Krasse „Erinnerungslücke“ in der Bundeswehr

Vor zwei Jahren holten zwei Bundeswehrsoldaten auf Kreta die griechische Flagge ein und tauschten sie gegen die deutsche Flagge aus. Sie wurden von einem griechischen Gericht zu 10 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt und in demselben Jahr aus der Bundeswehr entlassen. Im kürzlich stattgefundenen Berufungsprozess des einen der beiden Bundeswehrsoldaten argumentierte dieser u.a., dass „er sich nicht über die Geschichte im Zweiten Weltkrieg bewusst gewesen“ sei. Die Berufung wurde abgelehnt.

Angriff der Wehrmacht auf Kreta Mai 1941

Dies verweist auf das eigentliche Problem: ein Bewusststein über die zahllosen Wehrmachtsverbrechen in Griechenland existiert kaum, weder in der Bundeswehr noch in der deutschen Bevölkerung. Stattdessen blinde Flecken und Ignoranz. Ein Versäumnis sämtlicher bisheriger Bundesregierungen, die nicht nur die Reparationsfrage „entsorgt“, sondern es auch versäumt haben, eine würdige Erinnerungskultur in Bezug auf Griechenland aufzubauen. Am 20. Mai jährt sich zum 80. Mal die «Schlacht um Kreta», bei der die Nazis die Insel einnahmen. Sie gilt als eine der brutalsten Luftlandeoperationen des Zweiten Weltkriegs. Zahlreiche Kreter kamen damals beim Angriff sowie im anschließenden Partisanenkampf und bei Kriegsverbrechen der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung ums Leben.

Griechische Flagge mit Steinen beschwert liegen gelassen – Die Männer waren am Sonntag zu einem bekannten Aussichtspunkt gewandert, hatten dort die griechische Flagge eingeholt und stattdessen die deutsche gehisst. Die griechische Fahne ließen sie mit einem Stein beschwert am Boden liegen. Wie das griechische Boulevardblatt „To Proto Thema“ berichtet, sollen an der Aktion insgesamt fünf Marinesoldaten beteiligt gewesen sein, die sich in einem Nato-Trainingszentrum nahe der kretischen Küstenstadt Chania aufhielten.“ (April 2019) (Quelle)

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