Solidaritätserklärung für Vio.Me

Von der böswilligen Stromabschaltung ebenfalls betroffen ist die Zweigstelle der Solidaritätspraxis von Thessaloniki (Kiathess), die sich auf dem Viome-Gelände befindet. Sie leistete bisher unabdingbare medizinische Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung und für eine wachsende Anzahl von Geflüchteten.

von Panos Papanikolaou (Neurochirurg)

„Die Tatsache, dass die Regierung die Epidemie ausnutzt, um autoritäre und reaktionäre Maßnahmen zu ergreifen, die gegen jegliche gesundheitspolitische Logik verstoßen, zeigt sich im Vorgehen gegen die VIOME. Die Fabrik der VIOME (Thessaloniki) wird seit Jahren von ihren Arbeitnehmer*innen in Selbstverwaltung betrieben und produziert verschiedene Sorten von Seifen und Reinigungsmitteln zu erschwinglichen Preisen, was unsere Gesellschaft angesichts der Epidemie jetzt besonders braucht.

Gestern, am Montag, den 30.3., in den Morgenstunden, hat die Polizei mit Spezialeinsatzkräften unter dem Vorwand alter unbezahlter Schulden des früheren Eigentümers, für welche die Arbeitnehmer*innen der Sozialkooperative nicht im Geringsten verantwortlich sind, die Fabrik von der Stromversorgung abgeschnitten. Doch gleichzeitig erhalten 1.) Großunternehmer im Zeichen der Epidemie allerlei „Erleichterungen“ und herrscht 2.) in der Produktion und im Handel von Flüssigseifen, Waschmitteln und Antiseptika eine rücksichtslose Spekulation in „Schwarzmarkt“-Manier in Zeiten der Epidemie.

Ich fordere die Regierung auf, diesen inakzeptablen und provokativen Akt rückgängig zu machen.“

Panos Papanikoloaou, Neurochirurg, 31. März 2020 (übersetzt aus dem Griech.)

Generalsekretär des Bundes der Krankenhausärzteverbände Griechenlands,  Mitglied des Verwaltungsrates des Krankenhausärzteverbandes Athen-Piräus, Mitglied der Linksradikalen Zusammenarbeit von Ärzten


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