Griechenland schmiedet eine „arabische Achse“

  • In den Konflikten mit der Türkei fühlt sich Griechenland von der Europäischen Union im Stich gelassen.
  • Besonders groß ist die Enttäuschung über Deutschland.
  • Die Regierung in Athen arbeitet deshalb an neuen Allianzen.

Gerd Höhler, 24.4.2021 – RND

Athen. Am Donnerstag donnerten Kampfflugzeuge in enger Formation über die Akropolis. Die Schau war Teil des Luftwaffenmanövers „Iniochos 2021“. Viele Athener zückten ihre Smartphones, um das Spektakel festzuhalten.

Die Flugschau demonstrierte militärische Stärke, übermittelte aber auch eine politische Botschaft. Neben Griechenland nahmen nicht nur die Nato-Partner USA, Kanada und Frankreich teil. Auch Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) schickten Kampfflugzeuge und Besatzungen. Der Allianzpartner und Nachbar Türkei war nicht dabei.

Streit um Erdgas

Das Manöver illustriert einen Paradigmenwechsel in der griechischen Außen- und Sicherheitspolitik. Die Türkei tritt gegenüber Griechenland zunehmend aggressiv auf. Staatschef Recep Tayyip Erdogan macht den Griechen Gasvorkommen streitig und meldet Gebietsansprüche in der Ägäis an.

Von den meisten EU-Staaten fühlt sich Griechenland in dem Konflikt allenfalls halbherzig unterstützt. Einzige Ausnahme ist Frankreich, das klar Partei für Griechenland ergriffen hat. Groß ist dagegen die Enttäuschung über die deutsche Haltung. Kanzlerin Angela Merkel gilt als wichtigster politischer Sponsor der Türkei in Europa. –> weiterlesen

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