Offener Brief an Europa

Von Christian Jakob – 12.5.2020 TAZ

38.500 Geflüchtete leben derzeit auf griechischen Inseln. BewohnerInnen und Hilfsorganisationen fordern, die überfüllten Lager zu schließen.

„Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) müssen die Geflüchteten auf Moria nicht mehr überzeugen: „Ich empfinde es als Schande, welche Zustände mitten in Europa akzeptiert werden“, sagte Müller am vergangenen Dienstag der Rheinischen Post. Die Zustände, auf die er anspielte, waren jene in den griechischen Flüchtlingslagern.

Das sehen auch die BewohnerInnen des Lagers Moria auf der Insel Lesbos so. Bereits im April hatten sie deshalb einen Aufruf veröffentlicht. Das Virus im Lager wäre „wie ein Todesurteil für alte, kranke und andere schutzbedürftige Personen“, hieß es darin. Den Aufruf schickten sie auch an das Bundeskanzleramt – und bekamen lediglich eine automatisierte Antwort mit Verweis auf das „umfangreiche Informationsangebot“ auf der Webseite des Auswärtigen Amtes. (…)

Deshalb haben sich die Flüchtlinge am Mittwoch erneut mit einem Aufruf an die europäische Öffentlichkeit gewandt. „Sind wir es nicht wert, eine Antwort zu bekommen, während so viele Menschen über Moria sprechen und ein deutscher Minister es sogar ‚Europas Schande‘ nannte?“, steht darin. Offenbar nicht. (…) „

vollständigen Artikel lesen

Dieser Beitrag wurde unter EU-Politik, Flüchtlinge abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.