Griechenland: Wo ist der Neonazi-Führer Nummer zwei?

Sieben Monate nach dem Verbot der „Goldenen Morgenröte“ ist Christos Pappas, Stellvertreter des Chefs der rechtsextremen Partei, noch immer auf freiem Fuß.

Von Kaki Bali, 19.5.2021 – DW

Christos Pappas, stellvertretender Chef der „Goldenen Morgenröte“

Der Schläger sitzt endlich im Knast – nach dem Theoretiker aber sucht die Polizei noch immer. Ioannis oder kurz Giannis Lagos, 48, ehemals Bodyguard von Nikos Michaloliakos, Chef der griechischen Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“, und dann deren Führungsmitglied und Abgeordneter im Europäischen Parlament, war am 15.05.2021 von Belgien nach Griechenland ausgeliefert worden. Dank dieser Entwicklung ist die griechische Öffentlichkeit nun gezwungen, sich an Christos Pappas, die Nummer zwei der Neonazi-Partei, zu erinnern.

Sieben Monate nach dem historischen Urteil gegen die Führung der Goldenen Morgenröte, mit dem diese als „kriminelle Organisation“ eingestuft wurde, hat man die Existenz der neofaschistischen Organisation fast vergessen. Einmal, weil die Pandemie und die Berichterstattung über COVID-19 fast alles verdrängt. Zum anderen, weil die Rechtsextremen schon aufgrund der Ausgangssperren wenig Gelegenheit zu rassistischen Attacken gegen Migrant:innen oder antisemitischen Vandalismus hatten. Der Angriff auf den DW-Journalisten Thomas Jacobi im Januar 2020 war die letzte eindeutig rechtsextreme Tat in Griechenland; kurz danach wurde der erste Corona-Lockdown angeordnet. (…)

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