicht. »Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, eine Zahl zu veröffentlichen, weil die Datenlage sehr schwierig ist«, so Berger. Sie beruft sich auf Beobachtungen verschiedener Nichtregierungsorganisationen sowie auf Zahlen der türkischen Küstenwache. Letztere seien mit Vorsicht zu genießen. Außerdem sei die Überwachung des militarisierten Gebiets erschwert. Die Organisation geht von einer hohen Dunkelziffer aus. (…)

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