Leben von Dimitris Koufontinas in akuter Gefahr

Von Wassilis Aswestopoulos, 23.2.2021 – telepolis

Kontroverse um Hungerstreik von Dimitris Koufontinas. Appell an Ministerpräsident Mitsotakis

Dimitris Koufontinas. Bild: gefangenen.info

„In Griechenland sorgt der Hungerstreik eines Politgefangenen für Aufstehen. Dimitris Koufontinas verweigert seit fast 50 Tagen die Nahrung, um seine Rückverlegung in das Gefängnis zu erreichen, in dem er ursprünglich einsaß. Nun wandte sich der bekannte griechisch-französische Regisseur Costa Gavras an Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, um eine Lösung zu erreichen und das Leben Koufontinas zu schützen. Mitsotakis solle sich für eine Rückverlegung in das Korydallos-Gefängnis einsetzen, so Costas Gavras. (…)“

„Seitens der Nea Dimokratia, damals Oppositionspartei, gab es scharfe Proteste, als Koufontinas 2018 erste Hafturlaube bekam und in ein Agrargefängnis verlegt wurde. In diesen Agrargefängnissen können die Inhaftierten mit Feldarbeit ihre Strafzeit mindern. Für Koufontinas, der im Zivilleben als Imker gearbeitet hatte, bedeutete die Verlegung auch ein Stück „Normalität“. (…)“

Die Nea Dimokratia verkündete bereits damals, dass sie die Verlegung von Koufontinas rückgängig machen und dessen Hafterleichterungen streichen würde. Kaum an der Regierung schuf die Mitsotakis-Regierung eine Art Sondergesetz, das die Verlegung von Dimitris Koufontinas in die Haftanstalt Domokos-Gefängnis zur Folge hatte. Hafturlaube wurden gestrichen, alle Anträge auf Verlegung in das Korydallos-Gefängnis, in dem Koufontinas ursprünglich in Haft war, wurden abgelehnt. Sämtliche Unterstützer des Anliegens von Koufontinas werden seitens der Regierung als Förderer des Terrorismus zu diffamiert.

„Koufontinas wird indes intensivmedizinisch behandelt. Ein Aussicht auf Haftentlassung gibt es für ihn kaum. Als ehemaliges Mitglied der linken bewaffneten Organisation 17. November ist er zu elf Mal lebenslänglich plus fünfundzwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt.(…)“

Der seit nunmehr 50 Tagen andauernde Hungerstreik von Dimitris Koufontinas richtet sich gegen die die sehr schlechten Haftbedingungen im Domokos-Gefängnis und gegen die Willkür und die Racheakte der Mitsotakis-Regierung. Sein Leben ist in akuter Gefahr. Seit Wochen finden – trotz brutaler Polizeieinsätze – Solidaritätsaktivitäten im ganzen Land statt.

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siehe auch: Bericht vom Dez. 2020


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