Griechenland: »Vom Ausrauben sind alle betroffen«

Der griechische Journalist Stavros Malichudis über den repressiven Kurs der griechischen Regierung

Interview: Cyrus Salimi-Asl 23.03.2023 – nd

Die griechische Regierung verfolgt eine dezidiert rechtsgerichtete Politik, zum Beispiel nach dem verheerenden Zugunglück Ende Februar. Wohin steuert das Land?

Die beunruhigendste Entwicklung ist, dass Griechenland eine Wendung zum Autoritarismus genommen hat. Wenn Menschen nach dem Tod von fast 60 Menschen gegen mangelnde Sicherheitsvorkehrungen protestieren und die Antwort darauf ist Polizeigewalt gegen die Demonstranten, dann ist das sehr alarmierend.

Sie wurden als Journalist durch eine Software auf Ihrem Smartphone ausspioniert und in dieser Sache auch von einem Untersuchungsausschuss des Europaparlaments angehört. An welchem Punkt ist die juristische Aufarbeitung?

Meine Überwachung ist im November 2021 durch eine linke Tageszeitung publik geworden. Sie haben geleakte Dokumente veröffentlicht, eins davon über mich. Die Behörden waren interessiert an den Personen, mit denen ich für den Artikel gesprochen hatte, darunter auch ein 12-jähriger geflüchteter syrischer Junge auf der Insel Kos. (…)

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Stavros Malichudis beschäftigt sich als investigativer Journalist für AFP und andere Medien mit dem Thema Migration und der autoritären Politik in Griechenland unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Er ist deshalb vom nationalen Nachrichtendienst ausgespäht worden. Malichudis wird an diesem Freitag in Berlin bei einer Veranstaltung über die »Orbanisierung Griechenlands« sprechen. Veranstalter: Bündnis Griechenlandsolidarität Berlin, Respekt für Griechenland e.V., attac Berlin, Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Europareferat der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Siehe dazu die Ankündigung der Veranstaltung vom 24.3.2023

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