Dreist und gefährlich
Tom Strohschneider über den »Bild«-Wahlkampf gegen Syriza, eine NS-Zwangsanleihe von 1942 und die offene Frage von Reparationen an Griechenland
Die »Bild«-Zeitung, selbst ernanntes Apo-Blatt, ist schwer im Wahlkampf – gegen die linke Syriza in Griechenland. »Europa in Angst«, schlagzeilt Springers Kombinat für Vorurteile angesichts der bevorstehenden Neuwahlen im Januar. Alexis Tsipras habe sich auf Deutschland »eingeschossen«, heißt es in unnachahmlicher historischer Sensibilität – immerhin geht es der »Bild« auch um Ansprüche, die in Griechenland wegen der Nazi-Besatzung im Zweiten Weltkrieg erhoben werden. »Sogar Reparationszahlungen« würden von Syriza geltend gemacht. Sogar! »Bild« nannte diese schon am Dienstag »dreist und gefährlich«. Nun wird unter der Überschrift »Hetz-Protokolle des linken Griechen« nachgelegt.