Schüsse an Griechenlands Grenze

Grenzbeamte sollen einen Menschen getötet haben, der von der Türkei nach Griechenland gelangen wollte. Die Türkei erhöht den Druck auf die EU.

von Christian Jakob, 5.3.2020, TAZ

BERLIN taz | Die Hinweise, dass in den vergangenen Tagen mindestens drei Menschen an der griechisch-türkischen Grenze getötet wurden, haben sich verdichtet.

Das Büro des Gouverneurs der türkischen Provinz Edirne gab an, dass am Mittwoch durch Schüsse der griechischen Sicherheitskräfte ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt wurden. Der Leiter der Notaufnahme am Universitätskrankenhaus von Edirne, Burak Sayhan, sagte, sechs Menschen seien am Mittwoch eingeliefert worden. Einer sei bereits tot gewesen. Drei hätten Schussverletzungen gehabt, einer eine gebrochene Nase.

Es handele sich bei den Opfern um Männer, zu ihrer Identität gebe es noch keine weiteren Informationen. Der Tote sei durch einen Schuss in die Brust gestorben, hieß es in der Stellungnahme. Andere Opfer seien an den Beinen oder in der Leistengegend getroffen worden. Die Oberstaatsanwaltschaft in Edirne habe Ermittlungen eingeleitet.

Eine Reihe von Agenturberichten stützen diese Angaben. Eine dpa-Reporterin an der Grenze hatte am Mittwochvormittag zunächst mindestens drei, kurz darauf eine Serie weiterer Schüsse gehört. Danach sei ein Rettungswagen in hohem Tempo aus dem Grenzgebiet gefahren, berichtete sie. Einige Flüchtlinge und Journalisten bestätigten dies. Der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas wies die Angaben jedoch als „Fake News“ zurück. „Es gibt keinen solchen Zwischenfall mit Feuer von den griechischen Behörden“, sagte er. (…)

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