Gewaltausbrüche in Athen haben ein politisches Nachspiel

Griechenland befindet sich im harten Lockdown, wer die Wohnung verlassen möchte, muss zuvor eine SMS an den Zivilschutz senden. Draußen gibt es dann Polizeikontrollen, und eine solche eskalierte am letzten Wochenende im Viertel Nea Smyrni zu massiver Polizeigewalt. Viele der Polizisten haben keine richtige Ausbildung, sie wurden im letzten Jahr in Scharen eingestellt und bereits nach 15-20 Tagen mit Waffen auf die Straße geschickt. Die Opposition kritisiert immer wieder, dass seitens der Mitsotakis-Regierung statt dringend benötigter Ärzte Polizisten eingestellt wurden.

Am Sonntag haben Polizisten im Athener Stadtteil Nea Smyrni einen Mann bei einer solchen Kontrolle mit Schlagstöcken, Tritten und Faustschlägen traktiert. Das Geschehen ist in Fotos und Videos dokumentiert. Am 9.3. fand aus diesem Anlass eine Protestdemonstration gegen Polizeigewalt statt, bei der es zu massivem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas und zahlreichen Verletzten kam. (Siehe hier) Alexis Tsipras, Syriza, hat eine Anfrage zur Polizeigewalt gestellt, die Mitsotakis am 12.3. beantworten will.

Verena Schälter, 11.3.2021 – DLF

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